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Update: Game-News: NSA überwachte WoW, Xbox Live und Second Life

Berichten zufolge sollen der amerikanische Geheimdienst NSA und die britische GCHQ Videospieler bespitzelt haben. Namentlich genannt werden neben Xbox Live, auch World of Warcraft und Second Life. Das NSA-Dokument „Exploting Terrorist Use of Games & Virtual Enviroments“ aus dem Jahre 2008 betont die Gefahr Videospiel-Netzwerke aus den Augen zu lassen. Man soll angenommen haben, dass Terroristen Pläne oder Geld durch Xbox Live und ähnliche Systeme heimlich austauschen könnten.  Zeitweise sollen sich dermaßen viele Agenten in Second Life befunden haben, dass eine eigene Koordinationsstelle eingerichtet werden musste, damit sie sich nicht gegenseitig ausspionieren. Weder Microsoft noch Philip Rosedale, der Erfinder von Second Life, gaben ein Statement dazu ab. Blizzard hingegen, sagte gegenüber dem Guardian, dass man nichts von einer Überwachung wisse und wenn das stattfand, dann ohne das Wissen oder der Erlaubnis des Publishers. Die Geheimdienste sollen außerdem versucht haben, technikbegeisterte Menschen als Spitzel zu rekrutieren.

Da man in Onlinespielen meist anonym unterwegs ist, befürchten Medien, dass die Privatpersonen hinter den Avataren ebenfalls überwacht wurden. Videospiele sah man als eine Möglichkeit an eine große Anzahl an Daten zu sammeln. Unter anderem biometrische Informationen, die über Headsets und Kameras weitergeleitet werden. Allerdings soll man während der gesamten Einsatzzeit nur einen Kreditkartenbetrug im Spiel Second Life aufgedeckt haben. So wurden Chats und andere Kommunikationsmethoden ohne Beweise oder einem großem Erfolg bespitzelt.

Aus Dokumenten der NSA geht eine vermeintliche Verbindung zwischen Videospielen und Terroristen hervor. Die Hisbollah sollen ein Spiel namens Special Forces 2 produziert haben, um Kämpfer zu rekrutieren und zu trainieren. Allerdings hatte auch die US-Armee mit America’s Army eine ähnliche Idee. Von der NSA gab es zu den Vorwürfen keine Stellungnahme. Die britische GCHQ beteuert, dass alle Operationen im gesetzlichen Rahmen stattgefunden haben. Die Vorwürfe beruhen auf Informationen vom Whistleblower Edward Snowden, die der Guardian gemeinsam mit der New York Times und der ProPublica veröffentlichte.

UPDATE:

Gegenüber Polygon hat Microsoft nun Statement abgegeben. Ähnlich wie Blizzard soll das Unternehmen weder etwas gemerkt noch etwas gewusst haben. „Wenn es passiert ist, wie berichtet, dann sicherlich nicht mit unserer Zustimmung.“, so Microsoft.

[The Guardian] [New York Times] [ProPublica]

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