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Review: Der unbesiegbare Iron Man 1 – Das Leben des Tony Stark

Der unbesiegbare Iron Man (1) ist ein explosiver Neustart der mit einem Paukenschlag beginnt der hoffentlich den Rest des Storyarcs prägen wird

Der goldene Rächer, der als Iron Man bekannt ist, feiert im Jahr 2023 sein 60-jähriges Comic-Jubiläum. Welchen besseren Zeitpunkt könnte es also geben, als den Reset-Knopf im Leben von Tony Stark und seinem rot-goldenen heldenhaften Alter Ego zu drücken?

Wie beginnt man eine neue Iron Man-Serie? Die Antwort auf diese Frage, die Autor Gerry Duggan fand, war, gleich seine eigene Version der legendären „Demon In A Bottle“-Storyline zu erschaffen. Einen anderen Weg gibt es nicht, wenn man Iron Man schreibt. Das ist zumindest die Idee, die man bekommt, wenn man The Invincible Iron Man, die ersten Seiten von „Der unbesiegbare Iron Man 1 – Das Leben des Tony Stark“ liest.

Mit der Rüstung zur Wand

Tony Stark hat nach den letzten harten Jahren nur noch sehr wenig, da ihm die meisten Orte und Dinge, die seinen Namen tragen, nicht mehr gehören. Doch als eine unerklärliche Explosion sein Haus in Stücke reißt und Unschuldigen den Tod bringt, beginnt er, seine Autobiografie zu schreiben!

Alle großen Marvel Helden wie Iron Man haben in den vielen Jahrzehnten ihres Bestehens so viele Geschichten erzählt, dass mittlerweile jeder Handlungsbogen von etwas anderem aus früheren Zeiten abgeleitet ist. „Das Leben des Tony Stark“ tappt zwar in diese Falle, macht aber genau die richtigen Schritte, um diesen Titel zu etwas Eigenem zu machen.

Autor Gerry Duggan geht schnell auf Starks Alkoholentzug ein und stellt sie in den Mittelpunkt. Duggan schafft eine überraschend ehrliche Erzählung, in der Stark quasi selbst eine Autobiografie verfasst und den Fans den ultimativen und aktuellen Einblick in die Figur aus erster Hand gewährt. Die Erzählstruktur hilft den Lesern nicht nur, sich schnell in die Figur einzufühlen, sondern zementiert auch Tony Starks Rolle in der Welt: ein selbstverliebter Narzisst, der sich hauptsächlich um sich selbst kümmert.

Schon die ersten Seiten gehen ein großes Risiko ein, indem sie Stark kaum in seinem Iron Man-Anzug zeigen und man sich mit den Problemen des Menschen in der Rüstung auseinandersetzt. Es ist eine willkommene Abwechslung, wenn die Leser miterleben, wie Stark aufgrund seiner Alkoholsucht umkippt und sich auf einem Bürgersteig erbricht, nur um dann einen überraschend spannenden Moment zu erleben, in dem ein Antagonist entführte Menschen als menschliche Drohnen benutzt. Duggan und Zeichner Juan Frigeri verschwenden keine Zeit damit, eine viel dunklere Seite der Figur zu erkunden, als die Leser in letzter Zeit gesehen haben. Wir sehen hier zu Beginn einen gebrochenen Tony Stark, der für den Tod von unschuldigen Zivilisten verantwortlich gemacht wird und der erst langsam aber sicher mit seinen bisherigen Leben aufräumen muss.

Meinung:

Wenn man den Anfang liest, in dem Tony Stark sein ganzes Leben bis zu „The Invincible Iron Man“ nacherzählt, ist das ein Zeichen dafür, dass Duggan die Figur erforschen will, indem er Tony und seine Welt nach vorne und gleichzeitig Altes zurückbringen möchte. Zum Glück für die Fans von Tony Stark findet Invincible Iron Man von Duggan und Frigeri die perfekte Balance zwischen einer kompletten Neuerfindung und der gewollten Redundanz. Die Geschichte ist eine Neuinterpretation des geliebten goldenen Avengers und bleibt gleichzeitig seinen Wurzeln treu. Die Tatsache, dass dieses Kreativteam in der Lage ist, die beiden Enden auf makellose Weise auszubalancieren, ist atemberaubend und macht dies zu einem der beeindruckendsten Iron Man-Debüts der jüngsten Vergangenheit.

Info
Seiten:  148 Seiten
Preis: ab 20 Euro
Zeichner: Juan Frigeri 
Autor:
Gerry Duggan
Verlag: Marvel/Panini

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