Review: Super Smash Bros. für Wii U

Ob man schon seit Wochen auf dem 3DS spielt, den Wii U-Teil abwarten wollte oder auch überhaupt nichts mit der Serie anfangen kann – am Phänomen Super Smash Bros. kommt man in diesen Tagen kaum vorbei. Und da bereits wirklich alles zum Spielprinzip gesagt wurde, möchte ich hier die Modi der HD-Fassung einzeln beleuchten und am Ende versuchen zur Erkenntnis beizutragen, ob Smash auch etwas für Neulinge ist.

Smash
Die Anlaufstelle für Partys erfüllt all eure Multiplayer-Wünsche. Neben dem klassischen Smash und dem nagelneuen 8-Kämpfer-Smash (dazu später mehr) lassen sich hier im Rahmen des Spezial-Smash besondere Regeln aufstellen. Ob nun alle Charaktere gigantisch, aus Metall oder sogar unsichtbar sein sollen, hier lässt sich fast alles konfigurieren.

Smash-Tour
Mario Party trifft auf Smash, macht dabei aber einiges besser. So lässt sich der ebenfalls neue Multiplayer-Modus beschreiben, der Spieler auf ein Brettspiel wirft. Es wird gleichzeitig gewürfelt und sich auf dem Spielbrett bewegt. Unterwegs sammelt jeder Spieler Kämpfer und Status-Boosts auf, bei jedem Zusammenprall zweier Spieler wird gekämpft. Am Ende des Spiels wird in einem alles entscheidenden Kampf der Sieger bestimmt. Was diesen Modus ausmacht ist der Zufall. So lässt sich eben nicht der Lieblingscharakter als Kämpfer auswählen, denn diese werden zufällig eingesammelt und müssen erkämpft werden. Auch kann das Finale immer für eine Überraschung sorgen. Selbst Spieler mit niedrigen Statuswerten können immer noch gewinnen.

Klassisch
Es erklärt sich von selbst – das ist der klassische “Karriere”-Modus von Smash. Runde um Runde kämpft man sich mit dem vorher ausgewählten Charakter bis zum Endboss. Zur Belohnung gibt es die entsprechende Figur zum Sammeln und ein ganz kurzes Video. Erwartet euch hier aber bloß keine ausufernden Zwischensequenzen wie aus dem Wii-Teil oder der Tekken-Serie. Dieser Modus ist bestens geeignet, um alle Kämpfer  mal kennenzulernen und bei erhöhter Schwierigkeitsstufe winken viele Sammelobjekte. Auch zu zweit spielbar.

Spezialaufträge
Hier lassen sich gegen Geld Herausforderungen annehmen, die nach ihrer Meisterung mit vielen Sammelobjekten belohnen. Perfekt geeignet, falls mal nicht so viel Zeit für den klassischen Modus ist. Sehr riskant sind die sogenannten Crazy-Aufträge, bei denen die Schwierigkeit höher angesetzt ist, aber natürlich noch höhere Preise winken.

Missionen
Acht Yoshis sind zusammengekommen, um darüber zu “diskutieren”, wer Mario auf seinem nächsten Abenteuer begleiten darf. Solch witzige Rahmenbedingungen machen diesen Modus aus. Hier bestreitet ihr einzelne Kämpfe und schaltet bei einem Sieg weitere Missionen frei. So spielt ihr euch nach und nach durch ein Brett frei. Jede Mission ist anders und kann auf drei Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Der Modus kann mit seinen kleinen Story-Fetzen als eine Art Ersatz für den riesigen Story-Modus des Wii-Teils angesehen werden, bietet aber keine Videos oder dergleichen. Hier werden Challenges in ein neues Gewand gepackt und das ist wunderschön. Auch zu zweit spielbar.

All-Star & Stadion
In All-Star werden Gegner chronologisch sortiert und müssen in Runden besiegt werden. So stehen euch in Runde 1 die jüngeren Videospielcharaktere wie Shulk und Daraen gegenüber, während die letzten Gegner alte Eisen wie Mario, Pac-Man und Sonic sind. Der Twist an diesem Modus ist die Prozentanzeige, die sich zwischen den Kämpfen nicht wieder auf Null senkt. Ein paar Items bekommt ihr am Anfang geschenkt, müsst mit ihnen aber gut haushalten oder einfach mal auf Risiko gehen.
Das Stadion bietet Minispiele. Zum Beispiel müsst ihr Angry Birds-ähnlich eine Bombe in ein Gebilde schlagen und möglichst viele Zielscheiben treffen. Der Home-Run-Wettbewerb ist quasi genau das gleiche, nur wird hier ein Sandsack möglichst weit geschlagen. Im Multi-Smash stellt sich euch eine ganze Horde an Miis gegenüber, auch hier wieder mit mehreren Schwierigkeitsgraden und zusätzlichen Regeln. Auch zu zweit spielbar.

Charakterstudio

Ihr mögt Mario, aber sein “Spezial-unten” weiß nicht wirklich zu gefallen? Im Charakterstudio lassen sich die Angriffe aller Charaktere nach Belieben verändern, dafür stehen mehrere Attacken zur Auswahl bereit, Mit eurem individuellen Mario könnt ihr gegen Freunde spielen, jedoch nicht gegen Fremde im Onlinemodus.

Ein Schritt weiter geht es mit dem Miis, hier lassen sich Schwertkämpfer, Faustkämpfer oder Blaster…kämpfer erstellen. Nach Matches eingesammelte Kleidung, Waffen und Ausrüstungsgegenstände passen die Status-Werte eures Miis an. Erwartet euch hier aber keinen Editor im Ausmaß eines Soul Calibur. Wer schon auf dem 3DS einen eigenen Mii-Kämpfer trainiert hat, kann diesen auf die Wii U übertragen. Leider lässt sich dieser 3DS-Kämpfer auf der Konsole aber nicht weiter trainieren.

Stage Studio
Wer eine eigene Stage bauen möchte, wird hier fündig. Allerding ist dieser Modus doch sehr rudimentär ausgefallen. Erstellte Stages lassen sich nicht über das Internet teilen, was die ganze Sache irgendwie sinnlos macht. Vielleicht (und hoffentlich) wird das in einem Update nachgeliefert.

Meilensteine
Achievements! Nur noch ein Achievement, nur noch ein Achievement.

Amiibo
Zu jedem der Charaktere soll es laut Nintendo eine Spielzeugfigur geben, das dürften also so einige werden. Wirklich brauchen tut man aber keine für Smash. Bei der Berührung mit dem GamePad erscheint eine entsprechende KI-Figur auf dem TV. Diese sammelt mit jedem Kampf Erfahrungspunkte, levelt auf und besitzt eine überraschend intelligente KI. Die Figuren schalten nichts frei und sind daher völlig optional. Hübsch sind sie aber allemal. (Und große Nintendo-Fans haben sowieso schon mindestens fünf von ihnen gekauft.)

Truhe
Trophäen, Musik, Filme – was auch immer ihr freischaltet, alles landet hier. Selbst wenn euch das Sammeln von Dingen in Videospielen sonst nicht reizt – hier wird jeder schwach. So ziemlich alles hat eine liebevoll modellierte 3D-Trophäe und eine Beschreibung erhalten. Von Winci aus Animal Crossing bis Mother Brain aus Metroid, alles ist hier vertreten. In diesem Videospielmuseum werdet ihr etliche Stunden verbringen.

Online
Es funktioniert! Smash Online funktioniert. Natürlich gibt es hier und da ein paar kleinere Ruckler und es kann nicht so flüssig wie im Offline-Modus sein, aber es funktioniert. Im Modus Geplänkel geht es um den Spaß, hier sind alle Items und Stages aktiviert. Im Modus “Hart auf hart” hingegen werden solche Zufalls-Faktoren deaktiviert. Wer mal professioneller Smash-Spieler werden möchte, der spielt hier.
Ist die Motivation selbst zu spielen gerade nicht vorhanden, kann auch einfach bei anderen Spielern zugesehen und Geld auf den Sieger gesetzt werden. Das klingt jetzt vielleicht nicht so spannend, macht aber erstaunlich viel Spaß. (Konstantinos Fotopoulos)

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