Review: Spider-Gwen 1: Drahtseilakt

Oft können die größten Erfolgsgeschichten nicht geplant werden. So auch im September 2014, als im Fahrwasser des großen Spider-Man-Events Spider-Verse ein neuer weiblicher Charakter geschaffen wurde, den Fans sofort ins Herz schlossen. Auf Erde-65 wurde anstelle von Peter Parker Gwen Stacy von einer radioaktiven Spinne gebissen, im Gegenzug ereilte Peter ein vorzeitiges Ende. Nach ihrem ersten Auftritt in Edge of Spider-Verse #2 zeigten sich die Fans dermaßen begeistert, dass „Spider-Gwen“ eine eigene fünfteilige Comicserie erhielt, die gesammelt im ersten Paperback von Panini vorliegt.

Erde-65 ist eine Anspielung auf das Jahr 1965, als Gwen Stacy in The Amazing Spider-Man #31 ihren ersten Auftritt hatte. Die alternative Realität gewährt Autor Jason Latour und Zeichner Robbi Rodriguez die Möglichkeit, ein neues Marvel-Universum zu schaffen, das Ähnlichkeiten zum regulären auf Erde-616 aufweist, sich aber auch in wesentlichen Punkten unterscheidet. So ist Frank Castle statt eines Selbstjustiz übenden Irren ein Polizist, während Matt Murdock (normalerweise Daredevil) auf der anderen Seite des Gesetzes zuhause ist und für den Kingpin Wilson Fisk arbeitet.

Die Unterschiede zum Standard-Universum und neue Perspektiven auf bekannte Charaktere machen einen großen Reiz aus, aber auch Gwen Stacy zeigt sich als die Spider-Woman von ihrer besten Seite. Der für Spider-Man typische Mix aus Kämpfen gegen Superschurken und familiären, persönlichen Problemen ist auch hier vorhanden und funktioniert hervorragend – Gwens Verfolgung durch die Polizei inklusive. Einen großen Teil trägt auch Illustrator Robbi Rodriguez bei, der eine bunte und frische Version von New York aufs Papier bringt.

Info
Seiten: 116
Preis: ca. 15 Euro
Autor: Jason Latour
Zeichner: Robbi Rodriguez
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag: Marvel

Spider-Gwen 1 bei Amazon kaufen und SHOCK2 direkt unterstützen!