Review: Dr. Mario – Miracle Cure

Seit ich mir Mitte 1991 Dr. Mario für mein Nintendo Entertainment System gekauft habe, weiß ich nicht nur, dass der bekannte italienische Klempner nebenbei auch einen Doktortitel besitzt, auch die Musikstücke „Chill“ und „Fever“ des Soundtracks von Hirokazu Tanka haben sich regelrecht in mein Hirn gebrannt und werden von meinem Unterbewusstsein dann und wann „eingespielt“.

Auf meinem New 3DS war bis jetzt der Dsi-Ware-Titel Dr. Mario Express installiert,  der mir die regelmäßige Dosis des Puzzle-Klassikers verabreichte. Nun erschien Mitte Juni mit Dr. Mario: Miracle Cure die aktuellste Version der Serie, die mit einigen Extras aufwarten kann. Ein Grund umzusteigen?

An der „Story“ hat sich nichts geändert als Arzt tritt Mario hier nicht gegen Gumbas und Bowser an, sondern gegen Viren und Bazillen. Eigentlich könnte man doch hier einen netten Storymodus integrieren. „Bowser hat die Prinzessin mit einer eigentlich tödlichen Krankheit angesteckt und Mario muss sich durch 250 Levels puzzeln um sie zu retten.“ Das wäre doch etwas, oder? Doch genug der Visionen, denn auch am grundlegenden Spielprinzip wurde (zum Glück) kaum etwas herumgedoktert.

Ihr stapelt also in einem Reagenzglas ein- bzw. meistens zweifarbige Pillen, sodass sich diese auflösen, wenn sich vier gleichfarbige Segmente entweder horizontal oder vertikal aneinanderstoßen. Im besten Fall befinden sich in diesen Vierer- oder Mehr-Ketten auch die bösen Bazillen gleicher Farbe, damit diese ebenfalls auslöscht werden. Wie beim großen Vorbild Tetris müsst ihr zusätzlich um jeden Preis verhindern, dass sich das Spielfeld bis oben mit Steinen (Tabletten) füllt.

Soweit so bekannt, doch Dr. Mario: Miracle Cure bietet einige Neuerungen. Während ihr bei „Dr. Mario“ genau das bekommt das ihr euch erwartet müsst ihr bei „Dr. Luigi“ die Erreger mit L-förmig angeordneten Pillen besiegen. Noch abgedrehter geht es beim aus dem WiiWare-Ableger bekannten Bazillenjagd-Modus zu. Hier dreht ihr kurzerhand euren 3DS in das Buchformat und könnt mit dem Stylus die Kapseln platzieren. Wunderbar ist da „Rezept nach Maß“ – hier könnt ihr nach Herzenslust die Regeln, die Geschwindigkeit sowie den Schwierigkeitsgrad eines optionalen CPU-Gegners individuell festlegen. Spaßig und durchaus herausfordernd ist das „Wundermittel-Versuchslabor“. Hier warten über 50 Herausforderungen auf euch, in denen ihr immer wieder auf geänderte Bedingungen trefft. Dank der „Wundermittel“ genannten Extras kommt auch etwas frischer Wind ins Konzept. Die Power-Ups verschaffen euch im aktivierten Zustand sowohl im Solomodus als auch im Multiplayer gegen einen Freund Vorteile. Etwa wenn eine Bombe sämtliche Vieren und Pillen aus einen bestimmten Bereich explodieren lässt oder eine Wunderpille eine bestimmte Farbe komplett verschwinden lässt.

Apropos Mehrspieler-Modus! Ihr könnt mit Dr. Mario: Miracle Cure online gegen Spieler auf der ganzen Welt in „Dr. Mario“ oder „Dr. Luigi“ antreten oder auch lokal gegen einen anderen 3DS-Besitzer. Dieser benötigt übrigens nicht eine eigene Version des Spiels, sondern kann das Spiel für das Duell herunterladen. Schafft einer der Kontrahenten eine Kombo, werden mehr oder weniger bösartige Überraschungen für den anderen Spieler freigesetzt.

Grafisch wird euch genretypisch nichts Aufregendes geboten, schade ist nur dass der 3D-Effekt ausschließlich in den Menüs eingesetzt wird, da hätte man mit den Viren sicher mehr herausholen können. Musikalisch erwarten euch hauptsächlich Remixes der bekannten Dr. Mario-Ohrwürmer, also genau das, was wir uns auch erwartet hatten.