HighlightNewsVideogame-ReviewVideogames

Review: Hellboy: Web of Wyrd

Roguelike Action im Hellboy-Kosmos

Im Jahr 1993 erblickt die Comic-Figur Hellboy in einem eigens für die San Diego Comic Con (SDCC) herausgegebenen Comic-Heft das Licht der Welt. Der bis dahin für seine Arbeiten für Marvel und DC Comics bekannte Autor und Zeichner Mike Mignola wollte mehr Mitbestimmung in der Entwicklung der Figuren und schlicht und ergreifend häufiger Monster zeichnen. Aus diesem Grund kehrte er den großen Verlagen den Rücken zu und unterschrieb für Dark Horse Comics. Dort entwarf er die Idee eines eigenen Comic-Universums um den roten Teufel. Der Rest sollte bekannt sein: Unzählige Comic-Abenteuer, mehrere Verfilmungen (mit unterschiedlicher Qualität), Brettspiele, Romane und auch Videospiele waren die Folge. Nun erscheint mit Hellboy: Web of Wyrd ein weiteres – mit der Besonderheit, dass der Flair und die Ästhetik der Comics 1:1 eingefangen werden soll.

Hellboy bleibt sich auch in Web of Wyrd treu

Im Netz eines Roguelike

Wir schreiben das Jahr 1982. Hellboy ist noch Agent in der B.P.R.D. (Bureau for Paranormal Research and Defense) oder zu deutsch in der B.U.A.P. (Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen) und soll das Verschwinden eines Agenten untersuchen. Die Behörde ist unterbesetzt und kann es sich nicht leisten, mehrere Leute zu schicken, weshalb Hellboy allein in die Tiefen des Wyrd absteigen muss. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist, dass der Wyrd eine andere Dimension darstellt und nicht so einfach „bezwungen“ werden kann, sind hier doch alle möglichen Monster vorhanden. „Big Red“ muss sich also mit seinen beiden Fäusten und einer Waffe den Weg freikämpfen, um den Agenten zu finden und das Geheimnis des Wyrd zu lüften.

Schafft er das mal nicht, gelangt Hellboy in das Schmetterlingshaus zurück. Dieses wurde, um in der Lore von Hellboy zu bleiben, im Jahr 1962 erbaut und diente als Anwesen des Okkultisten Pasquale Deneveaux. Viel wichtiger ist jedoch der Umstand, dass dieses Haus einen Hub darstellt, wo beispielsweise neue Waffen und Amulette gekauft werden können. Hierzu sammelt Hellboy durch das Besiegen von Monstern aller Art bestimmte Orbs, die als Währung dienen. Im Stile eines waschechten Roguelike steigt Hellboy so immer wieder in den Wyrd und versucht besser zu werden und diesen schließlich hinter sich zu lassen.

Größere Gegner sind etwas schwerer zu knacken

Zwei Fäuste (und eine Waffe) für ein Halleluja

Das Gameplay ist dabei recht simpel. Hellboy schlägt mit beiden Fäusten auf die Gegner ein und kann mit diesen Angriffe auch blocken. Zudem verfügt er über eine Pistole, die über eine begrenzte Anzahl an „Schuss“ verfügt, jedoch durch das Halten einer Taste wieder nachgeladen werden kann. So verfügt der rote Teufel über unendlich Munition. Die Schüsse der Pistole sind jedoch nicht besonders stark. Vielmehr sind sie hilfreich, weil sie große Gegner „stunnen“ können, wodurch Hellboy einige, freie Schläge setzen kann. Da das Nachladen der Munition nur im Stehen erfolgen kann, ist der Einsatz der Pistole taktisch zu betrachten. In einem Gefecht mit wenig Platz und vielen Gegnern ist es demnach nicht zu empfehlen. Wir haben häufig kleinere Gegner zu Beginn eines Kampfes mit der Pistole ausgeschaltet, um dann in Ruhe größere Gegner mit den Fäusten zu bearbeiten. In Arealen mit ausschließlich großen Gegnern haben wir die Pistole (wie oben beschrieben) eingesetzt, um diese kurz orientierungslos zu machen.

Im Kampf ist es zudem hilfreich, Gegner und ihr Verhalten zu beobachten. Mal ist es besser, ihren Angriffen auszuweichen, mal ist ein gut gesetzter Block die richtige Antwort. Mit der Zeit wird „Big Red“ durch die diversen Upgrades auch immer stärker, wodurch das Ãœberwinden einzelner Passagen nicht mehr schwierig ist. Hilfreich ist es, Gegner anzuvisieren, weil Hellboy so diese gezielt angreifen kann. Da dies jedoch aufgrund einer unpräzisen Kameraführung schwierig ist, kassiert „der Protagonist“, wie er im Spiel auch genannt wird, häufig ungewollt Schläge. Dies ist ärgerlich, kommt es doch bei den Gegnermassen, denen er sich ausgesetzt sieht, auf eine genaue Steuerung an. Nichtsdestotrotz macht das Gameplay Spaß und ist für Halloween genau das richtige.

Ja, das sollte er auch sein

Ein interaktiver Comic

Die Optik ist das große Alleinstellungsmerkmal von Hellboy: Web of Wyrd. Das Spiel sieht wie ein interaktives Hellboy-Comic-Heft aus und ist zur Gänze im Stile der Mignola-Comics gehalten. Fans der Vorlage werden dies lieben! Die Dialoge hätten jedoch ruhig animiert werden dürfen. Hier haben sich die Entwickler*innen wohl dazu entschieden, Dialoge wie Panels aus einem Comic zeigen zu wollen. Das bedeutet, dass Gespräche nicht animiert werden, sondern stattdessen Bilder der gerade sprechenden Personen gezeigt werden und anschließend „darübergesprochen“ wird. Dies hätten wir uns anders gewünscht, ist aber aus Sicht der Entwickler*innen, die quasi einen Comic zum Leben erwecken wollten, zu verstehen. Nicht zu verstehen ist jedoch, dass es keine Mini-Karte der Spielwelt gibt. Diese wäre das ein oder andere Mal bei diesem Hellboy-Abenteuer wünschenswert gewesen.

Als Tonspur ist lediglich eine englische vorhanden. Dafür gibt es beispielsweise deutsche Untertitel. Ob man die Wahl der Sprecher*innen gut oder schlecht findet, ist Geschmacksache. An einen Ron Perlman kommt der englische Hellboy-Sprecher aus unserer Sicht aber leider nicht heran.

Leider ist die Wahl von Hellboys Sprecher nicht allzu gut gelungen

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Hellboy: Web of Wyrd ist eine Liebeserklärung an die pulpige Comic-Welt von Mike Mignola. Das Roguelike Abenteuer macht Spaß und erzählt eine Hellboy-typische Geschichte. Hier konnten wir sehen, wie viel Wert die Entwickler*innen darauf gelegt haben, eng mit Dark Horse Comics und Mignola selbst zusammenzuarbeiten. Abzüge gibt es für eine gelegentlich unpräzise Steuerung und die ungenaue Kameraführung in Kämpfen. Dies wird hoffentlich in einem der kommenden Patches behoben. Nichtsdestotrotz ist Hellboy: Web of Wyrd eine gelungene Umsetzung eines Hellboy-Comic-Abenteuers und ideal für die gruselige Halloween-Zeit!

Genre: Action-Roguelike, Brawler
Entwickler*innen: Upstream Arcade
System: PlayStation 5 und PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series S|X, Nintendo Switch und PC
Erscheint: 18.10.2023
Preis: ca. 25 Euro

Bei Amazon bestellen und SHOCK2 direkt unterstützen:

[amazonjs asin=“B00OGU7CHY“ locale=“DE“ title=“50€ PlayStation Store Guthaben | PSN Österreichisches Konto Code per Email“] [amazonjs asin=“B0186LIDK8″ locale=“DE“ title=“Xbox Live – 50 EUR Guthaben Xbox Live Online Code“] [amazonjs asin=“B07VHXLWW7″ locale=“DE“ title=“Nintendo eShop Card | 25 EUR Guthaben | Download Code (EU) | Switch“]

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"