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Breaking: Microsoft tritt Activision Blizzard-Streaming-Rechte an Ubisoft ab (UPDATE: CMA reagiert)

Es wird noch einmal spannend: Egentlich wollte die CMA diese Woche laut jüngst gesetzter Frist entscheiden, ob der Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft auch im Vereinigten Königreich genehmigt wird. Dass Microsoft dafür den Deal anpassen will und sich des Themas Cloud Gaming nocheinmal annehmen wird (immerhin war es dieses Thema, warum die Marktaufsicht sich zunächst querlegte), war bekannt. Gerüchte sprachen schon länger davon, dass es darauf hinauslaufen könnte, dass Microsoft die Cloud-Gaming-Rechte an einen anderen Anbieter weiterverkauft.

Genau das wird nun auch passieren: Sollte der Deal geschlossen werden, tritt Microsoft alle Cloud Streaming-Rechte der existierenden Activision Blizzard-Titel sowie aller neuen Spiele des Studios der nächsten 15 Jahre an Ubisoft ab. Diese Rechte gehören Ubisoft auch nach dem Ende der Frist. Das gab Microsoft heute bekannt.

Effektiv heißt das folgendes: Sollte Microsoft Activision Blizzard kaufen, können deren Spiele nicht exklusiv für Xbox Cloud Gaming erscheinen; außerdem hat Microsoft keine Kontrolle über die Lizenzierung dieser Spiele an andere Cloud-Streaming-Anbieter. Diese Entscheidungen übernimmt Ubisoft (zumindest außerhalb der EU – dort bleibt es aufgrund der schon erteilten Freigaben bei den schon fixierten Deals von Microsoft mit anderen Cloud-Anbietern), die auch schon angekündigt haben, Activision Blizzard-Titel auf Ubisoft+ sowie anderen Cloud-Services anzubieten. Das heißt aber nicht, dass die Spiele nicht auf Xbox Cloud Gaming erscheinen werden – aber es heißt, dass Microsoft von Ubisoft dafür eine Lizenz erwerben muss. Ubisoft bezahlt dafür einen einmaligen Betrag und weitere Gebühren, unter anderem je nach Spielzeit. So sollen diese Spiele zum Beispiel auch außerhalb des Windows-Ökosystem verfügbar sein. Ein Kommentar der CMA sagt sogar konkret aus „Ubisoft kann, für eine Gebühr, von Microsoft verlangen, dass die Spiele von Activision an andere Betriebsysteme als Windows angepasst werden, zum Beispiel Linux“.

Update: Warum ist dieser neue Deal nötig geworden? Wie ebenfalls heute bekannt wurde, hat die CMA trotz des großen Drucks, der spätestens nach der Entscheidung der amerikanischen FTC, den Deal freizugeben, sich entschieden, ihre Blockade beizubehalten. Die Änderungsvorschläge Microsofts seien geprüft worden, aber hätten keinen Grund geboten, das Verfahren neu aufzurollen. Damit sei per Final Order der Deal verboten worden. Mit diesem neuen, restrukturierten Deal wird das Verfahren in England neu aufgerollt und soll bis 18. Oktober 2023 geprüft werden. Man betont aber, dass man sich den Deal gründlich ansehen wird und er nicht automatisch bedeutet, dass man dem Kauf eine Freigabe erteilt.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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