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Review: The Marvels

Captain Marvel ist zurück und bringt diesmal noch zwei Superheldinnen als Verstärkung mit. Doch sind zwei Heldinnen besser als eine?

The Marvels ist nun zwei Wochen im Kino, der Film entwickelt sich derzeit zum größten Flop in der Geschichte des Marvel Cinematic Universe. Doch, zu Recht? Wir waren für euch mit einem Abstand zum Start im Kino und servieren euch ein SHOCK2 Kino-Review!

Wunderbare Geschichte?

Captain Marvel (Brie Larson) – auch bekannt als Carol Danvers – trifft in diesem Streifen die von Disney+ bekannte Ms. Marvel (Iman Vellani) sowie Monica Rambeau (Teyonah Parris), die im Film „Captain Marvel“ noch als Kind ohne Kräfte vorkam und in „WandaVision“ auf Disney+ als Erwachsene eigene Superkräfte abgestaubt hat. Durch einen plottechnisch arg konstruierten Zufall werden diese drei Heldinnen verlinkt und tauschen fortan stets ihre Plätze, sobald sie ihre Fähigkeiten zeitgleich benutzen. Mit dieser fürwahr interessanten Einschränkung müssen sie nun gemeinsam gut getimt agieren, um die fiese Dar-Benn (Zawe Ashton) daran zu hindern, ihren haarsträubenden Plan in die Tat umzusetzen, der nicht nur einzelne Planeten, sondern das gesamte Universum zu gefährden droht.

Charme vor Drama

Man hat es vielleicht im letzten Absatz schon gemerkt, dass die Story von „The Marvels“ kein Glanzstück ist. Die Motivationen der Antagonisten stammen vom Reißbrett und bringen zwar die Geschichte voran – nachvollziehbar ist davon leider vieles nicht. Und auch die Tonalität des Films ist inkohärent: Es wird mehr zwischen düsterer Action, witzigen Dialogen sowie Gesangseinlagen hin- und hergesprungen, als die drei Heldinnen ihre Plätze wechseln. Was das chaotische filmische Produkt aber wirklich rettet, ist die enorm spritzige Chemie zwischen Captain Marvel und ihren zwei Begleiterinnen. Ms. Marvel war schon in der gleichnamigen Serie witzig und frisch und Kamala Khan, wie die Heldin im bürgerlichen Namen genannt wird, ist mit ihrer Obsession bezüglich Captain Marvel und der großen Portion an Herz, die sie mitbringt, ein Spaß. Und auch die irre Nebenhandlung, die Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Kamala Khans Familie in einer Raumstation mit einer pelzigen Überraschung konfrontiert, ist lustig anzusehen. Was dem Film aber bei so manchem Kinogänger bzw. so mancher Kinogängerin zum Verhängnis werden könnte, ist die Tatsache, dass in den knappen 105 Minuten nur in homöopathischen Dosen Zeit dafür verwendet wird, die Hauptfiguren zu erklären. Zwar wird zum Beispiel in einem Nebensatz erklärt, warum Monica Rambeau jetzt auch Superkräfte hat, aber Personen, die „Ms. Marvel“ sowie „WandaVision“ auf Disney+ nicht gesehen haben, verstehen an manchen Stellen vermutlich nur Weltraumbahnhof.

Wertung

Hat man „Captain Marvel“, „WandaVision“ sowie „Ms. Marvel” gesehen, fühlt sich “The Marvels” wie eine schöne Erweiterung der dort vorhandenen Heldinnen-Power an. Viel Humor und Charme, den die drei Superwesen mit sich bringen, kaschieren die meiste Zeit über das wirklich schwache Drehbuch und lassen über einige Logik-Löcher hinwegsehen. Dass der Film an den Kinokassen gerade so floppt, hat er nicht verdient. Dafür sind die 105 Minuten deutlich zu amüsant.

Kurzinformationen
Filmlänge: 105 Minuten
Land, Jahr: USA, 2023
Genre: Comic/Abenteuer/Action
Regie: Nia DaCosta

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