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Review: The Long Reach

Psychothriller mit Pixel-Optik

Mit The Long Reach feiern die Indie-Entwickler Painted Black Games ihr Debüt. Der Psychothriller im Retro-Pixellook bietet ein Point-and-Click-Adventure der alten Schule, inklusive Horror-Elementen und einer abgedrehten Story..

The Long Reach spielt in der fiktiven Stadt Baervox in New Hampshire. Zu Beginn des Spiels schlüpft ihr in die Rolle von Calvin, der eine langjährige aber nicht gerade glückliche Beziehung mit der kühlen Wissenschaftlerin Shelly pflegt. Als Calvin eines Abends den Laden um die Ecke betritt, um ein paar Einkäufe zu erledigen und ein wenig Smalltalk zu führen, nimmt das Unheil seinen Lauf.

Pixel-Psychothriller

Nach dieser kurzen Anfangssequenz mit Calvin übernehmt ihr die Rolle von Stewart, der als Aushilfe beim Konzern General Education arbeitet und an einer wissenschaftlichen Testreihe teilnimmt, als plötzlich etwas mächtig schiefläuft. Als Stewart nach einer Ohnmacht in der Forschungseinrichtung erwacht, scheinen alle Wissenschaftler verschwunden zu sein. Doch bald bemerkt ihr, dass ihr nicht alleine im Gebäude eingeschlossen seid.

Der erste Indie-Titel des ukrainischen Studios thematisiert Themen wie Halluzinationen, Besessenheit, Drogensucht oder Mord und richtet sich somit inhaltlich an ein erwachsenes Publikum. Unter den unterschiedlichen Charakteren befinden sich einige Freaks. Manche  sind nicht nur durchgeknallt, sondern wollen euch sogar umbringen. In diesen Momenten wirkt die Spielwelt weniger statisch als man es von einem 2D-Adventure der alten Schule gewohnt ist und ihr müsst um euer Leben rennen. Seid ihr schnell genug, könnt ihr euch vor den Angreifern verstecken oder ihnen entwischen. Meistens müsst ihr aber irgendwie an ihnen vorbei, um weiter zu kommen. Solltet ihr doch einmal das Zeitliche segnen, müsst ihr nicht verzagen, denn die Entwickler haben die automatischen Speicherpunkte sehr fair gesetzt.

Der Hauptteil des Gameplays orientiert sich an klassischen Point-and-Click-Adventures. Ihr durchsucht die Umgebung nach Gegenständen, mit denen ihr interagieren könnt, sammelt Items ein und löst das eine oder andere Rätsel. Anders als bei vielen Genre-Kollegen sind die eingesammelten Gegenstände nicht miteinander kombinierbar, was das Rätselraten etwas erleichtert. Jedoch ist auch bei The Long Reach nicht immer klar, wo ihr welchen Gegenstand verwenden müsst.

Das ist hier wie …. DOOM

Das vierköpfige Entwicklerteam bekennt sich offen zu seinem Geektum und hat ein paar Referenzen aus der Popkultur ins Spiel eingebaut. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Die Antwortmöglichkeiten der Multiple-Choice-Dialoge sind zwar nicht immer politisch korrekt, einen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf haben eure Antworten jedoch nicht. Je weiter ihr vorankommt, desto mehr erfahrt ihr über die verschiedenen Charakteren und deren Beweggründe, WTF-Momente inbegriffen.

Wie auf den Bildern zu erkennen ist, erwartet euch ein 2D-Adventure im Retro-Pixel-Gewand, das an Klassiker aus vergangenen 8-Bit-Tagen erinnert. Für die richtige Stimmung sorgen vor allem das atmosphärische Sounddesign und die passende Musikuntermalung des Spiels. Hier wird gekonnt eine gute Portion Suspense aufgebaut. Hauptkritikpunkt sind die glücklicherweise seltenen aber schon mal eine Minute andauernden Ladezeiten. Zudem kam es in den rund sechs Stunden Spielzeit zweimal vor, dass das Spiel abstürzte und neu gestartet werden musste.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Pixel-Psychothriller

Mir hat The Long Reach viel Spaß gemacht. Der gelungene Mix aus klassischem Point-and-Click-Gameplay und Psycho-Triller wird spannend erzählt, überrascht und sorgt auch immer wieder für ein Schmunzeln. Wer für Retro-Pixellook etwas übrig und Lust auf ein erwachsenes 2D-Adventure hat, sollte einen Blick auf diesen Indie-Titel werfen.

Genre: Adventure
Entwickler: Painted Black Games
System: PS4, Xbox One, Nintendo Switch, PC, PS Vita
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 15 Euro

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