Review: Star Wars: The Bad Batch (Staffel 3) Episoden 1-8

Mit den Folgen „Gefangen”, „Wege ins Unbekannte” und „Die Schatten von Tantiss” startet am 21. Februar Star Wars: The Bad Batch in die finale dritte Staffel. Diese Rezension basiert auf den ersten 8 von insgesamt 15 Episoden, die der SHOCK 2 Redaktion bereits vorab zur Verfügung gestellt wurden.

Hier kommt der neueste Streich von Dave Filoni! Der Animationsregisseur, ein Veteran der beliebten Nickelodeon-Serie Avatar: The Last Airbender, wurde von George Lucas ausgewählt, um an der animierten Fernsehserie Clone Wars mitzuarbeiten, die auf den Abschluss der Prequel-Trilogie folgte (aber während dieser stattfand). Anstatt sich die Nase zuzuhalten oder die Serie von den kontroversen Filmen, die sie inspiriert haben, abzulenken, hat Filoni die Vorgängerfilme begrüßt und dazu beigetragen, ihre Welt weiter auszubauen und für viele Fans das Star Wars-Franchise aktiv zu rehabilitieren. Inzwischen hat er eine führende Position bei Lucasfilm und arbeitet auch an Live-Action Serien- und Film-Projekten. Doch im Herzen ist Filoni der inoffizielle Bewahrer der Prequel-Ära.

Das bedeutet auch, dass viele seiner Lieblingsprojekte sowohl mit der figurativen als auch mit der Franchise-Vergangenheit verknüpft sind. Die Zeichentrickserie The Bad Batch zum Beispiel ist sowohl ein Clone Wars-Spinoff als auch eine Nebenfolge von Revenge of the Sith – eine Fortsetzung des Midquels der Prequels, wenn man so will. Er folgt einer bunt zusammengewürfelten Truppe modifizierter Klonsoldaten, die zum ersten Mal in Clone Wars vorgestellt wurde, und begleitet sie durch die Nachwirkungen der Übernahme durch das Galaktische Imperium, bei der sich die meisten Klone gehorsam gegen ihre verschiedenen Jedi-Befehlshaber (und auch, ihr wisst schon, gegen die Demokratie) stellten. In mancher Hinsicht füllt diese Geschichte Ecken und Zeitlinien der Star Wars-Galaxie mit der Vorstellungskraft und den Details aus, an die sich die Fans gewöhnt haben. In anderer Hinsicht fühlt sie sich wie ein langwieriges Echo von Die Rache der Sith an, ohne den düsteren Schwung des Films – eine Serie, in der es hauptsächlich darum geht, dass die Teile der bereits sichtbaren nächsten Phase an ihren Platz gesetzt werden.

Die erste Hälfte der dritten und finalen Staffel tendiert eher zu Letzterem, obwohl die Anzeichen für das Ende eigentlich von Anfang an da waren; die Serie hatte nie viel Gelegenheit, in den heiligen Tagen der Brüderlichkeit und des Abenteuers der Gruppe zu schwelgen. Die Bad Batch selbst begann fast sofort zu schrumpfen, als der als Crosshair bekannte Schütze seine „Brüder“ in der ersten Staffel wie befohlen für das Imperium verließ und der als Tech bekannte Technik-Guru in der zweiten Staffel starb, um den anderen aus der Patsche zu helfen. Damit bleiben nur noch der Anführer Hunter, der Zerstörungsexperte Wrecker und der leicht kybernetische Echo, der zu diesem Zeitpunkt eher eine Teilzeitkraft ist. Selbst wenn man den Teenager-Klon Omega hinzunimmt, sind sie immer noch ein Drittel eines echten dreckigen Dutzends.

In der dritten Staffel werden schon früh einige lose oder parallel laufende Storyfäden miteinander verknüpft.  Hervorheben müssen wir die herausragende dritte Episode, die es schafft, in knappen 25 Minuten tickende Spannung, furchterregende Monster, eine Beziehung zwischen einem Mädchen und ihrem Hund und einen Auftritt von Imperator Palpatine unterzubringen. Die ist auch nicht der einzige „Gastauftritt“ von Charakteren aus diverse Ecken des Star Wars Franchise.

Die von uns gesichteten ersten acht Episoden, die sich nicht so sehr auf rasante Action oder Missionen stützen, haben einen überzeugenden Handlungsstrang: The Bad Batch befasst sich zunehmend mit dem Übergang des Imperiums von einer Klonarmee zu rekrutierten und eingezogenen Sturmtruppen, während die Klontechnologie für geheimnisvollere und ruchlosere Zwecke eingesetzt wird, für die Omegas Blut dringend benötigt wird. Im Großen und Ganzen geht es in der Serie darum, wie Soldaten für den Krieg trainiert und dann weggeworfen werden können, wenn ihre Schlachten vorbei sind. Spezieller auf Star Wars bezogen, erforschen Filoni, Headwriterin Jennifer Corbett und ihr Team die Gesichter, Konflikte und, ja, die Politik hinter der berühmten und allzu vertrauten Ikonographie der Stormtrooper. In den letzten Star Wars-Projekten ging es so oft darum, die Charaktere durch coole Helme zu charakterisieren, dass es naheliegend ist, dass sich Bad Batch auf das konzentriert, was sich unter der glatten Oberfläche befindet.

Aber mit einer geringeren Mischung zwischen der fortlaufenden Haupthandlung der Serie und den halb-unabhängigen Abenteuern, entstehen bestimmte Gefangennahme-Rettung-Flucht-Muster und die Serie wirkt manchmal oberflächlich. Trotz überschaubarer Laufzeiten, flottem Tempo und besserer Animationen als je zuvor, fehlt ein gewisser Funke der Inspiration. Das war für uns erst die erste Hälfte der Episoden und es gibt genug Dinge die uns an den Bildschirm gefesselt haben. Etwa das die Cameo-Auftritte endlich in direktem Zusammenhang mit den größeren Handlungssträngen stehen. Und schell wird die Frage aufgeworfen, welche Überraschungen Lucasfilm für die verbleibenden sieben Episoden auf Lager hat.

Meinung:

Star Wars: The Bad Batch Staffel 3 ist mit Palpatines Rückkehr düsterer und intensiver, aber Temposchwierigkeiten und ein gewisser fehlender Fan-Liebling lassen Fragen für die verbleibenden Episoden offen.

Episodentitel und Veröffentlichungstermine der 3. Staffel bei Disney+: