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Review: Call of Duty: Black Ops 3

Vor etwa zwölf Jahren erschien das erste Call of Duty. Eine Serie welche sich spätestens mit Call of Duty 4: Modern Warfare zu einem der Top-Franchises der Videospielindustrie entwickeln und regelmäßig Verkaufsrekorde brechen sollte. Dennoch wurden auch die kritischen Stimmen mit den Jahren immer lauter, die den Games kaum Innovationen, kurze Spielzeit im Solomodus und hemmungslosen US-Hurra-Patriotismus vorwerfen. Soviel können wir schon an dieser Stelle verraten: Call of Duty: Black Ops 3 überraschte uns in einigen maßgeblichen Punkten.

Call-of-Duty_core

Wie nicht anders zu erwarten konnte die Menschheit die drohende Klimaerwärmung nicht abwenden und im Jahr 2065 ist die Erde gezeichnet von zahlreichen Umweltkatastrophen. Viele Städte, Strukturen und Staaten sind komplett zusammengebrochen. Entstanden sind zwei große Blöcke: der Common Defense Pact und der Winslow Accord. Diese kämpfen in einem mehr oder weniger offen ausgetragenen Krieg um die verbliebenen Ressourcen des Planeten.

blackops3

Habt ihr das Aussehen eures Charakters nach euren Vorstellungen angepasst, geht es auch schon in den ersten Kampfeinsatz. Ein entführter äthiopischer Minister soll befreit werden. Dies gelingt euch zwar, doch ihr werdet bei dem Einsatz schwer verwundet und verliert beide Hände. Wer Robocop gesehen hat weiß bereits was jetzt kommt. Mit High-Tech-Prothesen und anderen Verbesserungen ausgestattet, wacht ihr im Krankenhaus auf. Auch euer Gehirn wurde verändert, ihr verfügt nun über einen sogenannten DNI-Chip. Euer Vorgesetzter kann sich direkt bei euch einklinken und sogar Szenarien in das Bewusstsein „einspielen“.  Was ist echt und was nicht? Eine Frage, die euch nicht nur einmal stellen werdet, wenn ihr in die Schlacht gegen feindliche Drohnen, Kampf-Androiden und Supersoldaten zieht. Mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch gar nicht erst verraten, nur so viel: für einen „Mainstream-Shooter“ hat Call of Duty: Black Ops 3 eine Handlung, die immer wieder überrascht und sicher nicht von jedem Spieler sofort verstanden wird. Das liegt auch an der sehr verwobenen Erzählweise, welche allerdings auch ihren ganz besonderen Reiz hat  Neben der für die Serie eher ungewöhnlichen Story, die ohne den typischen US-Patriotismus auskommt, erwarten euch recht abwechslungsreiche Aufgaben. Die typischen Schießbuden-Level gehören genauso dazu wie offenen Abschnitte, die oft sogar verschiedene Lösungsansätze bieten. Das kommt euch vor allem dann zugute, wenn ihr das Spiel kooperativ bestreitet. Im Laufe des Geschehens gibt es auch Missionen, in denen ihr euch in ein Fahr- und/oder Flugzeug setzt und es fehlen auch nicht die epischen (soll heißen: explosiven) Momente, die das typische CoD-Flair versprühen. Auch bei der Gegner-KI gab es Verbesserungen gegenüber dem direkten Vorgänger. Selbst die nervigen Endlos-Spawns an bestimmten Punkten im Spiel wurden stark entschärft oder komplett gestrichen. Dank eurer Cyber-Verbesserungen könnt ihr als Supersoldat an Wänden entlanglaufen oder deutlich höher springen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase bringen diese und andere neue Fähigkeiten frischen Wind und Spielspaß. Sehr nützlich ist auch das zuschaltbare Wärmebild oder ein Infolayer, der euch Gefahrenzonen von Granaten und ähnliche Informationen anzeigt. Der eigentliche Clou sind jedoch die Cyber-Cores. Mit diesen ausbaubaren Fähigkeiten könnt ihr Kampfroboter hacken und in die Luft jagen, einen Schwarm künstliche Cyberinsekten auf eure Feinde jagen oder die Kontrolle über Drohnen oder Geschütztürme übernehmen. Ihr entscheidet selbst welche Fähigkeiten ihr stärkt und wie ihr im Spiel vorgeht.

Street-Battle

Die rund acht bis neun Stunden lange Kampagne kann nicht nur alleine, sondern auch online mit zu drei anderen Spielern oder auch mit einem Freund lokal im Splitscreen gemeistert werden. Doch das noch lange nicht alles, denn es gibt nach dem Durchspielen mit der Nightmares-Zombiekampagne noch eine ordentliche Zugabe. Hier bekommt ihr im Grunde die selben Level, jedoch in einer anderen Abfolge und mit einer komplett neuen Handlung rund um einen Zombie-Ausbruch im Jahr 2070 serviert. Das Ganze macht mindestens so viel Spaß wie die erste Kampagne. Unglaublich angesichts der Tatsache, dass einer der größten Kritikpunkte an der Call of Duty-Serie oft die zu kurze Kampagne war. Wem das noch nicht reicht, freut sich zudem auf das „Dead Ops Arcade“-Minispiel. Dieses findet ihr auf dem Computer in eurem Safehouse als Easteregg (Icon links oben). Aus der Vogelperspektive geht es hier in stattlichen 15 verschiedenen Szenarien auf die Jagd nach Zombies und neuen Highscores. Außerdem darf auch der Zombie-Modus „Shadow of Evil“ alleine und kooperativ gespielt werden. Dieser hat diesmal das New York der 1920er Jahre als Setting und punktet mit einer komplett eigenen Atmosphäre und einem knallharten Schwierigkeitsgrad. Im Laufe des Spiels könnt ihr euch hier sogar in ein Monster verwandeln, das direkt aus einem Roman von H. P. Lovecraft entstiegen sein könnte.

Perfekt auf die Fähigkeiten der Supersoldaten abgestimmt ist auch der Multiplayermodus. Schon das Grundspiel liefert euch 13 abwechslungsreiche Maps, auf denen zahlreiche Modi gespielt werden können. Es gibt hier urbane Gebiete genauso wie Wälder oder Maps mit Flüssen oder Wasseranlagen, die euch komplett neue Angriffsstrategien ermöglichen. Einer der neuen Modi ist „Safeguard“. Hier muss die eine Seite einen im Level umhergehenden Roboter beschützen, die anderen Spieler – richtig geraten – müssen ihn so schnell wie möglich vernichten. Die eigentliche Würze im Multiplayer ist jedoch das Klassen- und Levelsystem, das euch motiviert und euren Charakter anpassen lässt. Eine tolle Neuerung sind auch die Spezialisten-Klassen mit ihren neuen verschiedenen Helden. Diese haben Spezialangriffe, die sich automatisch aufladen und können vor dem Spiel festgelegt werden. Das bringt nicht nur zusätzliche Abwechslung, sondern sorgt auch dafür, dass auch Anfänger Erfolgserlebnisse haben. Wir hatten hier etwa mit dem Outrider unseren Spaß, der mit seinem Pfeil und Bogen für kurze Zeit mächtig aufräumen kann.

Für jede Menge Atmosphäre sorgt die Technik des Spiels. Der Soundtrack wuchtet zusammen mit mächtigen Effekten aus euren Boxen und ist vor allem auch für Kopfhörer perfekt abgemischt. Auch die deutsche Synchronisation ist gelungen, hinkt dem Original wie so oft jedoch etwas hinterher. Grafisch gibt es jede Menge Licht- und Spezialeffekte sowie detaillierte Szenarien zu bewundern. Zwar kommen einige Texturen recht matschig auf den Bildschirm, den grandiosen Gesamteindruck schmälert dies bei der von uns getesteten PS4-Version kaum.

Vorsicht: PS3/Xbox 360-Käufer bekommen lediglich den Multiplayer-Part inkl. Zombies-Version. Als kleine Entschädigung liegt den beiden Versionen das erste Call of Duty: Black Ops als Download-Code bei.

Review Overview

Wertung - 9

9

Komplettpaket!

Unerwartet umfangreich präsentiert sich Treyarchs neuester Shooter und nicht nur das: noch mehr überrascht war ich von der Story (bzw. den Storys) und von einigen Gameplay-Mechaniken, die der Sache einen ordentlichen Kick geben. Auch beim Multiplayermodus wurde an allen Ecken und Enden geschliffen und verbessert. Ichhabe die letzten beiden Call of Duty-Games nicht gespielt und war deswegen wie auch schon beim neuen Assassin‘s Creed nicht übersättigt, sondern hatte mit dem Spiel richtig viel Spaß. Aber auch objektiv betrachtet stimmt bei Black Ops 3 das gelieferte Paket, sowohl in der Quantität als auch der Qualität.

51wYX9JOjxL._SL75_Genre: Shooter
System:
 PS4, Xbox One, PC
Entwickler: Treyarch
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

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