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Review: Star Wars Battlefront

Es war einmal vor rund elf Jahren in einer nahen Galaxie. Rechtzeitig zum lang erwarteten Release der Star Wars-Filme auf DVD erschien mit Star Wars Battlefront ein hauptsächlich für Mehrspieler ausgelegtes Spiel zur Sternensaga. Es schickte euch mitten in die epischsten Schlachten aus den beliebten Filmen. Allerdings nicht als Jedi-Ritter, sondern meist als einfacher Fußsoldat. Das Spiel avancierte zum Millionenseller und war auch einer der ersten großen Onlinegaming-Hits für die Xbox und PS2. Ganz nebenbei legte Star Wars Battlefront die damalige CONSOL-Redaktion für Wochen beinahe lahm. Ein Nachfolger sowie einige Ableger folgten, dann wurde es wegen Problemen im Entwicklerstudio und einiger Strategiewechsel bei LucasArts jedoch ruhig um den Multiplayer-Hit. Dank der neuen Lizenzlage schickt Electronic Arts nun die Battlefield-Veteranen von DICE in die Schlacht um den Star Wars Battlefront-Reboot.

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Wir testen das Spiel als reines Multiplayer-Erlebnis, es gibt also keinen Punktabzug für die fehlende Solo-Kampagne, auch wenn der Umstand nach den sehr guten inszenierten Tutorial-Missionen, in denen ihr etwa mit einem ikonischen Speederbike durch den Wald von Endor flitzt, doch mehr schmerzt als erwartet. Die absolute Stärke des Spiels sind die epischen Schlachten im „Kampfläufer-Angriff“ und im „Vorherrschaft“-Modus sowie die gigantische und exzellent eingefangene Atmosphäre der Original-Filmtrilogie. Die Musik, bekannte Szenarien wie Endor, der Eisplanet Hoth oder der Wüstenplanet Tatooine sowie eine unglaubliche Zahl an oft nur kleinen Details lassen das Fanherz schnell im Takt des berühmten Imperialen Marsches schlagen.

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Auch in die Möglichkeit, in die Haut von sechs verschiedenen Helden bzw. Schurken zu schlüpfen und mit Han Solo, Darth Vader, Imperator Palpatine, Luke Skywalker, Boba Fett oder Prinzessin Leia zumindest für kurze Zeit die Gegner aufzumischen, ist ein tolles Gefühl. Oder wenn ihr euch in einem X-Wing im „Jägerstaffel“-Modus in atemberaubende Dogfights stürzt. Dabei merkt man dem Spiel oftmals an, dass es sich sowohl an Coregamer als auch Gelegenheitsspieler wenden möchte. Das führt an einigen Stellen dazu, dass sich erfahrene Spieler nicht genug gefordert fühlen, an anderen wiederum das Einsteiger länger als erwartet benötigen, um in das Spielgeschehen einsteigen zu können. Insgesamt ist der Spagat aber auch dank der Star Wars-Lizenz, für die man auch schon mal über die eine Ecke oder Kante hinwegsieht, gut gelungen.

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Motivierend ist das Erfahrungssystem, bei dem ihr auf jeder Seite als einfacher Soldat mit einem Standardblaster und einer einfachen Granate als Ausrüstung startet. Nach und nach steigt ihr im Erfahrungslevel auf und könnt euch mit den im Spiel verdienten Credits bessere Waffen und über 25 Spezial-Items kaufen. Diese reichen vom handelsüblichen Thermaldetonator (eine einfache Granate) über die Bowcaster-Armbrust bis zum praktischen Jetpack. Auch ein Scharfschützengewehr gibt es nicht als neue Standardwaffe wie etwa in Battlefield, sondern nur als Item mit einer recht hohen Cooldown-Zeit. Das führt dazu, dass Camper nur wenig Freude haben werden und es deutlich mehr Sturmangriffe oder koordinierte Attacken auf einen der Helden gibt. Habt ihr Level 15 erreicht, stehen noch zusätzliche Spezialklassen zur Auswahl. Der Scharfschütze verkürzt den Cooldown, der Überlebenskünstler hat eine deutlich höhere Lebensregeneration, der Scout läuft ohne am Radar der Gegner zu erscheinen, der Kopfgeldjäger kassiert bei Kills mehr Power-Ups und der Bodyguard kann den Schaden bei Explosionen verringern. Zusammen mit dem im späteren Verlauf freigespielten Defensivitem bekommt das Gameplay dann doch mehr Tiefgang als die meisten am Anfang vermuten werden. Man muss sich allerdings daran gewöhnen, dass am Schlachtfeld Vehikel wie Kampfgeher, X-Wings und ähnlich beliebte Dinge nur durch regelmäßig erscheinende Icons aufgesammelt und aktiviert werden können. Gleiches gilt auch für die Helden auf beiden Seiten. Diese vor allem für Battlefield-Veteranen ungewöhnliches Vorgehensweise sorgt dafür, dass jeder einmal die Chance hat, mit Luke Skywalker gegen eine Übermacht an Sturmtruppen vorzugehen oder gar die Kanonen des gigantischen AT-AT selbst zu steuern. Ein Extralob hat DICE für die Installation des Spiels verdient. In einem Minispiel räumt ihr als Dath Vader in der Rebellenbasis auf Hoth auf, während die Spieldaten auf die Festplatte geschaufelt werden

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Technisch lässt die überabeitete Version der aktuellen Frostbyte-Engine in der von uns getesteten PS4-Version ihre Muskeln spielen. Detaillierte Landschaften, scharfe Texturen und flüssige 60 Bilder in der Sekunde erfreuen das Auge zusammen mit schönen Licht- und Partikeleffekten sowie phänomenalen Explosionen. Besonders der Wald von Endor bei Nacht hat es uns angetan und gehört zu den beeindrucktesten Szenarien, die wir bis jetzt auf der aktuellen Konsolengeneration gesehen haben. Dazu kommt Sounddesign vom Feinsten: wuchtige Explosionen, im Raumklang perfekt positionierte Blasterslaven und der legendäre Soundtrack von John Williams, den wir auch 2015 nicht so schnell aus den Ohren bekommen werden. Es ist Star Wars und es macht irre viel Spaß. Und wer selbst nach den Episoden 1-3 dem neuen Film nur noch entgegenfiebert, darf der Wertung ruhig (je nach Fieber) 5-10% hinzuaddieren.

Die Spielmodi
Zum Start bietet Star Wars Battlefront zwölf verschiedenen Spielmodi, die wir euch in alphabetischer Reihenfolge kurz vorstellen möchten.

Abwurfzone
Bis zu 16 Spieler kämpfen hier in zwei Teams. Sowohl das Imperium als auch die Allianz der Rebellen müssen wichtige Versorgungskapseln bergen und für eine gewisse Zeit verteidigen. Es gewinnt jenes Team, das am Ende die meisten Kapseln erobern konnte.

Droidenalarm
Hier kämpfen die beiden Sechser-Teams um drei auf der Map verteile Androiden. Diese müssen gefunden, aktiviert und beschützt werden. Hat ein Team alle Androiden in seinem Besitz, ist die Runde zu Ende. Alternativ endet eine Runde, wenn das Zeitlimit abgelaufen ist.

Fracht
Bei Fracht handelt es sich um das klassische „Capture the Flag“. Es gibt zwölf Spieler, zwei Lager und zwei Frachtcontainer, die es zu beschützen bzw. zu stehlen gilt.

Gefecht
Team Deathmatch mit 10 Spielern auf jeder Seite. Items wie besondere Waffen oder Schilde sorgen für abwechslungsreiche Gefechte.

Heldengefecht
Dieser Modus kann alleine oder zu zweit gespielt werden. Ihr schlüpft jeweils in die Rolle eines Helden eurer Seite und tretet gegen den Gegner und jede Menge KI-Soldaten an. Wer zuerst 100 Punkte erspielt hat, schließt die Runde als Sieger ab. Der Modus wird recht schnell langweilig, ist jedoch perfekt geeignet, um sich mit den Helden vertraut zu machen.

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Heldenjagd
Alle gegen einen. Sieben einfache Soldaten stehen einem Helden gegenüber und müssen diesen in die Knie zwingen. Wer es schafft, Vader & Co den tödlichen Schuss zu versetzen, darf in der nächsten Runde als Held spielen. Ein spaßiger Modus, der jedoch im Moment am durchwachsenen Balancing der Helden leidet. Wenn hier ein eingespieltes Team antritt, ergeben sich jedoch spannende Möglichkeiten für Zwischendurch.

Helden versus Schurken
Ein toller Modus, bei dem perfektes Teamplay gefragt ist. Auf jeder Seite spielen sechs Spieler. Drei als Helden und drei als beschützende Soldaten. Wird ein Held ausgeschaltet, muss als normaler Soldat weitergespielt werden. Die Seite, die zuerst alle Helden verloren hat, muss sich geschlagen geben.

Jägerstaffel
Ein Modus für alle Fans von Luftschlachten. Am Himmel wimmeln 20 menschliche Piloten sowie zahlreiche KI Gegner und liefern sich eine atemberaubende Schlacht. Quasi als Heldenersatz dürft ihr bei „Jägerstaffel“ immer wieder legendäre Schiffe wie den Millennium Falcon oder Boba Fetts Slave 1 steuern. Zwischendurch tauchen Transportschiffe auf, deren Zerstörung jede Menge Extrapunkte bringt. Ideal für zwischendurch und um die Steuerung der Tie-Fighter bzw. X-Wings zu lernen. Die einfache Handhabe sorgt für schnellen Spielspaß, längerfristig fällt hier aber die Motivation, sich immer wieder ins Cockpit zu klemmen.

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Kampfläufer-Angriff
Der fast schon berüchtigte Modus aus der Battlefront-Beta mit insgesamt 40 Spielern. Hier wird eine Raketenbasis mit der vollen Kampfkraft des Imperiums angegriffen. Die Rebellen haben nur eine Chance: Sie müssen die mächtigen AT-AT-Kampfläufer ausschalten bevor diese die Basis erreichen. DICE hat das Balancing der beiden Seiten in der finalen Version noch einmal deutlich angepasst. Epischen Schlachten steht nichts mehr im Weg.

Schlacht
Dieser Modus ist Quasi ein „Heldengefecht“ ohne Helden und kann daher ebenfalls alleine oder zu zweit gespielt werden. Da hier alle Waffen freigeschaltet sind, die man sonst nur mit der Ingamewährung kaufen kann, eignet sich dieser Modus sehr gut, um das perfekte Setting zu finden, ohne die hart verdienten Credits zu investieren.

Vorherrschaft
Der zweite Modus, in dem ganze 40 Spieler in zwei Team gegeneinander antreten können. In dieser an den „Conquest-Modus“ von Battlefield angelehnten Variante müssen Kontrollpunkte auf großen Karten in einer bestimmten Reihenfolge eingenommen werden. Dank der großen Maps und vielen Spielern gibt es hier oft mehr als eine Front und auch Flankenkämpfe.

Überleben
Alleine oder kooperativ zu zweit könnt ihr hier gegen immer stärker werdende Gegnerwellen antreten. Es ist ein klassischer „Hordenmodus“. Nicht mehr und auch nicht weniger. Battlefront hat keinen Solomodus im herkömmlichen Sinne, „Überleben“ ist aber das näherste Äquivalent.

Review Overview

Wertung - 8

8

“Weiter aufs Ziel zu.” – Gold Five

Star Wars Battlefront ist ein sehr gutes Spiel, jedoch vor allem ein sensationelles und epochales Star Wars-Multiplayer-Erlebnis. Im direkten Vergleich ist das ebenfalls aktuelle Call of Duty: Black Ops 3 objektiv das bessere Videospiel, auch dank der echten Solo-Kampagnen. Battlefront hat auch nicht den Tiefgang eines Battlefield, denn DICE macht hier klar Zugeständnisse, um ein einsteigerfreundliches Spiel zu bieten. Für Star Wars-Fans (und wer ist das nicht?) ist das Spiel ein Traum, der euch viele Stunden bei Laune halten wird. Einige Modi verlieren schnell an Reiz, was aber durch Vielfalt, Upgrades und Atmosphäre kompensiert wird. Wer das Spiel längerfristig über Monate spielen möchte, sollte jedoch den Season-Pass oder zumindest den einen oder anderen DLC einplanen. Zumindest erhalten alle Käufer im Dezember vier komplett neue Maps rund um „Die Schlacht von Jakku“, deren Ereignisse auch im Kino in Star Wars: Das Erwachen der Macht eine Rolle spielen werden.

51V22A0JBZL._SL75_Genre: Shooter
System:
 PS4, Xbox One, PC
Entwickler: DICE
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

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