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Review: The King’s Man – The Beginning

Mit The King’s Man – The Beginning erscheint in den kommenden Tagen bereits der dritte Teil des Mark Millar-Franchises in den heimischen Kinos. Anders als in den Teilen zuvor geht es diesmal aber nicht um Eggsy, Harry & Co., sondern vielmehr um die Entstehung der Geheimorganisation selbst.

Die Schrecken des Krieges

Der Film startet mitten im zweiten Burenkrieg in Südafrika. Orlando, der Duke of Oxford (Ralph Fiennes) besucht mit seiner Familie ein britisches Lager, ehe durch einen Anschlag seine Ehefrau ermordet wird und im Sterben dem Protagonisten den Schwur, ihren gemeinsamen Sohn Conrad vor den Grauen des Krieges zu beschützen, abverlangt. Dies gelingt ihm bis zur Ermordung eines gewissen Thronfolgers (Franz Ferdinand) auch ganz gut. Danach überschlagen sich jedoch die Ereignisse und ein Weltkrieg steht unmittelbar bevor – und Conrad sieht seine Zeit im Dienste seiner Majestät gekommen.

Währenddessen scheinen im Hintergrund geheime Kräfte die Fäden der Weltpolitik zu ziehen und die Macht an sich reißen zu wollen. Gut nur, dass Orlando bereits mithilfe seiner Bediensteten Shola (Djimon Hounsou) und Polly (Gemma Arterton) den Gegenangriff vorbereitet.

Bist du der Hauptcharakter oder ich? © 20th Century Fox

Wirr und kompliziert

Alternative Geschichtserzählungen können Spaß machen. Dies haben Filme wie Inglourious Basterds  oder Once Upon a Time in Hollywood wunderbar bewiesen. Auch in diesem Fall ist eigentlich alles angerichtet, um das Genre gekonnt zu bereichern: Ein Geheimbund an Bösewichten, der hinter realen Ereignissen steht und eine Gruppierung, die dieser das Handwerk legen möchte. Leider verheddert sich Regisseur Matthew Vaughn in zu vielen narrativen Ebenen, wodurch eine simple Grundthematik sehr schwer und kompliziert daherkommt. Zudem scheut sich der Film lange Zeit fundamentale Entscheidungen zu treffen. So ist beispielsweise sehr lange unklar, wer eigentlich der Hauptcharakter der Geschichte ist. Ist es Orlando (Ralph Fiennes) oder doch Conrad (Harris Dickinson)? Zwar glauben wir zu verstehen, warum diese Entscheidung so lange hinausgezögert wird, dem Film hat dies allerdings nicht gut getan.

Kommen wir zu den positiven Aspekten. Vaughn, der scheinbar sein Gefallen an Comic-Verfilmungen gefunden hat (Kick-Ass, X-Men: First Class, Kingsman: The Secret Service, Kingsman: The Golden Circle), inszeniert einige Szenen in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs mit einer derartigen Wucht, dass wir uns während der Vorführung wünschten, niemals leibhaftig in diese Situation zu geraten. Auch einige Kampfsequenzen (Stichwort: Rasputin) haben es in sich und erinnern in Ansätzen an glorreiche Choreografien aus Teil 1. Leider vermag er der restliche Film nicht daran anzuschließen…

Rhys Ifans spielt Rasputin wunderbar © 20th Century Fox

Fazit

Wertung - 6.5

6.5

Nein, The King's Man - The Beginning kann nicht an den großartigen ersten Teil anknüpfen, sondern verfällt eher in dieselben Fehler wie das Sequel vor einigen Jahren. Herausgekommen ist eine viel zu überladene, kompliziert anmutende Geschichte, die etwas zu lang daherkommt. Demgegenüber stehen erneut toll inszenierte Action und harte Kriegsszenen. Fans der Reihe sollten ihn sich dennoch nicht - ob der Kontinuität und eines möglichen Sequels, das in einer Post-Credit-Szene angedeutet wird - entgehen lassen. Alle anderen können getrost auf den Streaming-Release warten.

Kurzinformationen
Kinostart: 06.01.2022
Filmlänge: 131 Minuten
Land, Jahr: USA, 2021
Genre: Comicverfilmung, Action
Regie: Matthew Vaughn

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