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Review: AEW Fight Forever

AEW, THQ & Yuke‘s lassen mit Arcade Gameplay Nostalgie aufkommen

Fast zwei Jahrzehnte hat es gedauert, bis sich mit All Elite Wrestling wieder eine Mainstream Alternative im US-Wrestling durchgesetzt hat. Gut vier Jahre nach ihrer Gründung versucht die Liga dieses Kunststück nun bei Videospielen zu wiederholen. Statt einer Simulation setzt man auf Arcade Action und hat sich dafür niemand geringeren als Hideyuki Iwashita als Director geholt, der schon für die AKI-Klassiker WWF No Mercy und Def Jam: Vendetta verantwortlich war. Als Entwicklungsstudio konnte man sich die japanischen Veteranen von Yuke’s sichern. Die sich vor allem mit der WWE SmackDown! Reihe auszeichneten. Mit THQ als Publisher ist das Nostalgie Tag Team komplett. Ob Fight Forever mit dieser vielversprechenden Kombo Erfolg hat, haben wir uns für Euch angesehen.

Here Comes the Pain

Beim Gameplay orientiert sich Yuke’s stark an ihrer SmackDown! Reihe. Wer diese kennt, wird sich sofort heimisch fühlen. Mit Tasten für Tritte, Schläge und Griffe, die per Analog-Stick und länger drücken variiert werden können, ist die Steuerung sehr einfach gehalten. Gekontert wird mit zwei Tasten, wobei es den Angriff des Gegners zu erraten gilt, was bei Erfolg zu einem Reversal oder Block führt. Statt Ausdauer oder ähnlichen Systemen gibt es hier nur das Momentum zu beachten. Ist es niedrig, läuft man Gefahr nicht aus einem Pin oder einem Aufgabegriff zu entkommen. Füllt man es mit Angriffen, kann für kurze Zeit ein Signature- oder Special Move eingesetzt werden.

Für Abwechslung sorgen verschiedene Skills. So können Wrestler mit dem „Springboard Offense“ Skill Springboard Attacken ausführen oder Bösewichte mit „Jump Start“ schon vor Matchbeginn die Gegner attackieren. Dazu gibt es passive Skills, die Momentum Buffs geben. Beim enthaltenen Roster von 51 Wrestlern sind diese fix vergeben. Selbsterstellte Charaktere erhalten die Skills im Karriere Modus. Generell ist die Action schnell und macht Spaß. Vor allem in klassischen 2 Personen Matches gegen menschliche Spieler kommt richtig Spannung auf.

Bryan Danielson bei seinem Entrance

All about the Boom!

Neben den typischen Matches für 1-4 Spieler, gibt es auch AEW spezifische, wie das Exploding Barbed Wire Death Match. Hier sind die Ringseile von Stacheldraht umgeben, die explodieren, wenn einer der 2 Teilnehmer sie berühren. Im Lights Out Match ist der Einsatz von Waffen erlaubt. Neben typischen Gegenständen wie Baseballschlägern oder Kendo Stäben sind auch skurrilere Waffen wie Darby Allins Skateboard (das man auch fahren kann!), ein Propantank oder ein Sack voll Reißzwecken dabei. Wer zu oft mit diesen Waffen getroffen wird, fängt an zu bluten und hinterlässt Spuren auf der Ringmatte. Alle verfügbaren Matcharten sind Off- und Online spielbar. Dabei gibt es keine Beschränkungen in der Wrestler Auswahl. Man kann Männer und Frauen gegeneinander antreten lassen und selbst denselben Charakter mehrmals im Ring haben.

Beim Lights Out Match geht es oft blutig zur Sache

Create- und Karriere Modus

Im Create Modus kann man sich seinen eigenen Charakter erstellen, Tag Teams bilden und eine Arena gestalten. Die Auswahlmöglichkeiten sind hier leider stark begrenzt und die Menüs teils recht unübersichtlich. Wann man sich für einen Special Move entscheiden will, muss man mühsam durch die komplette Liste aller im Spiel verfügbaren Moves scrollen, ohne eine Möglichkeit zu sortieren oder schneller durch die Liste zu springen.

Hier kämpfen 4 selbst erstellte Wrestler in einer designten Arena

Der Karriere Modus mit leichten Sim-Elementen heißt Road to Elite, in dem man ein Jahr in der AEW erlebt. Eingeteilt ist die Karriere in vier Story Blöcke, bestehend aus jeweils vier Matches. So verliert man nach dem Training oder einem Match Energie, die mit Essen in einem Restaurant wieder aufgefüllt werden muss. Wer mit zu wenig Energie trainiert, kann sich verletzen und muss eine Aktion im Krankenhaus verbringen. Pro Block gibt es jeweils 3 Geschichten zu erleben, die sich durch Siege, Niederlagen oder getroffene Entscheidungen verzweigen. Präsentiert ist alles minimalistisch mit kurzen Segmenten und Texttafeln, Sprachausgabe gibt es bis auf einzelne Kommentare nicht. Mit den Matches verdient man Geld, um Items im Shop zu kaufen und Trainingspunkte um die selbsterstellten Charaktere mit Skills zu stärken.

Der Karriere Modus nimmt sich nicht so ernst.

Technik von Vorgestern und andere Probleme

Trotz Unreal Engine 4, sieht das Spiel eher wie ein PS3 Spiel aus als eines der aktuellen Generation. Manche Fotohintergründe in der Story sind derart niedrig aufgelöst, das man meinen könnte, es wurde das falsche Bild benutzt. Charaktermodelle schwanken von realitätsgetreu bis zu grotesken Karikaturen. Die (großteils) gelungenen Animationen gehen oft ins Leere, der Sound wirkt immer wieder unrund. Die KI hat, vor allem in Matches mit mehr als 2 Wrestlern, stellenweise ordentlich Probleme. Der Roster ist mit 51 Wrestlern zwar okay, aber stellenweise sehr skurril. So ist ein Cody Rhodes enthalten, obwohl er schon seit über einem Jahr bei der WWE ist. Dafür fehlen AEW Größen wie The Acclaimed, der Gunn Club oder Ortiz und Santana, obwohl ihre Animationen, Songs und Videos teilweise enthalten sind. Online Matches benutzen eine direkte Verbindung zwischen den Spielern und schwanken, vor allem bei mehr als zwei Spielern, sehr stark in der Qualität. Ein Käfig Match oder Kommentare während der Action sucht man leider auch vergebens.

Manche Hintergründe sind extrem niedrig aufgelöst und stechen dadurch negativ hervor

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Trotz aller Schwächen hatte ich schon lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Wrestling Spiel. Was durch die Reversals und Skills, vor allem im Multiplayer, für flüssige Matches entstehen können ist einfach großartig. Außerdem merkt man die Liebe zum Detail an allen Ecken und Enden. Der Karrieremodus bietet kurzweiligen Spaß, vor allem da er sich nicht zu ernst nimmt. Mini Spiele, die teils aus Mario Party stammen könnten, runden das Arcade Paket wunderbar ab. Das Wrestler fehlen die schon vor über einem Jahr Champion bei AEW waren schmerzt etwas. Da es aber keine jährlichen Releases geben wird, sondern dieses Spiel mit Updates und DLC’s weiter versorgt wird, könnten sich zumindest einige der Probleme lösen. Die Tag Team Champions FTR sind mittlerweile als Teil des Season Passes verfügbar, was so kurz nach dem Release aber einen etwas faden Beigeschmack hat.

(Stefan Stateff)

Genre: Wrestling
Entwickler: THQ Nordic, Yuke’s
System: PS5, PS4, , Xbox Series X/S, Xbox One, Switch, PC
getestet auf: Xbox Series X
Erscheint: bereits erschienen
Preis: ab 70 Euro

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