Review: Iron Man/Thor Nr. 1 (+ PDF-Leseprobe)

Nachdem Marvel in den USA die laufende Iron Man-Heftserie eingestellt hat, war auch im deutschsprachigen Raum mit Heft 20 Schluss. Nun präsentiert Panini die Nachfolgeserie Superior Iron Man als neue Nr. 1-Ausgabe, als Zweitserie ist nun statt der ebenfalls abgeschlossenen Hulk-Serie die 2014 neu gestartete Thor-Serie mit dabei. Man kann von den ständigen Serien-Neustarts ja halten was man will, in diesen Fall ist er sehr wohl angebracht. Es stehen nämlich sowohl bei Tony Stark als auch beim nordischen Donnergott einschneidende Veränderungen ins Haus… und das ist sogar noch eine Untertreibung.

Iron Man: Sei Überlegen, Kapitel 1: Albtraum-Szenario
Als im großen Marvel-Event Axis Dr. Strange einen Umkehrzauber im Kampf gegen Red Onslaugt ausspricht, wird auch Iron Man getroffen. Tony Stark wird dadurch arroganter und vor allem skrupelloser und der trockene Alkoholiker greift auch wieder zur Flasche. Auf Basis eines Symbionten baut er einen neuen Anzug, übersiedelt ins Technik-Mekka San Francisco und verbreitet dort über die Smartphones der Bevölkerung den Technovirus „Extremis 3.0“, der seine Träger, sofern sie laufende Zahlungen tätigen, in allen Belangen verbessert. Weder Pepper noch der ebenfalls in die Stadt gezogene Daredevil sind begeistert, denn die Folgen sind unabsehbar. Autor Tom Taylor trifft den neuen „bösen“ Tony Stark im Kern und charakterisiert bereits im ersten Heft eine komplett neue Richtung für die Serie. Die Zeichnungen von Yildiray Cinar sind klar und punkten vor allem, wenn es um Emotionen und Mimik geht.

Thor: So er denn würdig ist
Auch Thor muss mit einer Veränderung kämpfen, die ihren Ursprung in einem der Marvel Comic-Events hat. Als er in Original Sin gegen Nick Fury Sr. kämpft, flüstert dieser ihm eine geheimnisvolle Botschaft ins Ohr. Die Folgen sind gewaltig, denn der verzweifelte Sohn Odins kann in der Folge seinen Hammer Mjölnir nicht mehr anheben. Selbst sein Vater, der einst die Waffe mit dem magischen Spruch belegt hat, sodass nur jeder sie heben und führen kann, der sich auch würdig erweist, hat keine Chance. Als es am Ende des Heftes gelingt es jemandem, den am Mond zurückgebliebenen Mjölnir zu heben und der Leser verbleibt mit einer gespannten Erwartung an das kommende Heft. Wer ist diese Frau? (Anmerkung: Da dieses Ereignis selbst in heimischen Tageszeitungen und Online-Portalen vor einigen Monaten aufgegriffen wurde und auch am Original-Cover zu sehen ist, haben wir uns entschlossen hier, über das Ende zu schreiben.)

Die neue Solo-Serie von Thor wirkt alles andere als zwanghaft frisch, im ersten Heft legt Top-Autor Jason Aron (Star Wars, Punisher Max,… ) das Fundament für einige der mutigsten Veränderungen der letzten Jahre. Zeichner Russell Dauterman bringt die Geschichte mit vielen Details und Dynamik zu Papier, sodass sowohl die nordischen Götter von Asgard als auch etwa der Angriff der Eisriesen auf eine wissenschaftliche Basis am Meeresgrund ungemein lebendig wirken.

Meinung:
Was für ein Einstieg in die beiden neuen Serien. Bei Iron Man bekommt man bereits ein gutes Stück Story serviert und wir sind gespannt, welchen Weg der veränderte Tony Stark nehmen wird. Bei Thor gibt es weniger eine ausgefeilte Handlung, als eine geschickte und behutsame Hinführung zur neuen Trägerin des Hammers, ein mutiger Schritt und man hört aus den USA eigentlich nur Gutes über die weiterführenden Hefte. Beide Serien präsentieren nicht gerade die Versionen der bekannten Charaktere aus den Filmen und genau das macht hier auch den Reiz aus. Für Einsteiger ist dieses Heft nur bedingt geeignet, da vieles auf die Vorgeschichte aufbaut. Tragisch ist das jedoch nicht, Panini spendiert gleich vier redaktionelle Seiten, auf denen man die wichtigsten Infos bekommt.

PDF-Leseprobe

Info
Seiten: 52
Preis: ca. 5 Euro
Autor: Tom Tay­lor, Jason Aaron
Zeichner: Yil­diray Çinar, Rus­sell Dauterman
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag:  Marvel