Review: Nihilumbra (Wii U)
Es gibt Spiele, die sich mit Worten nur schwer beschreiben lassen, da die Atmosphäre mittels Text einfach nicht vermittelt werden kann. Genau solch ein Spiel haben wir mit Nihilumbra nun vor uns. Im Grunde handelt es sich um einen Plattform-Puzzler mit einem Hauptaugenmerk auf Farben. Als aus der Dunkelheit geborenes Wesen müssen wir es schaffen, ein wenig Leben in die Welt zu bringen. Denn endernfalls nimmt die schwarze Macht überhand und wir gehen mit ihr unter.
Wäre da nur nicht der Erzähler, das große Ganze, das uns von unserem Vorhaben abbringen will. Er macht uns richtig nieder. Sagt, dass wir nicht gut genug seien. Fragt uns warum wir uns überhaupt so quälen. Es hat doch alles keinen Sinn was wir machen. Doch wir geben nicht auf. Wir hetzen durch so manchen Level um nicht von der Dunkelheit verschlungen zu werden. Wir kombinieren die Farben und vernichten die Gegner auch ohne Waffe.
Optimal für Wii U
Das Spieldesign sowie die Handlungsmöglichkeiten sind wie für Nintendos Konsole gemacht. So steuern wir die Spielfigur mit dem Steuerkreuz und malen Farben auf das Touchpad. Diese Farben sind es auch, die uns weiterbringen können. Zu Beginn haben wir nur Blau zur Verfügung. Damit können wir etwa Eis auf die Oberflächen malen. Ohne dieses sind wir nämlich nicht schnell genug, um über große Abgründe zu springen. Doch auch Gegner werden dadurch besiegt. Da man auf Eis nunmal schwer stehen kann, rutschen diese nämlich über Abgründe hinweg in die Tiefe. Nach und nach erhalten wir zum Beispiel „heiße“ rote Farbe, Grün und vieles mehr. Nur durch die richtige Kombination der Farben sind die (meist nicht zu komplexen) Rätsel zu lösen, wobei wir bereits nach knapp 2 Stunden das Ende erreicht haben, wobei wir uns dann auch noch an den Leere-Modus wagen können, der nochmals 3-4 Stunden Spielzeit mit sich bringt. Dennoch wäre eine Fortsetzung mit etwas mehr Hauptstory wünschenswert.
Atmosphäre Top
Wie bereits erwähnt, ist es vor allem die Atmosphäre, die uns bei Nihilumbra bei Laune hält. Dabei ist es gar nicht mal so sehr die Grafik, die uns in den Fernseher zieht, sondern der Erzähler. Wie dieser versucht, uns niederzumachen und dann noch die Texteinblendungen, die uns von unserer Aufgabe abhalten wollen – wirklich sehens- und sörenswert. Dann noch die Schwarze Wand, die uns besonders in den zeitbeschränkten Levels vor sich herjagt. All dies zusammen mit den an Another World erinnernden Animationen macht einiges her. Generell scheint dieses Spiel in gewissen Maße ein Vorbild gewesen zu sein, da sich so manche Abläufe doch ähneln. Dennoch legt Nihilumbra mehr Wert auf Bedrohung und Einsamkeit. Gerade deshalb solltet ihr unbedingt einen Blick auf das Spiel werfen, besonders wenn ihr eine Wii U euer Eigen nennt.
Review Overview
Wertung - 8
8
Düsterer, Packender Plattform-Rätsler
Nihilumbra ist mehr als ein"typisches Indie-Game". Dafür bietet es nämlich einfach zu viel Eigenständigkeit. Man merkt dem Spiel an, dass die Entwickler viel Zeit in Details investierten und vor allem die Story richtig über den Bildschirm bringen wollten. Während bei vielen Spielen der Ton zumindest leise gedreht wird, wäre dies bei Nihilumbra der falsche Ansatz. Stattdessen solltet ihr euch von ihm gefangen nehmen lassen und erst nach dem Abspann (durch die ca. 2 Stunden Spielzeit der reinen Geschichte in einem Satz machbar) wieder abschalten. Nur dann erlebt ihr nämlich das, was die Entwickler wollten, dass ihr euch in einer fremden, unheimlichen, düsteren Welt befindet.
Erscheint: bereits erhältlich
Entwickler:Â Beautifun Games SL
Preis: ca. 8 Euro
