In dieser Zeit der Hollywood-Streiks hat das Wort „Gewerkschaft“ wohl keinen besonders guten Klang bei den Studios – und doch wollen mehr als 50 Künstler, die bei Marvel als VFX-Artists arbeiten, nun von der IATSE (International Alliance of Theatrical Stage Employees) repräsentiert werden. Von Seiten der Angestellten wohl kein Wunder, gab es doch zuletzt zahlreiche Meldungen von viel zu vielen Ãœberstunden, zu kurzen Deadlines und knapper Bezahlung. Am Montag wurde eine Petition an das National Labor Relations Board unterschrieben, die eine solche Abstimmung ermöglichen soll.
Dabei handelt es sich um das erste Mal, dass Künstler im Visual-Effects-Bereich dieselben Rechte einfordern wie die meisten anderen Angestellten im Entertainmentsektor – und auch ein Streik ist nicht ausgeschlossen. Und falls euch die Zahl so gering vorkommt: Laut dem Bericht von Vulture, der diesen Fall ins Rollen brachte, sind bei Marvel genau 52 Personen in diesem Bereich angestellt (der Großteil der VFX wird ja außer Haus produziert); dabei handelt es sich deshalb auch nicht um Post-Production-Künstler, sondern vor allem um jene, die während der Dreharbeiten sicherstellen, dass die VFX-Arbeit im Anschluss leichter vonstatten gehen kann. In der IATSE wären sie Teil einer mächtigen Union, die ungefähr 170.000 Künstler, Techniker, Bühnenarbeiter (in so diversen Bereichen wie Kostüme, Make-up, Frisuren, Requisiten, Licht und Bühnenmalerei) und Handwerker im TV-, Film- und Theatersektor repräsentiert. Von Beobachtern wird dies als erster Push zu einer möglichen generellen Gewerkschaftsbildung im VFX-Bereich gesehen.