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Bericht: EU legt Microsoft/Activision Blizzard keine Steine in den Weg

Während dieser Tage alle gespannt den Blick Richtung Großbritannien richten, wo die CMA als letzter großer Stolperstein des Kaufs von Activision Blizzard durch Microsoft baldigst eine Entscheidung fällen sollte (eine Konsultationsphase endete am 6. Oktober, bis 18. Oktober will man spätestens entschieden haben, versprach aber, diese Deadline nicht auszureizen) und nach ersten positiven Rückmeldungen der Kartellbehörde schon der 13. Oktober als Kaufdatum in den Gerüchten zu hören ist, hat Microsoft/Activision Blizzard eine weitere Hürde umschifft. Nein, die Rede ist nicht von der US-amerikanischen FTC, die nach wie vor eine gerichtliche Entscheidung an zwei Fronten anstrebt (einerseits vor einem FTC-Gericht, wo die eigentliche Entscheidung fallen soll, andererseits vor einem Berufungsgericht, vor dem Einspruch gegen jenes Urteil erhoben wurde, das  der Kartellbehörde eine einstweilige Verfügung verwehrte) – diese Verhandlungen haben keine aufschiebende Wirkung und können höchstens noch im Nachhinein Änderungen und im Zweifelsfall die Rückabwicklung des Kaufs erzwingen.

Die Rede ist stattdessen von der EU-Kommission, die den Deal eigentlich bereits im Mai genehmigte – unter Bedingungen, die vor allem den Zugang der EU-Bürger zu Cloud-Versionen ihrer gekauften Spiele regelte, indem EU-Cloud-Gaming-Anbieter die entsprechenden weltweiten Lizenzen gratis erhalten sollten und jene Spieler, die ein Activision Blizzard-Spiel besaßen, automatisch eine Cloud-Lizenz bekommen sollten. Das Problem dabei? Aufgrund der Ablehnung des Deals durch die britische CMA revidierte Microsoft den Deal und garantierte, die Cloud-Rechte außerhalb der EU an den bisherigen Titeln und jenen, die in den nächsten 15 Jahren unter Activision-Flagge erscheinen, unmittelbar vor dem Kauf an Ubisoft abzutreten. Dadurch konnte man zwar die CMA (scheinbar) gnädig stimmen, doch die EU kündigte unmittelbar darauf an, zu prüfen, ob eine neue Prüfung nötig ist – immerhin lässt sich die bisherige Abmachung mangels weltweiter Streaming-Lizenzen nicht mehr umsetzen. Im schlimmsten Fall hätte so die Lösung mit der CMA die Einigung mit der EU zunichte gemacht. Doch eine Konsultationsphase später gibt es hier gute Nachrichten: Die EU verzichtet laut einem Bericht von Bloomberg auf eine erneute Prüfung des Deals und gibt sich mit jenen Änderungen, die für die CMA durchgeführt wurden, zufrieden. Sollte der Bericht stimmen, hängt der ganze Deal wohl tatsächlich nur noch an den Briten …

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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