Review: Thronefall

Mit Thronefall ist auf Steam eine minimalistisch anmutende Mischung aus Tower Defense, Aufbau-Strategie und einem Hauch von Action in den Early Access gestartet. Das kleine Team dahinter hat mit der Städtebau-Sim Islanders bereits bewiesen, dass es ein Händchen hat, kleine Games mit großem Spielspaß nicht nur auf den Weg zu bringen, sondern auch fertigzustellen! Auch wenn man dieses Mal ein anderes Genre in Angriff nimmt, scheint man bereits jetzt den absolut richtigen Pfad eingeschlagen zu haben. In diesem weniger als sieben Euro teuren Spiel schlummert eine große Menge an Spielspaß!

Für das Gameplay von Thronefall müsst ihr keine Handbücher wälzen oder stundenlange Tutorials durchkämmen, es ist nämlich genauso einfach gehalten wie es auch klingt. Ihr steigt einfach ins Spiel ein und konzentriert euch darauf, immer stärker werdende Horden von Fantasy-Feinden abzuwehren, während ihr auch eure Wirtschaft und möglichst starke Verteidigung aufbaut.

Ihr steuert während der gesamten Spielzeit den Monarchen eures Volkes. Eine großartige Hintergrundgeschichte gibt es nicht und die braucht es auch nicht. Ihr sitzt Tag und Nacht auf einem Pferd und könnt nicht nur Aufgaben verteilen und neue Gebäude in Auftrag geben, sondern auch direkt Feinde angreifen und im besten Fall besonders große Feinde davon abzuhalten, eure Siedlung zu zerstören.

Zu Beginn jedes Levels habt ihr keine Ressourcen, aber schon bald erhaltet ihr durch das Besiegen von Feinden Münzen. Diese Münzen könnt ihr dann für den Kauf von Gebäuden ausgeben. Einige davon dienen der Wirtschaft, wie Häuser und Farmen, andere dem Militär, wie Kasernen und Türme und einige Konstrukte sind zur Verteidigung gedacht, wie zum Beispiel Burgmauern.

Gebäude können mit Geld auch aufgewertet werden und bekommen so bessere Eigenschaften. Dies geschieht übrigens wirklich alles direkt durch den König auf seinem Pferd, indem ihr mit ihm zu dem jeweiligen Gebäude reitet. Durch diese direkte Steuerung eignet sich das Spiel auch wunderbar für das Spielen mit dem Joypad, wahrscheinlich ist dies auch die Steuerungsart, für die das Spiel in erster Linie ausgelegt ist. Mit Maus und vor allem Keyboard lässt sich Thronefall aber ebenfalls sehr gut spielen.

Das Herumreiten und direkte Eingreifen in die Action des Spiels ist auch das große Unterscheidungsmerkmal gegenüber herkömmlichen Tower Defense-Games. Und ihr reitet viel im Spiel, denn oftmals ist die Schlacht nicht nur auf diversen Orten der Map verteilt, sondern sogar auf unterschiedlichen Ebenen eines Berges.

Die noch kurze Kampagne von Thronefall führt euch durch verschiedene Biome, die jeweils einen anderen Schwierigkeitsgrad haben. Jede der Karten ist also anders aufgebaut und verlangt von euch, eure Taktik zu ändern. Die Einheiten, die die Kaserne ausspuckt, sind alle besser gegen bestimmte Feindtypen geeignet, also gilt es weise zu wählen, denn ihr könnt diese nur einmal definieren. Je öfter ihr Thronefall spielt, desto mehr Fähigkeiten von Gebäuden, Soldaten und des Königs schaltet ihr frei. Doch könnt ihr vor dem Start nur eine bestimmte Anzahl an Fähigkeiten aktivieren, die euch das Leben leichter machen. Genauso gibt es auch zuschaltbare Handicaps, diese machen das Spiel natürlich schwer, bringen dafür jedoch auch wieder mehr XP.

Es hat etwas wunderbar Fesselndes, wenn man einfach nur eine letzte Welle überleben will, während die Feinde durch eure Verteidigungsanlagen brechen. Hätten sie ihre Bogenschützen dorthin verlegen sollen? War das Upgrade der Tore auf der anderen Seite eine gute Idee? Und haben wir unsere freigespielten „Besonderen Eigenschaften“ oder die Bewaffnung des Königs dieses Mal auch richtig ausgewählt?

Neben der Kampagne gibt es in Thronefall auch einen Endlosmodus. Technisch macht das Spiel schon jetzt auf PCs und auch dem Steamdeck einen soliden Eindruck. Die reduzierte Grafik von Thronefall hat einen schönen Stil und passt genauso wie der Soundtrack hervorragend zu diesem kurzweiligen Strategiespiel.