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Review: Metal: Hellsinger

Die Mischung von Rhythmus Spielen mit verschiedenen Genres wurde die letzten Jahre immer wieder versucht und funktionierte mal besser, mal schlechter. Nun wagen sich The Outsiders mit ihrem neuen Projekt ebenfalls an den Versuch und mischen einen extra komponierten Metal Soundtrack mit FPS Gameplay. Gepaart mit dem Höllen Setting wirkt es eigentlich wie eine Mischung, bei der wenig schief gehen kann. 

Als Dämonin, die nur als die Namenlose bekannt ist, kämpft ihr euch nach langer Gefangenschaft durch die Hölle um Rache zu nehmen und eure Stimme zurückzuholen. In 7 Leveln schießt ihr euch durch Horden von Dämonen, doch anders als bei den meisten Shootern spielt bei Metal: Hellsinger auch Rhythmus eine wichtige Rolle. 

Feuert ihr eure Waffen im Takt der Musik bekommt ihr nicht nur zusätzliche Punkte, sondern macht auch mehr Schaden. Dabei treibt ihr einen Multiplikator von 1 bis 16 in die Höhe, der den Effekt noch verstärkt. Mit jeder Stufe setzen auch mehr Instrumente ein und zu guter Letzt der Gesang. 

Doch erstmal zum Herzstück von Metal: Hellsinger, der Musik. Jeder Titel wurde extra für das Spiel von Two Feathers geschrieben und produziert. Dazu holte sich das Team noch bekannte Sänger aus verschiedenen Metal Bands wie Dennis Lyxzén von Refused, Randy Blyte von Lamb of God, Matt Heafy von Trivium, Tatiana Shmayluk von Jinier, Mikael Stanne von Tranquility und Serj Tankian von System of a Down. Der Soundtrack ist gut gelungen und bildet eine weite Bandbreite des Metal Genres ab. Da Musik und Gameplay so gut ineinander übergreifen, muss man auch nicht unbedingt Metal Fan sein um damit Spaß zu haben. Wer aber trotzdem nichts mit Metal anfangen kann, hat mittlerweile auch die Möglichkeit die eigene Musik ins Spiel zu modden. 

Beim Schießen müsst ihr euch aber natürlich nicht nur auf euer Rhythmusgefühl verlassen. Neben dem Fadenkreuz sind links und rechts Markierungen zu denen Icons zulaufen, die euch den Takt zusätzlich anzeigen. Je nach Waffe müsst ihr euch an eine etwas andere Feuerrate gewöhnen. So könnt ihr mit den Pistolen jeden Takt schießen, mit der Schrotflinte aber nur jeden zweiten. Mit jedem Treffer im Takt lädt sich auch die Spezialfähigkeit der Waffe auf, die je nach Waffe unterschiedlich ist. Die Schrotflinte gibt einen gebündelten, stärkeren Schuss ab, der durch mehrere Gegner geht. Bei den Pistolen erschafft ihr eine Kopie von euch, die an einer Stelle bleibt und Gegner angreift. 

Habt ihr einen Gegner geschwächt könnt ihr im Takt einen Finisher ausführen, der euch extra Punkte und Lebenspunkte gibt. So schießt ihr euch von Arena zu Arena durch Massen an Dämonen und sammelt dabei immer mehr Punkte. Neben den verschiedenen Level bietet jedes davon noch zusätzliche Herausforderungen, bei denen ihr Buffs freischalten könnt. Meist müsst ihr unter Zeitdruck eine gewisse Anzahl von Gegner töten. Je mehr ihr dabei im Takt bleibt, umso mehr Bonuszeit bekommt ihr für Kills. 

So viel Spaß es auch macht sich mit immer größer werdendem Multiplikator durch Dämonen zu metzeln, hat Metal: Hellsinger leider auch ein paar Schwächen. Allen voran die einfallslosen Gegner, die sowohl von Aussehen als auch Angriffen recht generisch wirken. Auch die Varianz lässt zu wünschen üben. Besonders auffällig ist das bei den Endgegnern. Am Ende jedes Levels müsst ihr immer gegen denselben Boss kämpfen, die sich nur leicht durch Farbvariation oder Anpassungen des Kopfes unterscheiden. Das trägt dazu bei, dass sich jedes Level bis auf die Musik sehr ähnelt. Immerhin weicht der finale Boss von dieser Formel ab und zeigt was das Team eigentlich könnte. 

Trotz des simplen Level Design, dass euch einfach durch einen Schlauch zur nächsten Arena führt, gibt es auch hier kleinere Schwächen. Oft fühlen sich Arenen zu weitläufig an und könnten ruhig etwas kompakter sein. Doch das größte Problem ist, dass der Unterschied zwischen den Leveln oft kaum erkennbar ist. Spielt man 2-3 Level hintereinander, kann man sie kaum voneinander unterscheiden. Das liegt auch an den Farben der Umgebungen, die wie die Gegner meist zu einem großen Teil aus braunen, schwarzen und roten Elementen bestehen. 

Obwohl das Gameplay hervorragend funktioniert und es durchaus Spaß macht von Kill zu Kill zu hetzen, ziehen die Schwächen das Erlebnis doch runter. Durch die ähnlichen Level und Gegner nutzt sich Metal: Hellsinger leider recht schnell ab, weshalb die 4-5 Stunden Spielzeit mehr als ausreichend waren. Dadurch war die Motivation weiter auf Highscore Jagd zu gehen kaum vorhanden. 

Fazit

Wertung - 7

7

Metal: Hellsinger ist eine hervorragende Mischung von FPS und Rhythmus Mechaniken, die getrieben von einem ausgezeichneten Metal Soundtrack den Spieler auf Dämonenjagd in die Hölle schickt. Leider wird das Ganze durch eintönige Level, Gegner und Bossfights zurückgehalten und kann nicht sein ganzes Potential entfalten. Besonders schade, weil das Team im letzten Level doch noch zeigt, wozu sie eigentlich in der Lage wären. Doch immerhin lässt das auf Verbesserungen im Nachfolger hoffen.

Genre: FPS, Rhythmus
Entwickler: The Outsiders
System: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S, PC
Erscheint: verfügbar
Preis: ca. 30 Euro

 

 

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