Review: Arcade Paradise
Heute ist mein erster Arbeitstag im Waschsalon King Wash meines Vaters, der im Hinterzimmer einen kleinen Arcade Bereich betreibt, der den Kundinnen und Kunden zum Zeitvertreib dienen soll, während sie auf die fertige Wäsche warten. Ab sofort bin ich während der Öffnungszeiten von 06:00 Uhr bis 23:00 Uhr für diesen Laden verantwortlich. Danach bleiben mir noch drei Stunden, bis ich mit dem Bus nach Hause fahren muss. Diese 20 Stunden kommen mir wie 20 Minuten vor, so schnell vergeht der Arbeitstag.
Meine Hauptaufgabe ist eigentlich die Wäsche zu waschen, zu trocknen und den Leuten die fertige Wäsche zu übergeben. Aber eigentlich würde ich viel lieber im hinteren Bereich sein und mit den Arcade Automaten spielen. Um meinen Plan aber erfüllen zu können, brauche ich erstmal Geld. Zum Glück kann ich alle Einnahmen ausgeben wie ich möchte, da es keine laufenden Kosten für mich gibt. So säubere ich von nun an jeden Tag den Waschsalon vom Müll, der mir glücklicherweise mehr Geld bringt, je besser ich die große Mülltonne neben dem Waschsalon treffe, auch für das Reinigen der Toilette und für das Wegmachen der an Gegenständen klebenden Kaugummis bekomme ich zusätzlich Geld.
So gehe ich jeden Morgen eine Runde durch meinen Salon und reinige erstmal alles. Die Automaten wollen vom Kleingeld befreit werden, da sie sonst nicht mehr funktionieren und kein Geld einbringen. Ab und zu fällt auch mal ein Arcade Automat mit einem Bug im hinteren Bereich aus, wo ich dann die Bugs von der NBI-Platine entfernen muss, damit die Kundschaft sie weiter nutzen kann.
Manchmal kommt es auch vor, dass sich jemand per E-Mail bei mir meldet, der einen neuen Highscore bei einem Spiel aufgestellt hat und mich dazu herausfordert diesen zu schlagen. So kann es dann hin und her mit der Highscorejagd gehen und es entwickelt sich eine Art Brieffreundschaft. Das alles mache ich nun jeden Tag, da nur zufriedene und glückliche Kundschaft in den Laden zurückkommt. Glücklicherweise fallen meine Waschmaschinen und Trockner nie aus. Dafür werde ich von meiner Kundschaft nach Schnelligkeit bezahlt, die in vier Stufen eingeteilt ist. Zum Glück erinnert mich meine Uhr daran, wenn die Wäsche gewaschen oder getrocknet ist. Bin ich mit der Wäsche schnell fertig, erhalte ich ein Rank S und somit 30 US-Dollar, brauche ich zu lange erhalte ich ein Rank C und nur noch fünf US-Dollar. Bei den anderen beiden erhalten ich im Rank A 20$ und im Rank B noch 10$. Das eingenommene Geld muss in einen Tresor gelegt werden, der mit einer Zahlenkombination aus drei Ziffern verschlossen ist, da nur das Geld im Tresor ausgegeben werden kann. Nach ein paar Tagen habe ich so viel Geld zusammen bekommen, dass ich einen neuen Automaten erwerben kann, der am nächsten Tag geliefert wird.
Diesen stelle ich an eine freie Position im hinteren Bereich. Jeder Automat hat vier Spielziele, die in meinem PDA, PocketPauser 3 von NBinstruments, hinterlegt sind. Je mehr dieser Ziele von mir erreicht werden, desto mehr Kundschaft kommen zu mir und desto mehr Gewinn macht dieser Automat. Zusätzlich kann ich die Schwierigkeit eines jeden Arcadespiels und die Kosten in 50 US-Cent-Schritten einstellen. Dank dem PP3 sehe ich sofort, wie sich die Einnahmen verändern. Ist ein Automat nicht sehr beliebt hilft es, diesen neben einen beliebteren Automaten zu stellen, damit dieser mehr Gewinn abwirft.
So vergehen die Tage und ich investiere mein hart verdientes Geld weiterhin in neue Spielautomaten. Glücklicherweise arbeitet meine Schwester Lesley im Rathaus, die mir günstig eine Umbaugenehmigung für den Waschsalon besorgen kann, damit ich den hinteren Teil mit den Arcade Automaten erweitern kann. Unser Vater darf davon aber nichts wissen, da er kein Freund von Spielhallen ist und er mir die Arbeit hier eigentlich eh nicht zutraut, wie er mir bei seinen Anrufen auch gerne zu verstehen gibt.
Mein PC im Windows NT
Nachdem ich ein Update meines PP3 erhalten habe, kann ich nun täglich drei weitere Aufgaben erfüllen, wofür ich mit britischen Pfund belohnt werde. Diese Aufgaben reichen von „Erziele eine bestimmte Punktzahl bei Spiel X“ über „Spiele eine gewisse Zeit bei Spiel Y“ oder „Entferne drei Kaugummis“, die jeweils 10£, 15£ oder 20£ einbringen, alles enthalten. Mit dem Geld kann ich an meinem Bürocomputer, nützliche Sachen bei £buy kaufen. So gibt es zum Beispiel für 600£ eine Aushilfe, die mir das Leeren der Münzbehälter abnimmt oder für 450£ mir gefühlt 10 Minuten mehr Zeit für einen Arbeitstag lässt. Bücher helfen dabei, mir Wissen über die Automaten anzueignen, so dass diese weniger kaputt gehen. Aber auch coole Gegenstände wie eine Sonnenbrille oder Turnschuhe sind dort zu erwerben.
So vergehen weitere Tage und Wochen, wo neben Geld verdienen und kurz am Automaten spielen, immer mehr neue Arcades hinzukommen und der Waschsalon King Wash umgebaut werden muss. Wurde anfänglich der Platz für den Arcadeteil nur erweitert, habe ich den Waschsalon nun verkleinert, damit mehr Platz für die wunderbaren Automaten zur Verfügung steht, so dass meine Haupteinnahmequelle die Automaten sind und nicht mehr der Waschsalon, der aber auch mehr Kundschaft als jemals zuvor anlockt.
Bis ich meinen Arcade Paradise komplett errichtet habe, gehen natürlich noch ein paar Sachen schief, was aber gleichzeitig auch mein Glück war. Am Ende ist aber alles gut ausgegangen und ich besitze die größtmögliche Arcade Halle und kann mich nun um das Arcade Paradise kümmern und von morgens bis spät in die Nacht einen Automaten nach dem anderen spielen.
Air Hockey – Zweispieler
Ein Air-Hockey-Tisch in original Größe für bis zu zwei Spieler. Physik funktioniert, macht Spass.
Umsetzung: Gut
Attack Vector – Einzelspieler
Ein vereinfachter Battlezone-Klon, der sich auf das Abschießen von schnell anfliegenden Helikoptern in Vektorgrafik beschränkt
Umsetzung: Gut
Barkanoid – Einzelspieler
Ist ein Breakout-Klon ohne große Fehler, der einen Hund als Paddle benutzt.
Umsetzung: Sehr gut
Blobs from Space – Einzelspieler
Ist ein Space Invaders-Klon, der im Spiel mit weniger, dafür sich schneller bewegenden Aliens, nicht ganz so gut funktioniert.
Umsetzung: Geht so
Blockchain – Einzelspieler
Es erscheinen Zahlen von 1 bis 7 am oberen Rand, die ähnlich wie bei Puyo Puyo Reihen ergeben müssen. Die richtige Reihenfolge wird anhand von mathematischen Zeichen, die von unten ins Bild kommen bestimmt. Während der Lösung der Reihe wird ein Kriminalfall als Geschichte erzählt. Spiel ist nicht leicht verständlich, macht aber nach ein paar Runden echt Spaß.
Umsetzung: Sehr gut
Bomb Dudes – Vierspieler
Ist ein Bomberman-Klon ohne einzelne Felder. So kann die Spielfigur auch auf zwei Feldern stehen und dabei von Bomben und Gegnern getroffen werden. Leider ist nicht jeder Tod nachvollziehbar, da kein Gegner zu sehen war. Benötigt noch ein wenig Feintuning.
Umsetzung: Gut
Bugai – Zweispieler
Ist ein Puzzle Bubble-Klon ohne eigene Zutaten.
Umsetzung: Gut
Championship Darts – Zweispieler
Original Dart-Spiel. Pfeile werden mit dem linken Analog-Stick geworfen. Einfache Umsetzung, ohne Probleme.
Umsetzung: Gut
Communists from Mars – Einzelspieler
Ein Missile Command-Klon, der sehr gut funktioniert.
Umsetzung: sehr gut
Cyber Dance – Zweispieler
Dance Dance Revolution-Klon mit drei Songs, die drei Schwierigkeitsgrade repräsentierten. Pfeilrichtung muss im passenden Moment gedrückt werden.
Umsetzung: Gut
Fruit Crush – Einzelspieler
Zwei Früchte nebeneinander müssen mindestens drei gleiche Früchte ergeben, damit diese sich auflösen. Steuerung funktioniert.
Umsetzung: Gut
Graffiti Ballz – Einzelspieler
Von unten werden schwarze Farbbälle geschossen, treffen zwei gleiche Farben aufeinander, entsteht eine neue.
Umsetzung: sehr gut
Gravichase – Einzelspieler
Das eigene Raumschiff muss spiralförmig der Gravitation entkommen, indem zur richtigen Zeit nach links oder rechts geflogen wird. Einfache Vektorgrafik, aber sehr herausfordernd.
Umsetzung: Gut
Hustler – Pool-Billiard – Einzelspieler
Physik funktioniert halbwegs, drei Schwierigkeitsgrade, indem die Hilfefunktion jeweils reduziert wird.
Umsetzung: Gut
Jukebox – Musikbox
Die Jukebox ist der Mediaplayer für Arcade-Fans. 33 Songs können maximal abgespielt werden, wovon 22 für 25 GBP gekauft werden müssen. Bei den Songs wurde auf Abwechslung wert gelegt und sind anders als vermutet fast alles Neuaufnahmen. Die Musik stammt von Arron Cornall aka Mono Memory, Ged Leitch aka Garth Knight, Paul Beal aka Bruise Machine, Russell Hall aka Bobby Freeform, Kieron Pepper und Ben Pickersgill, die die meiste Music geschrieben und produziert haben. Schön wäre noch ein Mediaplayer um mehr als nur einen Song abspielen zu können.
Knuckles and Knees – Vierspieler
Ein einfacher Brawler im Stil von Streets of Rage. Steuerung ist nicht perfekt, es sind aber kleine Easter Eggs versteckt.
Umsetzung: Geht so
Line Terror – Vierspieler
Einfache Vektorgrafik. Ziel ist es den Bildschirm zu einem bestimmten Grad auszumalen, Verbindung von zwei Seiten durch Striche zeichnen. Dabei gibt es zwei kleine Gegner und einen großen Gegner, die bei Berührung den eigenen Punkt zurücksetzen.
Umsetzung: Gut
Meteor Madness – Vierspieler
Vektorgrafik-Spiel, indem zuerst die Meteoriten und Panzer abgeschossen werden müssen, damit der Diamant ins Ziel gebracht werden kann. Inklusive schöne Retro-Bildschirm-Effekte
Umsetzung: Sehr gut
Racer Chaser – Einzelspieler
Kein einfacher Pac-Man-Klon, sondern eigene Ideen hinzugefügt. Es wird ein Fluchtauto gesteuert und anstatt vier Geister gibt es vier Polizeiautos. Unterwegs wird Geld anstatt Punkte eingesammelt, wird man geschnappt, kann man noch versuchen ein neues Fluchtauto zu erreichen. Steuerung könnte etwas besser sein.
Umsetzung: Sehr gut
Shuttlecocks – Zweispieler
Einfacher Pong-Klon mit schönen Retroeffekten im Monitor.
Umsetzung: Sehr gut
Slime Pipes – Einzelspieler
Eine Art Pipe Mania-Klon, indem Schleim durch Rohre zum Ziel geführt werden muss.
Umsetzung: Sehr gut
Space Race Simulator – Einzelspieler
Rennspiel mit einem Raumschiff a la Lotus. Es gilt Punkte einzusammeln und pünktlich am nächsten Checkpoint zu sein, um weiterspielen zu können.
Umsetzung: Gut
Stack Overflow – Einzelspieler
Mit Hilfe eines Krans müssen farbige Kisten gestapelt werden. Die Herausforderung liegt an der knappen Zeit und den wenigen Paletten zum richtigen Stapeln.
Umsetzung: Sehr gut
Strike Gold – Dig Dug-Klon – Einzelspieler
Ist eine Art Dig Dug, in dem neben Gold auch Sauerstoff gesammelt werden muss, da man sonst erstickt. Hinzu kommt herunterfallende Steine und Böden, die einen Erschlagen.
Umsetzung: Sehr gut
Table Football – Zweispieler
Ganz normaler Kickertisch mit schlecht gelungener Steuerung.
Umsetzung: Geht so
Thump-A-Gopher – Einzelspieler
Ein Whac-A-Mole-Klon, dem anstatt Maulwürfe Erdhörnchen auf dem Kopf geschlagen werden muss.
Umsetzung: Sehr gut
Toad and Turtle – Einzelspieler
Ein Frogger-Klon, der leider noch ein paar Fehler besitzt. Wasser wird beim Hüpfen nicht immer als Wasser erkannt.
Umsetzung: Geht so
UFO Assault – Einzelspieler
Ufo fliegt von links nach rechts und muss Hochhäuser zerstören, bevor es dagegen fliegt.
Umsetzung: Sehr gut
Video Air Hockey – Zweispieler
Cocktailtischversion von Air-Hockey.
Umsetzung: Sehr gut
Vostok 2093 – Zweispieler
Sehr einfach gehaltenes vertikal scrollendes Shoot-em Up, ohne Höhen und Tiefen.
Umsetzung: Gut
Woodgal Jr – Einzelspieler
Holzfällerin mit einfacher links-/rechts-Steuerung unter Zeitdruck. Zeit reduziert sich nur bei Nicht-Nutzung der Tasten. Einfaches aber Herausfornderes Spiel mit hohem Wiederspielwert, da der Highscore immer verbessert werden will.
Umsetzung: Sehr gut
Woodgal’s Adventure – Einzelspieler
Gleiche Spielfigur wie in Woodgal Jr, diesmal in einem kleinem Action-Adventure, in dem die Gegner mit einer Variante von Bejeweled besiegt werden.
Umsetzung: Sehr gut
Woodguy Golf – Golf – Einzelspieler
Eine komplette Golfsimulation mit den Charakteren von Woodguy und Woodgal. Recht herausfordernd, drei Golfkurse, einfache Steuerung, die gut funktioniert.
Umsetzung: Sehr gut
Woodguy Jr. – Einzelspieler
Gleiches Spiel wie Woodgal Jr, nur mit einer männlichen Person. Gleicher Effekt wie bei Woodgal.
Umsetzung: Sehr gut
Zombat 2 – Vierspieler
Zombat 2 ist ein Twin-Stick-Shooter mit Zombies. Steuerung funktioniert gut.
Umsetzung: Sehr gut
Lama – Einzelspieler
Lama ist ein Endless-Runner im PP3, der ab und zu als eine der drei Aufgaben gespielt werden muss.
Umsetzung: Gut
Fazit
Wertung - 7
7
Arcade Paradise ist eine sehr liebevoll gestaltete Arcade Spielesammlung, die viele kleine Easter Eggs, wie das britische Zzap!-Magazin auf dem eigenem Schreibtisch, bietet und sich an vielen Originalautomaten orientiert. So sind die Arcadegehäuse von den einzelnen Herstellern wie Sega, Konami oder Atari sofort erkennbar. Auch die Simulation der alten Fernseher ist gut gelungen. Überall spiegeln sich Lichter von anderen Maschinen oder die Neon-Leuchten auf den Bildschirmen wider. Bei den Waschmaschinen erkennt man aber, dass die Spiegelungen nicht in Echtzeit berechnet werden, da im Fenster der Waschmaschine oft Wäschekörbe zu sehen sind, die gar nicht da sind. Auch die Interaktion mit den Kunden könnte besser sein. So stehen und sitzen zwar überall Menschen, sobald man sich diesen aber nähert, werden diese erst ganz pixelig und verschwinden dann kurz darauf. Auch beim Spielen am Automaten der Kundinnen und Kunden wird weiterhin der Startbildschirm gezeigt und nicht das eigentliche Spiel. Sie sind also nur grafisches Beiwerk. Die Musik aus dem Radio und aus der Jukebox versprüht 1990er Jahre Flair und bieten eine gute Mischung aus den verschiedensten Genres, so dass für alle etwas dabei sein sollte. Obwohl es sich bei Arcade Paradise eigentlich um ein Single Player Spiel handelt, können bei den Automaten bis zu vier Spieler teilnehmen. Die Steuerung ist gut am Pad umgesetzt worden und funktioniert meistens recht gut. Das Tagesgeschäft besteht aus einfachem drücken einer Taste und wenigen Quicktime Herausforderungen. Manche Spiele haben allerdings noch ein paar Bugs, die aber problemlos weggepatcht werden könnten. Die vier zusätzlichen Spielziele bei jedem Automaten lassen einen immer mal wieder zurückkommen, um diese zu lösen. Bis man allerdings so weit ist, sich nur noch mit der Spielhalle zu beschäftigen, vergehen gut und gerne 12 bis 16 Stunden, in denen man alles um sich herum vergessen kann und in eine Art Flow hineinkommt. Selbst das Wäschewaschen hat mir zeitweise Spaß gemacht. Da man in Arcade Paradise keine Fehler machen kann und es kein Game Over gibt, wird auch nur ein einziger Spielstand angelegt. Hat man einmal begonnen, kann nur mit diesem Spielstand gespielt werden. Arcade Paradise ist also vor allem für Arcade-Liebhaber geeignet, die sich gerne relativ Zeit für ein seichte Story und das Freischalten der Arcades nehmen wollen.
Entwickler: Nosebleed Interactive
System: PC, PS5, PS4, Switch, Xbox Series S/X
Erscheint: 11. August 2022
Preis: Download 19,99 €, Retail 24,99 €