Gamescom-Preview: Rise of the Tomb Raider

Lara Croft erlebt ein weiteres ihrer zahlreichen Abenteuer, das sie diesmal auf mehrere Schauplätze auf der ganzen Welt verschlägt. Wie gewohnt erkundet sie sagenumwobene uralte Tempel und kämpft sich kletternd, springend und schießend durch fantastisch in Szene gesetzte Ruinen. Doch friedvolle Stille in den magisch anmutenden Bauten ist trügerisch – Fallen, einstürzende Gemäuer und eine Truppe Paramilitärs lassen ihren Ausflug zu einem Überlebenskampf werden.

Lauf, Lara, Lauf!
Auf der Gamescom wurde ein neues 13-minütiges Gameplay-Video enthüllt, das einen guten Überblick über die Spielmechaniken gibt, die uns erwarten werden. Wie auch im Vorgänger wird geklettert, gelaufen, erkundet und gekämpft und Lara muss sich in feinster Nathan-Drake-Manier vor allerlei in sich zusammenfallenden Mauern, Gängen und Säulen retten. Fraglich ist allerdings, ob auch der Rest des Spiels so linear ausfallen wird wie der gezeigte Abschnitt. Von großzügig angelegten frei begehbaren Arealen wie wir sie aus dem Vorgänger kennen war hier nämlich nichts zu sehen. Stattdessen bewegte sich Lara großteils auf vorgegebenen Pfaden. Wir hoffen, dass das fertige Spiel hier mehr Abwechslung bieten wird und uns nicht nur an der Hand nimmt und von A nach B führt.

Freeclimbing meets Parkour
Spektakuläre Sprünge, waghalsige Sprints und Drahtseilakte gehören bei Tomb Raider einfach dazu. Allerdings sahen die Animationen nicht immer ganz sauber aus und Lara bewegte sich nicht so geschmeidig, wie man es von einem NextGen-Spiel erwartet. Vor allem die Übergänge zwischen verschiedenen Animationen fielen uns vor allem bei den Kletterpassagen negativ auf. Davon konnten auch Laras Haare (ja genau, ihre Haare!), die sich noch fließender und noch geschmeidiger als jemals zuvor im Wind bewegten, nicht ablenken. Die Inszenierung ihrer Parkour-Einlagen ist allerdings äußerst gut gelungen und das Klettern macht auch bestimmt richtig Laune.

Ich sehe dich…
Der Hauptfokus eines Tomb Raider liegt nach wie vor auf dem Erkunden atemberaubender Orte. Hier sei jedoch erwähnt, dass die Anzahl und Ausführung der optischen Hilfestellungen mit Sicherheit einigen sauer aufstoßen werden. Jeder Felsen, an dem man sich hochziehen kann, ist mehr als deutlich hervorgehoben und auch Querbalken und Geheimgänge sind nicht zu übersehen. Das ist mittlerweile aber zum Standard geworden, wie auch die Uncharted-Reihe beweist und Spieler werden auch in Rise of the Tomb Raider wohl oder übel damit leben müssen. Automatisch hervorgehobene Objekte konnten wir im Video ebenfalls zur Genüge sehen, dies lässt sich aber hoffentlich in den Einstellungen anpassen.

Ersteindruck
Toll inszeniert, gelungener Schauplatz und eine Haarpracht, die ihresgleichen sucht. Wie die meisten großen Blockbuster geht man auch hier auf Nummer sicher: Keine Überraschungen, tolle Optik und sehr viele Hilfestellungen – den Spielern wird genau das geboten, was sie erwarten. Ob man Spiele à la Hollywood nun mag oder nicht, ist letzten Endes Geschmacksache. Wer sich daran nicht stört, wird mit Rise of the Tomb Raider mit Sicherheit seine Freude haben. Der einzige Kritikpunkt, der wohl bei allen Spielertypen Skepsis auslösen wird, ist die Linearität der gezeigten Passagen. Wir hoffen jedenfalls, dass wir die großflächigen Areale, die zum freien Erkunden einladen, nicht missen müssen. (Silvia Wipfler)

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