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Review: Im Netz von Black Widow

Eine knallharte Black Widow räumt mit einem Geist aus der Vergangenheit auf!

Wem die durch Covid-19 bedingte Wartezeit auf den ersten Black Widow Solofilm zu lange ist, konnte zur Ãœberbrückung in den letzten Monaten auf diversen Lesestoff aus dem Hause Panini zurückgreifen. Im Verlag sind – eigentlich passend zum geplanten Kinostart – einige alte, aber auch neue Serien an den Start gegangen. So auch das Werk „Im Netz von Black Widow“. 

Das Kreativteam um die auf mystery und suspense spezialisierte Autorin Jody Houser (Doctor Who, Stranger Things, Akte X) und dem Zeichner Stephen Mooney (Half Past Danger, James Bond) liefert einen spanenden Thriller ab. Obwohl im Nachhinein die Puzzleteile der Handlung nahtlos ineinander greifen, wird der Spannungsbogen über die Kapitel gekonnt gespannt und so manche Wendung kann überraschen.    

In den USA lief die Serie im Zeitraum von November 2019 bis März 2020 über insgesamt fünf Ausgaben. Panini hat wie zu vielen Serien von Marvel einen passenden Sammelband herausgebracht. 

Jody Houser greift bei der Charakterisierung der Protagonistin auf bewährte Erzählmuster Black Widows a.k.a. Natasha Romanoff zurück. Mal verführerisch wie eine Femme fatale, mal als Spionin im Verborgenen agierend und dann wieder schlagkräftig als hochtrainierte Einzelkämpfern. Abwechslungsreich wird das breite Profil dieses Marvelcharakters ausgeleuchtet. Die eher ruhigeren Zeichnungen von Stephen Mooney passen sich hervorragend diesen unterschiedlichen Themen an und tragen so zu einer überzeugenden Stimmung bei. So ist z.B. an manchen Stellen der Schmerz Natasha Romanoff sprichwörtlich ins Gesicht gezeichnet.   

Zwar greift die Geschichte viele Handlungen aus Black Widows langer Historie auf, dennoch kann die Story auch losgelöst von umfangreichen Vorwissen genossen werden. Für den Handlungsverlauf wichtige Informationen sind unaufdringlich in den Panels eingebunden. Im Verlauf der Serie trifft Natasha Romanoff zahlreiche bekannte Helden, mit denen sie nicht immer nur Schurken jagte. In allen Kapiteln sind Rückblicke in die Ursprungsgeschichte dieses Charakters ein fester Bestandteil und leuchten nach und nach den Hintergrund dieser Storyline aus. Am Ende steht eine altbekannter Feind aus der Vergangenheit. 

Houser und Mooney inszenieren eine Black Widow ganz in der Tradition der jüngeren Geschichten  dieser Heldin, wie sie von Richard K. Morgan (Black Widow 2004), Nathan Edmondson (Black Widow 2014) oder Chris Samnee und Mark Waid (Black Widow 2016) geschrieben wurden.  

Fazit: 

Im Netz von Black Widow liest sich wie ein spannender Thriller und könnte gut als Serie auf Netflix laufen. Wer Freude an Spionagegeschichten aller James Bond bzw. Ethan Hunt hat, kommt bei diesem Sammelband sicher auf seine Kosten. Wer jedoch eine Story mit einer Black Widow aus dem MCU erwartet, dürfte enttäuscht werden. Zwar ist die Handlung klar in den aktuellen Marvelkosmos eingebettet, aber diese Storyline ist definitiv keine klassische Superheldengeschichte und richtet sich von der Altersgruppe auch eher an ein älteres Publikum. Vorwissen wird nicht zwingend benötigt. (Stefan Schulz)

Infos:

Verlag: Panini Comics (Marvel)
Seiten: 116
 Softcover
Autor: Jody Houser
Zeichner: Stephen Mooney
Preis: circa 19 Euro

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