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Video-Review: Star Wars: X-Wing Miniaturen-Spiel

Erwachsene Menschen dazu zu bringen, sich kleine Spielzeug-Raumschiffe aus Plastik zuzulegen, um damit Stunden um Stunden am Tisch gegeneinander zu kämpfen, klingt für Außenstehende oftmals etwas verstörend. Was auf den ersten Blick zugegebenermaßen etwas eigen aussieht, ist in Wahrheit aber einfach nur eines: Richtig viel Spaß und Taktik im Universum von Star Wars.

 SHOCK2 VIDEO-REVIEW:

Miniaturen-Spiele – Wir haben soeben die Geek-Mauer durchbrochen

Die meisten Spiele in diesem Genre, wie Warhammer, Dust oder Schicksalspfade, sind für Einsteiger zu Beginn oft überwältigend kompliziert und setzen im Fall von Warhammer ein deutliches Committment voraus, sich ein Grundwissen im Bemalen der eigenen Figuren anzueignen und längerfristig in das Spiel zu investieren. Denn wer einmal in die jeweilige Welt eintaucht, verspürt bald den Drang, mehr Figuren, Raumschiffe oder Charaktere zu besitzen, um sie für sich in den Kampf ziehen zu lassen.

Beim X-Wing Miniaturen-Spiel kommt man hingegen vollkommen ohne Modellbau-Skills und Spielbrett aus. Als Spielfeld dient meistens ein Tisch von mindestens neunzig mal neunzig Zentimetern Fläche, wahlweise mit bedruckter und untergelegter Folie, um das Weltall-Feeling zu steigern. Gespielt wird mit bereits fertig bemalten Star Wars-Raumschiffen im Maßstab 1:270, die auf transparente Plastikstative gesteckt werden. Fantasy Flight Games hat mit genauer Recherche und Studium der originalen Filmmodelle eine gute Balance zwischen Größe und Detailtreue der Raumschiff-Flotten gefunden. So können die Miniaturen auch außerhalb des Spiels als Blickfang auf Schreibtisch oder Regal dienen. X-Wings, B-Wings und TIE-Fighter, aber auch größere Schiffe und Transporter, sind qualitativ hochwertig verarbeitet und richtig schön anzusehen.

„Lernen musst du nichts mehr, wissen tust du bereits was nötig“ – Meister Yoda

Spieler übernehmen das Kommando über X-Wings, TIE-Fighter und andere bekannte Star Wars-Schiffe und lassen sie in spannenden, strategischen Raumschlachten gegeneinander antreten. Wer zuerst alle gegnerischen Schiffe zerstört hat, gewinnt das Spiel. Alternativ zur Standard-Variante gibt es zusätzlich noch einige interessante Missionen, die eine neue Dimension und viel Abwechslung ins Gameplay bringen.

Anders als bei vielen Miniaturspielen sind die Spielregeln beim X-Wing Miniaturen-Spiel fast schon banal einfach. Spätestens nach zwei Spielrunden hat man die Grundmechaniken verstanden und kann sich unbeschwert seiner Taktik widmen. Vorteile dabei sind die leichte Zugänglichkeit für Anfänger und kaum Unklarheit, was die Auslegung des Regelwerks betrifft. Wer jedoch glaubt, einfache Regeln machen das Spiel weniger komplex, der irrt gewaltig. Das Kennen der eigenen Flotte, inklusive Vor- und Nachteile seiner Piloten und die Antizipation des Gegners sind essentiell, um nicht vom Gegenüber durch das Weltall gejagt zu werden oder am nächsten Meteoriten zu zerschellen. Vor Beginn des Standardspiels stellen beide Fraktionen Raumschiffe, Piloten und Aufwertungen um nicht mehr als einhundert Punkte zusammen, was immer faire und ausgeglichene Spiele garantiert. Teurere Piloten besitzen meist Sonderfertigkeiten und können zum Beispiel Astromech-Droiden mit an Bord nehmen oder Sekundärwaffen bedienen. Vor Beginn der eigentlichen Spielphase beginnt damit also schon das Taktieren. Versucht man mit einer zahlenmäßig überlegenen Flotte und eher durchschnittlich begabten Piloten den Gegner zu überrumpeln oder wählt man nur wenige, schlachterprobte Veteranen aus und macht sich die Erfahrung der Elite im Kampf zu Nutze. Hat man seine Streitkräfte einmal gesammelt, werden die Raumschiffe nach aufsteigenden Pilotenwerten an der eigenen Tischkante platziert und die Schutzschilde hochgefahren.

Video-Tutorial von Fantasy Flight Games:

Das Grundspiel und der frühe Wunsch nach Mehr

Im Grundspiel enthalten sind zwei TIE-Fighter und ein X-Wing, sowie alle für das Spiel benötigten Utensilien wie Würfel, Schiffskarten, Manöverschablonen, Aktionsmarker und drei vorgefertigte Szenarien. Letztere sind spannend und geben dem Spieler gleichzeitig die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln und sich in die Welt von Star Wars einzuleben. Zum Kennenlernen des Spiels reicht das ziemlich abgespeckte Basis-Set eigentlich aus, jedoch kommt man mit insgesamt nur drei Raumschiffen schnell an seine Grenzen. Ein oder zwei Raumgleiter mehr in der Packung hätten dem Basis-Set sicher nicht geschadet. Denn der Spaß am Spiel steigert sich beinahe exponentiell mit jeder zusätzlichen Miniatur am Spielfeld. Für ausgiebigere Schlachten gibt es dann entweder Raumschiffe einzeln oder in Mehrfach-Erweiterungen zu kaufen.

Die Erweiterungen – Quantität trifft Qualität

Was die verfügbaren Flotten betrifft bietet sich dem Spieler eine große Auswahl an Rebellen und Imperialen Streitkräften. Beinahe alle in Filmen, Büchern und Comics vorkommenden Raumschiffe beider Fraktionen sind erhältlich und werden laufend ergänzt. Zwischen Han Solos chronisch vergriffenem „Millennium Falken“ und Darth Vaders „TIE-Advanced“ ist beinahe alles zu erstehen. Wem die gewohnten Raumschiffe zu klein werden, der kann sich auch in epischeren Weltraumschlachten mit seinem Gegenüber messen. Größere, dem Maßstab dementsprechend angepasste Korvetten, Frachter und Transporter bieten nicht nur bis ins Detail exzellent ausgearbeitete Spielfiguren, sondern auch stundenlange und taktisch kaum vorhersehbare Kämpfe. Auch Fans von zwielichtigen Charakteren müssen nicht auf ihre Antihelden verzichten, denn mit der im ersten Quartal 2015 neu erscheinenden, dritten Fraktion „Abschaum und Kriminelle“ kommt frischer Wind in den ewigen Konflikt zwischen Imperium und Rebellen-Allianz.

Review Overview

Wertung - 10

10

Galaktische Schlachten

Nicht nur Star Wars-Fans tun sich selbst einen Gefallen, das „X-Wing Miniaturen-Spiel“ einmal auszuprobieren und das Kommando über eine Fliegerstaffel zu übernehmen. Auch Jene, die noch nie etwas mit der Saga am Hut gehabt haben, sollten sich die einzigartigen und taktisch hoch spannenden Weltraumschlachten nicht entgehen lassen. Nur ganz selten gelingt es einem Spiel, trotz Einfachheit, eine derartig unvergleichliche spielerische Tiefe, Dynamik und Atmosphäre zu schaffen, wie „X-Wing“. Jede gespielte Runde bleibt in Erinnerung und ist, wenn auch nicht ganz Film-Fortsetzung, auf jeden Fall ein Star Wars-Kapitel für sich. Unterhaltung und Replay-Faktor sind bei X-Wing ähnlich dem Universum, in dem es spielt: Unendlich und stetig expandierend.

Genre: Miniaturen-Spiel
Entwickler: Fantasy Flight Games
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 25 Euro

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