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Nothing Ear (stick) im SHOCK2 Gadget-Test

Nothing hat seine zweiten Kopfhörer vorgestellt. Die Nothing Ear (stick) sind dabei mal wieder was Besonderes geworden. Vom Design her geht man beim Ladecase völlig neue Wege. Das Case erinnert an einen Lippenstift, daher auch der Zusatz „stick“. Und auch bei der Art der Kopfhörer geht man neue Wege, es sind keine In-Ear sondern On-Ear-Kopfhörer geworden. Doch lohnt sich der Kauf? Zeit, es herauszufinden.

Lieferumfang

Die Nothing Ear (stick) kamen in einer länglichen Box bei mir an. Man kann sowohl das obere als auch untere Ende mittels Lasche aufreißen. Dann findet ihr darin die Kopfhörer in ihrem zylindrischen Case und am anderen Ende dann das Ladekabel und etwas Zettelkram. Das war es auch schon.

Nothing Ear (stick)
Quelle: Schmidtis Blog

Technische Daten

  • Ergonomisches Design
  • Benutzerdefinierter dynamischer 12,6-mm-Treiber
  • Clear Voice Technology
  • Drucksteuerung
  • Staub-, wasser- und schweißfest gemäß IP54
  • Trageerkennung
  • Google Fast Pair
  • Microsoft Quick Switch
  • Eine Ladung: Bis zu 7 Stunden Wiedergabezeit. Bis zu 3 Stunden Gesprächszeit.
  • Mit Lade-Case: Bis zu 29 Stunden Wiedergabezeit. Bis zu 12 Stunden Gesprächszeit.
  • 10 Min. laden und bis zu 9 Std. nutzen.
  • Abmessungen: Ohrhörer 29,8 x 18,8 x 18,4 mm bei 4,4 g
  • Abmessungen: Lade-Case 87,1 x 29,8 x 29,8 mm bei 46,3 g

Design

Die Nothing Ear (stick) haben ein ähnliches Design mit einem durchsichtigen Stiel wie bereits die Nothing Ear (1). Man kann wieder in das Innere der Kopfhörer sehen, man erkennt da wirklich eine Menge. Für interessierte und technikaffine User sicherlich sehr interessant. Wie im letzten Jahr sind die Kopfhörer optisch gekennzeichnet: ein weißer Punkt für die linke und ein roter für die rechte Seite.

Neu sind allerdings die Art der Kopfhörer. Während die Nothing Ear (1) noch In-Ear-Kopfhörer mit Silikonstöpseln waren, sind die neuen Nothing Ear (stick) nun Onm-Ear-Kopfhörer geworden. Der Unterschied liegt darin, dass man den Kopfhörer nicht mehr in den Gehörgang drück, sondern quasi davor auflegt. Ist deutlich hygienischer.

Doch die Art der Kopfhörer hat dann auch einen großen Nachteil, man kann bauartbedingt kein ANC mehr anbieten. Was wirklich schade ist. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich Nothing für eine bauchigere Kopfhörer-Muschel entschieden hat, die sich an die Ohrmuschel anschmiegt. Allerdings bedeutet die große Muschel, dass man bei kleineren Ohren nach einer Weile Probleme beim Tragen bekommt und diese dann nicht mehr so bequem sind. Denn die Größe lässt sich hier nicht anpassen und dann kann es auch vorkommen, dass der Kopfhörer unbeabsichtigt aus dem Ohr fällt.

Nothing Ear (stick)
Quelle: Schmidtis Blog

Die Kopfhörer haben nun auch einen leicht verlängerte Stiel, an dem man mit Gesten die Musikwiedergabe steuert und die Lautstärke regelt. Am auffälligsten dürfte allerdings das Design des Ladecase sein.

Dieses Mal hat sich Nothing für ein zylindrisches Design entschieden. Man dreht das Ende und schon hat man das Case geöffnet und kann die Ohrstöpsel herausnehmen. Da kann man dann auch leicht in einen Spieltrieb verfallen und das Case immer wieder aufdrehen und schließen. Leider sorgt die Bauform dafür, dass man hier nichts kabellos laden kann.

Das Gehäuse besteht aus einer transparenten drehbaren hülle, dem weißen Korpus und am unteren Ende findet den roten USB-C-Anschluss. Macht schon was her.

Funktionen

Um die Nothing Ear (stick) richtig nutzen zu können, müsst ihr euch die entsprechende App herunterladen und installieren. Wenn ihr allerdings ein Nothing Phone (1) nutzt, braucht ihr nichts herunterzuladen, denn hier ist bereits im Nothing OS alles zu den Nothing Ear (stick) von Haus aus hinterlegt.

Dank Bluetooth 5.2 koppelt ihr die Kopfhörer problemlos, und dank Fast Pair geht das auch ratzfatz, bis diese dann mit eurem Handy gekoppelt sind. So soll es sein.

Nothing Ear (stick)
Quelle: Schmidtis Blog

Die Kopfhörer haben eine Trageerkennung, heißt also, wenn ihr einen der Kopfhörer rausnehmt, wird in den Mono-Modus umgeschaltet. Nehmt ihr beide heraus, dann stoppt die Wiedergabe. Nach dem Einsetzen der Hörer startet diese dann wieder automatisch. Was auch fehlt ist Multipoint-Bluetooth, heißt also, eure Kopfhörer können leider nicht mit mehreren anderer Geräte gleichzeitig gekoppelt bleiben. Aber ich vermute mal, dass dies die wenigsten von euch nutzen.

Nothing setzt zur Steuerung auf das „echte“ Drücken der Stiele der Kopfhörer, heißt also nicht nur Touch, sondern richtig drücken. So gibt es eigentlich keine Fehl- oder versehentliche Bedienung der Kopfhörer. Das funktioniert wirklich tadellos.

Klang

Die Nothing Ear (stick) sind mit dem neuen dynamischen 12,6-mm-Treiber von Nothing ausgestattet. Nothing selbst sagt, dass dieser dynamische Treiber einer der empfindlichsten auf dem Markt ist. Naja, Marketingsprech halt. Doch wie ist nun der Klang wirklich?

Leider verrät Nothing nicht den Frequenzbereich oder die Ausgangsleistung seiner neuesten Kopfhörer. So muss man sich also auf sein Gehört verlassen. Und da kommt man dann eben auch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ich fand den Sound gut, aber nicht umwerfend.

Damit man dann auch zufrieden ist, solltet ihr unbedingt die Nothing X-App herunterladen und den Equalizer nach eurem Gusto einstellen, das bringt dann noch einmal ein wenig mehr für die Ohren.

Nothing Ear (stick)
Quelle: Schmidtis Blog

Doch da man die On-Ear-Kopfhörer eben nicht anpassen kann, ist der Klang dann eben auch extrem stark von der Passform der Ohren abhängig. Denn sitzen die Kopfhörer nicht richtig auf den Ohren, dann geht viel vom Klang verloren. Dann kann es auch mal vorkommen, dass man regelrecht vom Klang enttäuscht ist, da sie einem doch recht schwach auf der Brust vorkommen.

Als nächster negativer Punkt fällt dann bei dem Problem auch das fehlende ANC ins Auge bzw. ins Ohr. Denn man hört dann auch recht deutlich die Umgebungsgeräusche, gerade wenn man die Nothing Ear (stick) vielleicht im Bus oder der Bahn nutzt. Aber wie bereits erwähnt, bauartbedingt fällt ANC hier eben flach.

Worauf ihr auch verzichten müsst sind AptX oder LDAC. Dafür spendiert der Hersteller den Kopfhörern aber einen Niedriglatenzmodus, den dürften die Gamer von euch dann zu schätzen wissen. Da sind dann wirklich keine Latenzen mehr zu bemerken.

Akkulaufzeit

Nothing verspricht bis zu 7 Stunden Wiedergabezeit und bis zu 3 Stunden Gesprächszeit und mit dem Lade-Case sogar bis zu 29 Stunden Wiedergabezeit und bis zu 12 Stunden Gesprächszeit. Starke Werte, die man auch im Alltag tatsächlich erreicht. Daumen hoch!

Und schon 10 Min. laden reichen aus, um die Kopfhörer wieder bis zu 9 Std. zu nutzen. Auch dies ist wirklich gut und erleichtert das Musikhören im Alltag, denn man braucht keine Angst haben, dass der Akku leer ist, da kann man wirklich schnell dann wieder für stundenlangen Musikgenuss in wenigen Minuten sorgen.

Der einzige Nachteil ist, dass es keine drahtlose Aufladung für das Gehäuse gibt, ihr müsst also immer den USB-C-Anschluss verwenden, um die Kopfhörer aufzuladen.

Nothing Ear (stick)
Ladeanschluss | Quelle: Schmidtis Blog

Fazit

Auch der zweite Versuch von Nothing bei Kopfhörern zündet nicht richtig. Zwar weiß man wieder beim Design neue Wege zu gehen, doch Design ist eben nicht alles. Denn auch das Produkt dahinter muss überzeugen können. Und leider überzeugen mich die Nothing Ear (stick) nicht vollends.

Versteht mich nicht falsch, die Kopfhörer sind nicht schlecht! Aber abgesehen vom Design bieten sie nicht mehr als viele der Konkurrenten da draußen – und diese sind dann auch teilweise günstiger. Denn mit EUR 119,00 sind sie nicht gerade günstig. Dafür fehlen dann Anpassungsmöglichkeiten für die Ohren und auch ANC, beides ist leider bauartbedingt nicht möglich. Was schade ist. Denn die gute Audioqualität und lange Akkulaufzeit sind schon mal nicht schlecht. Doch für den Preis reicht das nicht.

Wenn ihr aber die Blicke auf euch ziehen wollt oder Fashion Victims seid, dann sind die Nothing Ear (stick) genau das richtige für euch.

(Jörn Schmidt)

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