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Review: Lego Star Wars: Die Skywalker Saga

Man hört oft, dass sich die Leute über die Nebenquests und andere nicht zur Hauptgeschichte gehörende Inhalte in einem Spiel beschweren oder sie loben, weil sie die Geschichte überschatten. Es kommt jedoch nicht oft vor, dass ein Spiel hauptsächlich aus Nebenquests besteht und die Kampagne/Story in den Hintergrund rückt, aber genau das ist bei LEGO Star Wars: The Skywalker Saga der Fall.

Aber zunächst noch einmal: Was ist das für ein Spiel? Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um den neuesten Teil der ehrwürdigen und beliebten LEGO Star Wars-Reihe. Diese wurde bereits 2005 gestartet und zog eine unüberschaubare Anzahl an Lego Videospielen hinter sich her.

Lego Star Wars: Die Skywalker Saga ist nicht nur der erste Versuch, alle neun Filme der Skywalker-Saga zu bewältigen. Das heißt, Episode I bis hin zu Episode IX – alle drei Trilogien sind berücksichtigt. Sondern dieses Spiel stellt auch die erste richtige Neuentwicklung der Reihe dar, quasi ein Reboot der Serie mit neuen Spielmechaniken, einer neuen Perspektive, einer neuen Grafikengine und vielem mehr.

So wurden viele Aspekte der LEGO Star Wars Formel verbessert, wobei der Kampf und die Grafik wahrscheinlich die beiden offensichtlichsten sind. Als Spiel, das sich an ein jüngeres Publikum richtet, ist das Gameplay immer noch recht einfach. Es handelt sich um ein Action-Adventure in der dritten Person, in dem ihr oftmals recht frei riesige Umgebungen aus den neun Filmen erkunden könnt.

Das Besondere an diesem Spiel ist das schiere Gefühl des Maßstabs und die Ungeheuerlichkeit der hier geschaffenen digitalen Welt – vielleicht der beste Teil des ganzen Erlebnisses. Das Spiel wurde immer wieder verschoben und hatte mit unterschiedlichen Problemen in der Entwicklung zu kämpfen, aber herausgekommen ist die wahrscheinlich vollständigste Nachbildung der Star Wars-Saga überhaupt.

Diese riesige Welt ist vollgepackt mit Rätseln, Mini-Nebenmissionen, Sammelobjekten, freischaltbaren Extras & Modifikationen und vielem mehr und ihr werdet ihr den Großteil eurer Zeit verbringen. Dabei könnt ihr frei entscheiden, in welcher Reihenfolge ihr die drei Trilogien spielt. Ihr könnt mit Episode I, IV oder VII starten.

Trotz der neun Filme, die es durchzuspielen gilt, lassen sich die Hauptmissionen, die mit diesen verbunden sind, im Handumdrehen erledigen. Die einzelnen Level sind auch deutlich kürzer als in anderen Lego Games und dauern oftmals weniger als 30 Minuten pro Stück. Allerdings sind sie sehr abwechslungsreich gestaltet und außerdem durch die Menge an Content auch zahlreich.

Und wie schon angesprochen sind hier auch die Nebeninhalte der eigentliche König, aber das ist wirklich keine schlechte Sache. Alles, was ihr macht und seht, ist offensichtlich mit Leidenschaft und Liebe gemacht, und ihr könnt keine fünf Minuten spielen, ohne einen neuen obskuren Verweis auf LEGO oder Star Wars zu finden, diese gehen oftmals weit über die neuen Filme hinaus.

Zwar werdet ihr die meiste Zeit mit Nebenmissionen und Sammelobjekten verbringen, aber das ist alles so gut gemacht, dass es uns eine Menge Spaß gemacht hat. Der Nachteil ist die bereits erwähnte Kürze der Hauptgeschichte. Das bedeutet nicht nur, dass Schlüsselmomente in den Filmen überstürzt werden, sondern auch, dass es fast unmöglich ist, ihnen zu folgen, wenn man die Filme nicht gesehen hat.

Für Kinder, die die Filme nicht oder nur nebenbei gesehen haben, sind die Geschichten der Skywalker-Saga nicht nachvollziehbar. Aus diesem Grund ist dieses Spiel nicht die beste Einführung in Star Wars für Kinder, auch wenn sie es genießen werden, gedankenlos herumzurennen, Sachen in die Luft zu jagen und glänzende Dinge zu sammeln.

Apropos: Der Teil, in dem es darum geht, Dinge in die Luft zu jagen, ist gut, aber für uns auch klar ein Schwachpunkt, der direkt aus den alten Lego Spielen übernommen wurde. Dass wir als Obi Wan oder Luke Skywaker etwa in der Basis der Rebellen alles kurz und klein schlagen müssen, um Legosteine zu sammeln, ist nicht nur eine der langweiligsten Spielmechaniken, es reißt uns auch komplett aus der Story. Angesichts der vielen anderen Möglichkeiten hätte man darauf gerne verzichten können.

In den meisten Level kämpft ihr entweder zu Fuß mit einem oder mehrerer Charakteren oder im Raumschiff gegen eine Vielzahl an Feinden. Zwar hat man sich sichtlich bemüht, dem Kampfsystem etwas mehr Abwechslung zu geben, in dem ihr nun zielen und auch in Deckung gehen könnt.  Die meisten Abschnitte können aber auch weiterhin durch das gedankenlose Drücken der Angriffstaste durchgespielt werden. Auch hier ist es ein heikler Balanceakt, ein Spiel zu entwickeln, das sowohl Erwachsenen als auch Kindern Spaß macht, aber für alle außer den jüngsten Kindern ist das meiste, das nicht zu den Rätseln gehört, ein Button-Masher der schlimmsten Sorte.

Oftmals fühlt sich Die Skywalker Saga weniger wie ein Spiel an, sondern eher wie ein Freizeitpark, in dem man nach Lust und Laune herumtollen und Spaß haben kann. Die Kämpfe sind so einfach, dass es eher so aussieht, als ob ein paar Angestellte des Vergnügungsparks in Kostümen herausspringen und ihr so tut, als würdet ihr einen Blaster abfeuern, indem ihr auf sie zeigt und „pew pew“ sagt. Glücklicherweise ist dies ein Themenpark auf Disneyland-Niveau, sodass die Zeit, die man darin verbringt und sich umschaut, angenehm ist.

Ein wichtiger Punkt der bisherigen Lego Videospiele ist natürlich der Mehrspieler-Modus. Controller schnappen und einfach (auch jederzeit in einem bereits laufenden Game) mitspielen war hier immer die Devise. Bis zu zwei Spieler können auch diesmal wieder gemeinsam im vertikalen Splitscreen spielen, auf einen Online-Modus wurde komplett verzichtet.

SHOCK2 stand für den Test die PlayStation 5 Version zur Verfügung. Diese lief, wie zu erwarten, immer flüssig und in der finalen Version kam es während des gesamten Testzeitraums zu keinerlei Abstürzen. Auf schwächeren Systemen kommt es zwar zu Abstrichen bei der Optik, aber das Spiel bleibt weiterhin wunderbar spielbar. Auf der Switch läuft das Spiel gut. Auf der OLED sieht Lego Star Wars: Die Skywalker Saga fantastisch aus, und auch die Lebendigkeit der Farben im Handheld-Modus ist ziemlich beeindruckend. Hier ist uns allerdings aufgefallen, dass die Bildrate an besonders turbulenten Stellen durchaus einbrechen kann.

Fazit

Wertung - 8

8

Lego Star Wars: Die Skywalker Saga ist ein absoluter Liebesbrief an Star Wars und LEGO. Hier gibt es einen schier endlosen Strom von kleinen Aktivitäten zu erledigen, wenn auch auf Kosten einer fesselnden Geschichte. Das Gameplay ist an vielen Punkten großartig, trifft aber an anderen Stellen immer noch nicht wirklich den Punkt. So haben sich die Entwickler nicht getraut, einige nervige Angewohnheiten der Reihe endlich über Board zu werfen, obwohl es genug spannende Neuerungen gibt. Ein perfektes Spiel, um es gelegentlich in die Hand zu nehmen und zu spielen und eine vollständig realisierte LEGO Star Wars Welt zum Erkunden.

Genre:  Action Adventure
Entwickler: Traveller’s Tales, TT Games
System: Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox Series, Xbox One, PlayStation 5, Microsoft Windows
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 70  Euro

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