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Rebel Moon: Evil Genius verklagt Netflix

Zack Snyders SciFi-Epos Rebel Moon ist noch nicht erschienen, schon gibt es Ärger für Netflix. Und zwar nicht, weil Rebel Moon allerhand Elemente aus anderen SciFi-Projekten verwendet (immerhin entstand das Projekt aus einem Pitch Snyders an Lucasfilm für einen möglichen StarWars-Film), sondern wegen einer Rollenspielumsetzung. Evil Genius Games klagt Netflix, das nach monatelanger Arbeit an einem Tabletop-System im Rebel Moon-Universum die Zusammenarbeit beendet hat. Das Projekt, das Anfang 2023 gestartet wurde und unbedingt zum Launch des Films im Dezember im Handel stehen sollte, habe eine Menge Ressourcen gebraucht und aufgrund des engen Zeithorizonts andere Projekte aufgehalten oder ganzlich verhindert, argumentiert Evil Genius. Drei Bücher seien nahezu fertiggestellt worden, darunter ein Player’s Guide mit 430 Seiten und ein Game Master’s Guide (337 Seiten). Das dritte Buch sei eine World Bible gewesen, die Lücken aus dem Script und fehlende Background-Infos auffüllte.

Nach einem großartigen Start und vielen Lobensworten von Zack Snyder habe Netflix am 25. Mai den Vertrag aufgekündigt und dies damit begründet, dass Evil Genius Vertraulichkeitsklauseln misachtet habe, indem es Artworks bei einer Industriemesse gezeigt habe. Die Rollenspielmacher kontern, dass Netflix dies erlaubt habe und wähend der Messe sogar Netflix-Angestellte beim Austeilen der Dokumente behilflich waren. Auch sei einmalig ein adiminstrativer Fehler passiert, bei dem ein Vorab-Artwork, das nur im Backend für Händler-Vorbestellungen genutzt werden sollte, kurzzeitig öffentlich zugänglich war.

Nur zwei Wochen nach der Einstellung des Projekts habe Netflix deutlich gemacht, dass alle Arbeiten von Evil Genius am Rollenspielsystem einzig Netflix gehören. Insbesondere in Hinblick auf die World Bible wird dies kritisch gesehen, da Evil Genius hier selbst viel eigenständiges World Building betrieben habe. Netflix habe 50.000 Dollar dafür geboten, aber man hätte sich nicht einigen können. David Scott von Evil Genius stellte gegenüber io9 klar, dass der angebotene Preis die Kosten für das Projekt nicht abdecken hätte können. Außerdem gingen die Arbeiten an der World Bible über die Reichweite der Lizenz hinaus und zumindest dafür wolle man angemessen belohnt werden. Verkompliziert wird die Sache auch noch dadurch, dass Zack Snyder selbst und mehrere Netflix-Executives die World Bible lobten und ankündigten, Material daraus zukünftigen Projekten, wie Filmen oder Videospielen, zu nutzen. Das Ziel sei dennoch – und hier hofft man auf die Fans – genug Druck auf Netflix und Zack Snyder aufzubauen, um das Spiel noch veröffentlichen zu können.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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