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Kolumne: SHOCK.Weekly 2015.2 – SHOCK1

War schon der Dezember für uns in der SHOCK2-Redaktion alles andere als ruhig, geht es (zum Glück!) auch 2015 so weiter. Zwar erscheinen im Moment weniger Spiele doch können wir vieles das noch liegen geblieben ist aufarbeiten, Comic-Stapel endlich lesen und im Hintergrund auch mal eine oder sogar zwei Nächte an der Technik der Webseite schrauben.

Da traf es sich auch gut, dass zwischen Weihnachten und Silvester in Hamburg der Chaos Communication Congress 2014 stattfand. Zwar war ich nicht vor Ort, viele der sehr interessanten Vorträge & Podcasts gab es aber als Livestream oder zumindest als Aufzeichnung.  Das Themenfeld war natürlich noch immer gezeichnet von den Enthüllungen des Edward Snowden sowie den im letzten Jahr aufgedeckten Sicherheitslücken. Hier einige Tipps zu Vorträgen, die mich dieses Jahr besonders beeindruckt haben:

Ange Albertini: Preserving Arcade Games
https://www.youtube.com/watch?v=vg7LPcFUxg8
Über die Kunst, alte Arcade-Games zu hacken und für die nächsten Generationen zu konservieren.

David Kriesel: Traue keinem Scan, den du nicht selbst gefälscht hast
https://www.youtube.com/watch?v=7FeqF1-Z1g0
Über eine unglaubliche Sicherheitslücke in Xerox Büromaschinen, die einfach Zahlen auf Scans durch andere ersetzen können. (Sehr unterhaltsam!)

frank, Ron: Security Nightmares
https://www.youtube.com/watch?v=ZkubQ_9_MNk
Was hat sich im letzten Jahr im Bereich IT-Sicherheit getan? Welche neuen Entwicklungen haben sich ergeben? Welche neuen Buzzwords und Trends waren zu sehen?

Erich Möchel: NSA Points of Presence in Österreich
https://www.youtube.com/watch?v=9N-sriU0In8
FM4-Redakteur Erich Möchel zeigt ein wenig die NSA-Tätigkeit in Wien auf.

frank, Fefe: Fnord News Show
https://www.youtube.com/watch?v=YDjlu2rqqsM
Im Format einer lockeren Abendshow werden die Nachrichten-Highlights des Jahres präsentiert, die Meldungen zwischen den Meldungen, die subtilen Sensationen hinter den Schlagzeilen.

Viele weite Vorträge (unter anderem einer, nach dem man sich nochmal überlegt, ob man weiterhin sein Smartphone verwenden möchte) findet ihr hier: https://www.youtube.com/user/mediacccde/

Apropos Smartphones: In Las Vegas findet gerade die CES 2015 statt. Jene Messe, die vor der E3 auch für Videogames das Event Nr. 1 war. Heute dominieren dort jedoch Smartphones, Notebooks, neue TV Geräte, Smartwatches und Ähnliches, auch wenn sich natürlich auch VR-Brillen oder neue Android-Konsolen oft auf der CES zuerst zeigen. Alles in allem also ein Event, das ich vor allem auch privat sehr interessiert verfolge.

In der Kolumne letzte Woche habe ich angekündigt, diesmal ein wenig über den SHOCK-Vorgänger „Amiga Trek“ zu erzählen. Zu diesem Zweck habe endlich meinen vor rund eineinhalb Jahren erworbenen „neuen“ Amiga 1200 aufgebaut und an einen recht aktuellen Monitor angeschlossen. Da das Gerät rund 20 Jahre in einem Lager in Indien lag war ich gespannt, ob es überhaupt starten würde. Nun – alte Liebe rostet nicht und so auch der Amiga 1200. Einzig das Diskettenlaufwerk weigerte sich die Zusammenarbeit mit den alten „Amiga Trek“-Disketten genauso wie mit der mitgelieferten Software. Ich muss euch also die geplanten Screenshots des Disketten-Magazins schuldig bleiben, bin aber schon auf der Suche einem externen Amiga-Laufwerk (Falls jemand eines übrig hat das er nicht mehr braucht – bitte bei mir melden) und liefere die Bilder dann nach. Wenn alles gut geht, gibt es die erschienen „Amiga Trek“-Magazine dann auch als Download für den Amiga Emulator oder für alle, die noch einen Amiga oder einen der spirituellen Nachfolger in Betrieb haben.

Amiga_1200_Trek

Die Idee zu Amiga Trek hatte ich Mitte 1993 gemeinsam mit Michael Pruckner. Die Idee war es, zu einer Zeit als der Amiga dem MS-Dos PC immer mehr unterlegen schien (und was wir nicht wussten: kurz vor dem Konkurs des Amigas) etwas auf die Beine zu stellen, das es so dem PC nicht gab und so der Amiga- als auch der Star Trek-Community etwas zurückzugeben. Gerade am Amiga gab es etwa mit den grandiosen Animationen von Tobias Richter (der auch heute noch Animationen und Special Effects für internationale Produktionen liefert) sehr viel kreatives Material. Eingegossen in ein interaktives Magazin auf Diskette erschienen so insgesamt drei Ausgaben, die jeweils bis zu fünf unglaublich vollgepackte Disketten umfassten. Kurzgeschichten, Animationen, Musikdemos, Spiele ich wundere mich wirklich noch heute darüber, was wir alles auf die eigentlich nur 880 Kilobyte großen DD-Disketten quetschen konnten.

Space War – Tobias J. Richter (Amiga Animation), 1992

Nach rund eineinhalb Jahren mussten wir das Projekt leider aufgeben, da neues Material kaum noch zu bekommen war und immer mehr Leser, Redakteure und Kreative den Amiga in Richtung Windows oder Mac OS verließen. Ich selbst wechselte auf Windows 3.11 und war… anders kann man es nicht sagen… unglücklich. Vieles war hier einfach noch nicht möglich, das mit dem Amiga-Betriebssystem selbstverständlich war. Zum Glück war die erste brauchbare Beta-Version von Windows 95 nicht mehr allzu weit entfernt und 1994 startete ich dann auch schon zusammen mit Armin Steiner an unser Nachfolgeprojekt.

Die S.H.O.C.K. Printausgabe erschienen 1994!
Die S.H.O.C.K. Printausgabe erschienen 1994!

Im Sommer wurde die erste Ausgabe des S.H.O.C.K.-Magazins für Science Fiction, Comics & Videogames herausgebracht.

Aus heutiger Sicht eine Ironie des Schicksals war, dass es auch nur eine Ausgabe gab, denn die Möglichkeiten, die uns schon damals das Wiener Mailbox-System Black*Box und kurze später das noch junge World Wide Web bot, waren ungemein faszinierend: S.H.O.C.K.@ war geboren und sollte bis ins Jahr 2000 (das Forum gab noch rund sechs Jahre länger) bestehen bleiben, bevor wir das Ganze mit Videospielschwerpunkt unter dem Namen consol.AT relaunchten.

So, ich hoffe ich konnte euch diesmal einen kleinen Einblick in die Anfänge von SHOCK vor immerhin schon mehr als 20 Jahren gewähren. Gerade mit „Amiga Trek“ konnten wir genauso wie später im Web oder der Mailbox und Mitte 2005 mit dem Podcast zeigen, was man mit neuen und spannenden Technologien so anstellen kann. Wir werden deshalb auch mit SHOCK2 immer wieder einmal etwas Neues ausprobieren, ohne aber unseren Fokus zu verlieren!

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern, Hörern & Usern ein gutes und vor allem auch spannendes neues Jahr!

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