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Review: Cooking Mama: Bon Appétit!

Wenn eine Serie bereits fünf Ableger hat und so beliebt geworden ist, dass sich das verantwortliche Entwicklerteam schon nach dem Titel umbenannt hat, könnte man meinen, dass es sich um Etwas in der Größenordnung von Assasin’s Creed oder Call of Duty handeln muss. Nun zieht die kleine putzige immer grinsende Hausfrau aus Cooking Mama Ltd.s (Früher Office Create) neuesten Ableger Cooking Mama: Bon Appetit! zwar nicht meuchelnd oder ballernd durch ihr niedliches Häuschen, sondern verbringt ihre Zeit lieber damit, euch mit Lob zu überhäufen oder euch im Notfall den Kochlöffel aus der Hand zu schnappen – jede Menge Spaß kann man hier aber trotzdem haben. Fans der Serie und Koch-Fanatiker im Besitz eines 3DS haben den Titel wahrscheinlich sowieso schon auf dem Radar und dürfen dank 60 neuen schmackhaften Gerichten zum Nachkochen und 30 neuen witzig-kurzweiligen Minispielen für zwischendurch auch beruhigt zugreifen. Vor allem, weil man den härte Schwierigkeitsgrad der letzten Teile wieder etwas gesenkt und sich dafür mehr an den Anfängen der Serie orientiert hat. Alle anderen, die sich in letzter Zeit vielleicht etwas zu oft den Podex von riesigen Drachen verbrennen oder den Mond auf den Kopf fallen lassen haben und irgendwie keine Lust mehr auf Tiefkühlkost und Pizza haben, bekommen hier vielleicht die Frage beantwortet, warum man nun schon seit neun Jahren immer wieder Menschen dabei ertappt, wie sie versuchen die Zwiebeln mit ihrem Stylus zu schneiden.

Cooking-Mama
Die kleine Cooking Mama überhäuft einen förmlich mit Lob.

„Keine Sorge, Mama macht das schon“
Wer zum ersten Mal einen Teil der Serie in der Hand hält, fühlt sich vielleicht ein wenig erschlagen von dem quietschbunten, ein wenig an „Blue’s Clues“ erinnernden, Hintergrund und der übermotivierten Hausfrau, die nur sehr selten den oberen Screen verlässt. Man kann dem Spiel seine japanischen Wurzeln nun mal nicht absprechen. Hier darf man sich einfach nicht abschrecken lassen und sollte gleich mal auf „Lass uns kochen“ klicken. Dort beginnt man dann auch gleich eines der schmackhaften Gerichte zu kochen, vom Reis-Omelett bis zu Kürbis-Gratin ist wohl für jeden Geschmack etwas dabei. Der Clou des Ganzen ist, dass man tatsächlich jeden Schritt den man beim normalen Kochen tätigen würde, in eine Art Minispiel verpackt hat. So schneidet man Gemüse, wäscht Salat, hackt Hackfleisch, würzt mit Salz und Pfeffer und passt auf, dass nichts überkocht. Wie gut man jedes dieser Minispiele abschließt entscheidet dann, wie positiv die Endbewertung ausfällt und so ertappt man sich bald dabei, wie man Stunden damit verbringt, die perfekten Chicken Nuggets zu kochen. Die kleine Cooking Mama hält einen dabei bei der Stange, indem sie einen für jeden gut ausgeführten Schritt mit so viel Lob überhäuft, wie viele (den Verfasser dieses Artikels eingeschlossen) wohl in ihrem ganzen Leben noch nicht gehört haben. Und wenn es einmal nicht so gut läuft, auch halb so wild, munter nimmt „Mama“ das verbrannte Crêpe unter ihre Fittiche und lässt den Spieler weiterkochen.

verbrannte mama
Selbst wenn mal etwas anbrennt, bleibt Mama guter Dinge.

Alles für die Mama
Wem das Kochen dann doch irgendwann zu viel wird, findet auch außerhalb der Küche jede Menge zu tun. So kann man „Mama“ im Haushalt helfen, indem man zum Beispiel die Fische füttert oder Näh-Spulen sortiert. Oder man geht in den Garten und hilft all die frischen Zutaten zu ernten, die Mama in der Küche braucht. Da „Mama“ eine vielbeschäftigte Frau ist, hat sie auch noch einen eigenen Laden, in dem es ebenfalls jede Menge zu tun gibt. Und wer es jetzt langsam irgendwie komisch findet, dass er lauter Dinge voller Elan am Touchscreen erledigt, um die einen die realen Eltern vielleicht schon Hunderte Male gebeten haben, der wird sich über die letzte Kategorie besonders freuen. Die ist nämlich Lernen. Ja, richtig gelesen. Acht mehr oder minder süchtig machende Lern- und Denkspiele haben Cooking Mama Ltd auch noch ins Spiel gebracht, um endgültig zu zeigen, dass sie wirklich jede Tätigkeit in ein spaßiges Minispiel verpacken können. Und wer genug vom alleine Haushalten hat, der hat auch noch die Möglichkeit, sich mit bis zu zwei Freunden in einem Cookoff zu messen, um ein für allemal zu entscheiden, wer die Chefkochmütze wirklich verdient hat. Dafür benötigt man dank „Download Play“ sogar nur eine Spiel-Cartridge und abwaschen muss nachher auch keiner.

mama lernen
Mit Feuereifer motiviert Mama sogar zum lernen!

Es gibt also viel zu tun. Als kleine Zusatzmotivation spielt man neben immer neuen Minispielen und Gerichten auch dutzende Dekorationsgegenstände für Mamas Haus frei, welche danach in „Mamas Galerie“ ausgewählt werden können. Wem es bisher unglaublich auf die Nerven gegangen ist, dass der Messergriff rot und die Schüssel zum Umrühren grün war, obwohl die Lieblingsfarbe doch Blau ist, der kann dies hier übrigens auch ändern. Genauso wie Mamas Schürze und Kopftuch, für die man jeweils noch mal ein dutzend verschiedenen Muster und Farben zur Verfügung gestellt bekommt. Genug Auswahl um sich kreativ zu entfalten gibt es also allemal.

Mamas Fazit:
Wer sich also nach dem ganzen Stress des Alltags einfach mal entspannen und entfernte Galaxien ungerettet lassen will oder gerne mal einpaar kreative neue Gerichte ausprobieren möchte, ohne die ganze Küche in ein Schlachtfeld zu verwandeln, ist hier genauso richtig wie Fans von kurzweiligen Minispielen und witzigen Ideen. Das Nachkochen der Gerichte geht übrigens gar nicht so schlecht von der Hand, einzig eine Zutatenliste wäre hier nett gewesen. So muss man nämlich entweder nach jedem Schritt alles Verwendete aufschreiben oder man sucht sich die Zutaten aus dem Internet. Hat man diese aber einmal zur Hand, kann man wirklich Schritt für Schritt nachkochen. Praktisch hierbei ist, dass man jedes Minispiel einzeln anwählen kann.

Review Overview

Wertung - 7

7

Kochwahnsinn mit Suchtfaktor

Es kann sicher nicht jeder etwas mit der Cooking Mama-Reihe anfangen. Zu bunt ist alles und zu übermotiviert die kleine Hausfrau. Aufgrund der fehlenden Zutatenliste kann das Spiel leider auch als Lernsoftware nur mäßig überzeugen. Für ein paar kleine Minispiele zwischendurch und die eine oder andere kreative Kochidee ist der Titel aber allemal geeignet. Und wer sich wirklich darauf einlässt, kann hier viel Spaß haben. Vor allem kompetitive Seelen kommen Dank Medaillenjagd und Multiplayer-Kochduellen voll auf ihre Kosten. Und so kann man nur sagen: Raus mit den Töpfen, es gibt Nudelsuppe.

Genre: Minigame Collection
Entwickler: Cooking Mama Ltd.
Erscheint: 6. März 2015
Plattform: 3DS
Preis: ca. 30 Euro

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