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Review: Spider-Man: Across the Spider-Verse

Comic-Spektakel des Sommers

Spider-Man: Into the Spider-Verse oder Spider-Man: A New Universe, wie es hierzulande hieß, war eine große Ãœberraschung. Zwar konnte der Film mit einem Einspielergebnis von knapp 384 Millionen US-Dollar (Stand: 31. Mai 2023) aus kommerzieller Sicht nicht das Versprechen der großen Marke – man bedenke nur den Riesenerfolg des Super Mario-Films – einlösen, dafür aber Kritiker*innen weltweit mit seiner persönlichen Story und seinem unverwechselbaren Stil in seinen Bann ziehen (Oscar in der Kategorie „Bester Animationsfilm“). Nun erscheint dieser Tage mit Spider-Man: Across the Spider-Verse Teil 2 der Reihe und verspricht nicht nur „more of the same“, sondern das Multiversum darzustellen, wie es das Marvel Cinematic Universe bislang nicht geschafft hat.

Into the Spider-Verse

Miles Morales lebt nach den Ereignissen aus Teil 1 sein Leben als Teenager und einzig wahrer Spider-Man. Er schwingt durch die Häuserschluchten New Yorks, bekämpft Schurken und versucht rechtzeitig zum Abendessen mit seinen Eltern zuhause zu sein. Der Umstand, der Unvereinbarkeit dieser beiden Welten, scheint dabei den jungen Spider-Man gehörig unter Druck zu setzen. Er wirkt müde. Gleichzeitig entfremdet er sich immer weiter von seinen Eltern, die nicht verstehen, was in ihm vorgeht. Als plötzlich ein neuer Bösewicht auftaucht und vorgibt, aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit, Spider-Mans Erzfeind zu sein, beginnt alles für Miles aus dem Ruder zu laufen.

Auch für Gwen läuft es nicht immer gut

Währenddessen ergeht es Gwen Stacy in ihrem Universum nicht viel anders. Als Ghost Spider bzw. Spider-Woman bekämpft sie Schurken und wird gleichzeitig von der Polizei gejagt. Ein Umstand, den sie eigentlich gut wegstecken könnte, wäre ihr Vater nicht angehender Polizei-Captain.
Und im Kampf gegen das Böse bekommt sie es recht bald mit einem Gegner zu tun, dem sie nicht gewachsen ist. Als bereits alles ausweglos erscheint, erhält sie unerwartete Unterstützung durch Jessica Drew alias Spider-Woman und Miguel O’Hara alias Spider-Man 2099, die beide mittels Device durch das Mulitversum reisen und den Feind besiegen. Gwen schließt sich ihnen an, woraufhin das Abenteuer durch das Spider-Verse beginnen kann.

Jede Dimension des Spider-Verse ist optisch anders designt

Bewegtes Comicheft

Eines vorweg: Die Handlung dieses Films dürfte eigentlich nicht funktionieren. Wie im Promomaterial angedeutet, reisen wir durch diverse Dimensionen und lernen unzählige Varianten der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft kennen. Dennoch schaffen es das Team um Phil Lord und Christopher Miller die Handlung kompakt zusammenzuhalten, sodass der Fokus stets bei Miles und seinen Freund*innen liegt und sich nicht in den unzähligen Welten und Charakteren verliert. Hierfür ist den kreativen Masterminds ein Riesenlob auszusprechen.

Den unverwechselbaren Artstyle und die sanften Hip Hop-Klänge, die den ersten Streifen seine Seele verliehen haben, sind auch in Teil 2 in jedem Frame zu sehen und in vor allem ruhigen Momenten zu hören. So wirkt Across the Spider-Verse an manchen Stellen wie ein bewegtes Comicheft und Verbeugung vor diesem Medium. In hektischen Momenten könnten sich Zuseher*innen allerdings aufgrund der Menge, die sich auf der Leinwand abspielt, etwas überfordert fühlen. Als Entschädigung dürfen Kinobesucher*innen ihre Augen früher als bei MCU-Filmen schonen. Schließlich hat der Film keine Post-Credit-Szene. Da mit Spider-Man: Beyond the Spider-Verse bereits Teil 3 der Spider-Verse-Saga für März 2024 angekündigt ist, scheint dies gut verkraftbar zu sein.

Was führt Miguel O’Hara alias Spider-Man 2099 im Schilde?

Fazit

Wertung - 9.5

9.5

Spider-Man: Across the Spider-Verse dürfte unmöglich funktionieren. So viele Welten und Varianten der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft haben Fans noch nie auf einer Kinoleinwand gesehen - und trotzdem schafft es der Film nie seinen Fokus und Kompaktheit zu verlieren, wodurch bei dem größtmöglichen Szenario die Handlung klein und intim bleibt. Manche Zuseher*innen könnten sich trotzdem an manchen Stellen aufgrund der Summe der Dinge, die vor sich gehen, etwas verlieren oder überfordert fühlen. Der unverwechselbare Artstyle, die unzähligen Anspielungen und Cameos, der wunderbare Score und noch vieles mehr verwandeln Across the Spider-Verse dennoch in das Comic-Ereignis des Sommers, das man sich nicht im Kino entgehen lassen sollte. Wir können Teil 3 kaum erwarten!

Kurzinformationen
Kinostart: 01.06.2023
Filmlänge: 136 Minuten
Genre: Action, Animation, Superhelden
Regie: Joaquim Dos Santos, Kemp Powers, Justin K. Thompson
Produktion: Phil Lord und Christopher Miller

 

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