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Paramount im Übernahmepoker: Skydance als überraschender Interessent

Seit geraumer Zeit wird über einen möglichen Verkauf des Hollywood-Studios Paramount spekuliert. Der Medienkonzern gilt trotz seiner langen Geschichte und einem beeindruckenden Produktionsportfolio als Leichtgewicht in der Branche. Vor allem im Streaming-Bereich sieht sich Paramount sowohl in den USA als auch international einer nicht unerheblichen Konkurrenz gegenüber. Hinzu kommt, dass sich die immens hohen Aufwendungen in diesem Geschäftsfeld nicht gleichzeitig in Umsatz und Gewinn niederschlagen.

Dass Paramount nun laut „Financial Times“ als Übernahmekandidat von Skydance gehandelt wird, kommt doch etwas überraschend. In der Branche wurde eher mit einer Fusion zweier „schwächelnder“ Medienkonzerne gerechnet, so wäre ein Zusammenschluss zwischen Comcast und Paramount denkbar. Auch eine weitere Fusion mit Warner Bros. Discovery wäre unter Konzernchef David Zaslav denkbar.

Paramount und Skydance arbeiten bereits bei verschiedenen Produktionen eng zusammen und auch finanziell wäre ein solcher Deal nicht ausgeschlossen, da hinter Skydance vor allem der finanzstarke Investor RedBird Capital Partners steht. Für Paramount hätte ein solcher Zusammenschluss allerdings weitreichende Konsequenzen, denn Skydance ist vor allem eine Produktionsfirma und dementsprechend in erster Linie am Studio interessiert. TV-Networks und der Streaming-Dienst Paramount+ hätten dann wohl keine Zukunft mehr im Konzern. Eine Aufspaltung mit anschließendem Teilverkauf wäre eine sehr wahrscheinliche Konsequenz.

Paramount-Chefin Shari Redstone dürfte aber noch aus einem ganz anderen Grund mit Skydance in Verkaufsverhandlungen stehen. Im Gegensatz zu einer möglichen Fusion unter Medienkonzernen wäre der Deal mit Skydance vor allem kartellrechtlich deutlich einfacher zu vermitteln. Die Geschäftsmodelle beider Unternehmen ergänzen sich, zudem würde eine Aufspaltung zusätzlichen Wettbewerb schaffen.

Quelle(n):
Financal Times/Jörn Schmidt

 

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