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Review: The New Mutants

Am 12. April 2018 hätte The New Mutants in den deutschsprachigen Kinos anlaufen und seinem Publikum das Gruseln lehren sollen. Aufgrund zahlreicher Verschiebungen – zunächst aufgrund interner Schwierigkeiten, dann wegen der Disney-Ãœbernahme von 20th Century Fox und schließlich wegen der Corona-Pandemie – darf der vorerst letzte X-Men-Film erst jetzt endlich auf den hiesigen Kinoleinwänden gezeigt werden.

Neue Mutanten

Den Ankerpunkt der Erzählung bildet die Jugendliche Danielle Moonstar (Blu Hunt), die während eines schrecklichen, unerklärlichen Zwischenfalls gewaltsam ihren Vater verliert und daraufhin in einer Nervenheilanstalt erwacht. Dort trifft sie die Ärztin Dr. Cecilia Reyes (Alice Braga), die Daniella beruhigt und ihr erklärt, dass sie zu ihrem eigenen Schutz in einer Klinik weit abgeschnitten jeglicher Zivilisation untergebracht wurde. Sie ist nämlich eine Mutantin, deren Kräfte erst erforscht und zu kontrollieren erlernt werden müssen. Macht sie hierbei mit, könne sie die Anstalt bald verlassen und sich gegebenenfalls den X-Men um Charles Xavier anschließen.

Bald darauf trifft sie vier weitere Teenager, die sich jeweils aufgrund ihrer Kräfte in Behandlung sowie im Training befinden: Illyana (Anya Taylor-Joy), Rahne (Maisie Williams), Sam (Charlie Heaton) und Roberto (Henry Zaga). Als die kleine Gruppe vermehrt ihre Kräfte zu kontrollieren lernt, laufen die Dinge jedoch aus dem Ruder und drohen in einer großen Katastrophe zu enden.

Horror? Hat jemand Horror gesagt? 

Darf ich bitte ein Horror-Film sein?

Lange ist gerätselt worden, ob The New Mutants überhaupt das Licht der Welt erblicken geschweige denn in den Kinos anlaufen darf. Denn Disney vermittelte zuweilen den Eindruck, als wäre ihnen der Film unangenehm und sie würden nicht wissen, wie sie ihn vermarkten sollen. Er schien einfach nicht in ihr Konzept der familienfreundlichen Unterhaltung zu passen. Anders ist für uns das spärliche Marketing für den Film, immerhin ein X-Men-Spinoff, nicht zu erklären.

Umso erstaunlicher ist es, dass gerade die Szenen, die der Marketingabteilung von Disney vermutlich Bauchschmerzen bereitet haben, genau jene sind, die den Film doch sehenswert machen. Hiermit sind die Horror-Elemente gemeint, die der Film zweifelsohne besitzt (Achtung! Nichts für Kinder) – auch, wenn diese zuweilen mit angezogener Handbremse vorgetragen werden. Dies ist schade, denn der eingeschlagene Weg (ohne Kostüme, ohne Oberschurken und dafür Horror-Einflüssen) macht den Film zu einem eigenständigen Werk innerhalb des bunten X-Men-Film-Franchise und hätte demnach stärker in den Vordergrund treten dürfen.

Ich hätte doch so viel zu erzählen… 

Charaktere ohne Tiefe

Bedauerlich ist ebenfalls der Umstand, dass die gezeigten Charaktere, insbesondere der vorgestellte Hauptcharakter Danielle, kaum Entwicklung und Tiefgang während der knapp 90 Minuten Lauflänge erfahren. Dabei hätten sämtliche Figuren grundsätzlich interessante Hintergründe, auf die aber nie wirklich eingegangen wird. Hier vergibt Regisseur Josh Boone (Das Schicksal ist ein mieser Verräter), der auch das Drehbuch zu verantworten hatte, die Chance, seinen Protagonisten Leben einzuhauchen und nimmt gleichzeitig dem Publikum die Möglichkeit, sich mit ihnen zu identifizieren und zusammen die Geschichte zu erleben.

Diese junge Gruppierung hätte so viel Potenzial für eine interessante Geschichte 

Fazit

Wertung - 7

7

The New Mutants hatte es nicht verdient, so lange auf seinen Kino-Release zu warten. Dafür bietet der vorerst letzte X-Men-Film zu viele interessante (Horror-)Elemente. Dennoch können wir den Film nur wirklichen X-Men-Fans und Freunde der Comic-Vorlage empfehlen, nachdem die Geschichte etwas lasch vorgetragen und die gezeigten Charaktere eher Abziehbilder echter Personen bleiben.

Kurzinformationen
Filmstart: 10. September 2020
Filmlänge: 94 Minuten
Land, Jahr: USA, 2017
Genre: Comic-Verfilmung, Horror
Regie: Josh Boone

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