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Review: Star Wars: Imperial Assault

Die Liste an Spielen im Star Wars-Universum scheint unerschöpflich und immer weiter wachsend zu sein. Auch abseits von PC- und Konsolen-Shootern, RPGs und Mobile Games gibt es am Spielbrett jede Menge Möglichkeiten, sich in die Welt von Star Wars zu vertiefen und Seite an Seite mit seinen Freunden gegen oder für das Imperium zu kämpfen. Nach dem X-Wing Miniaturen-Spiel, in dem ihr in den Weiten des Alls euer Talent als Pilot und General beweisen könnt, wird bei Star Wars: Imperial Assault der ewige Kampf zwischen Rebellen und Imperialen nun am Boden ausgetragen.

Mit der Zerstörung des Todessterns wurde der unterdrückten Galaxis neue Hoffnung gegeben. Das Imperium, seiner ultimativen Waffe beraubt, ringt mühevoll um Konsolidierung angesichts dieser vernichtenden Niederlage. Noch während die glühenden Trümmer der Raumstation auf die Rebellenbasis von Yavin 4 niederregnen, schmiedet das Imperium Vergeltungspläne gegen die Rebellen. Bis zu vier Spieler können in der Rolle von Helden der Rebellenallianz gegen einen Spieler, der alle Truppen und Charaktere des Imperiums steuert, unterschiedlichste Missionen bestreiten.

Jeder spielbare Charakter hat eigene Spezialfähigkeiten und Werte, die alle eine andere Herangehensweise an die Missionen ermöglichen. Während der Wookie Gaarkhan mit seiner Vibro-Axt keinen Gegner im Nahkampf scheuen sollte und sogar stärker wird, wenn er Trefferpunkte kassiert, ist es klüger, sich mit dem Bothanier und Scharfschützen Mak Eshka’rey eher im Hintergrund zu halten und seine Spezialfähigkeit „Covert“ zum Vorteil des Teams zu nutzen. Blaster-Pistolen, Gewehre, Lichtschwerter und Granaten sorgen für eine schlagkräftige Truppe von Rebellen, denen gegenüber meistens eine Ãœberzahl an Imperialen Sturmtruppen, Offizieren oder Trandoshaner stehen.

Das Spiel beginnt nach einer ersten Tutorial-Level mit Mission #1, bei der die Rebellen auf einen Außenposten der Imperialen treffen und Terminals zerstören müssen, die ein Signal an einen noch unbekannten Empfänger aussenden. Vor jeder Mission werden die unzähligen, doppelseitig bedruckten Tiles zu einem Spielfeld zusammengefügt, Türen aufgestellt, Spawn-Marker aufgelegt und Truppen positioniert. Ist das Spielfeld einmal aufgebaut, kann die Mission und damit das eigentliche Spiel beginnen.
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Beide Fraktionen haben für die Erfüllung der Mission unterschiedliche Aufgaben zu erledigen. Ab einer gewissen Anzahl von gespielten Runden oder Ereignissen können zusätzlich dazu noch Effekte in Kraft treten, die das Spiel abwechslungsreich und unvorhersehbar machen. In der ersten Mission, Aftermath, muss das Team  der Rebellen zum Beispiel schnell und effizient in das Innere des Außenpostens gelangen, um alle darin befindlichen Terminals zu zerstören, bevor die Verstärkung der Imperialen Aggressoren eintrifft. Wird das Tor zum Gebäude zum ersten Mal geöffnet, kann sich der Imperiale Spieler einen von zwei Effekten aussuchen. Entweder schließt er das Tor am Ende der Runde erneut, verstärkt es und trennt somit vielleicht das Rebellen-Team oder er setzt einen E-Web Engineer in das Innere der Basis, der aus allen Rohren feuert. Die Regeln des Spiels sind dank der intuitiven Mechaniken, des Minimalismus und des perfekt ausgearbeiteten Regelheftes spätestens nach den ersten beiden Runden klar. Die farbigen Würfel machen es auf den ersten Blick ersichtlich, welcher Würfel-Pool zusammengestellt werden soll und wann Angriffe oder Proben erfolgreich sind oder fehlschlagen.
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Von Runde zu Runde erhöht sich die Anzahl der Bedrohungs-Punkte, die der Imperiale Spieler für Verstärkung oder Sondereffekte ausgeben kann. Je mehr Zeit sich die Gruppe der Rebellen also für die Erfüllung ihrer Mission lässt, desto gefährlicher und stärker wird die dunkle Seite der Macht. Die Rebellen hingegen können nach bestandenen Szenarien ihre Erfahrungspunkte und Credits gegen verbündete Charaktere, verbesserte Waffen, Aufwertungen oder anderes Equipment aufwenden. Zu den im Spiel vorkommenden Verbündeten der Rebellen zählen bekannte Charaktere aus der Star Wars-Saga, wie Han Solo, Luke Skywalker, Chewbaca oder Saboteure. Die Imperialen haben ebenfalls prominente Figuren auf der Ersatzbank, die nur darauf warten, die Rebellen-Allianz in den Boden zu stampfen. Dazu gehören der Assasinen-Droide IG-88, Boba Fett und der Dark Lord, Darth Vader. Diese können während einer aktiven Mission ins Spiel gebracht werden und haben schon so manche Runde in andere Bahnen gelenkt.
Darth Vader und Luke Skywalker

Das spannende bei Imperial Assault ist die Geschichte, die sich aus den gespielten Szenarien ergibt. Im Kampagnen-Log werden die Ergebnisse der Missionen und die dadurch gewonnen Erfahrungspunkte und Credits für beide Parteien notiert. Je nach Ausgang einer Mission entwickelt sich die Geschichte anders weiter. Schaffen es die Rebellen zum Beispiel nicht, die Terminals des Außenposten in Mission #1 zu zerstören, müssen sie den Rückzug antreten und in der nächsten Missionen mit den Konsequenzen ihres Versagens rechnen. Zwischen manchen Szenarien haben die Rebellen in Nebenmissionen Zeit, sich besseres Equipment zu verdienen oder den einen oder anderen Verbündeten auf ihre Seite zu holen. Diese, oft etwas kürzeren Missionen sind eine gelungene Abwechslung und stehen den Hauptmissionen in Sachen Spannung um nichts nach. Über den Ausgang der mehr als zehn Missionen entwickelt sich also eine einzigartige Story, die jene der Star Wars-Episoden I-III inhaltlich auf jeden Fall übertrifft.
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Auch taktisch bietet Imperial Assault jedem Spieler freie Hand. Spart man seine Credits und XP für eine spätere Mission oder überrumpelt man seinen Gegner gleich zu Beginn und versucht, alle Belohnungen gleich wieder in die Stärkung der eigenen Truppe zu investieren. Sowohl Rebellen, als auch Imperiale Streitkräfte müssen immer ihr Ziel im Auge behalten und dürfen sich nicht in allzu langen Feuergefechten und Scharmützel aufreiben.
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Als ob der Inhalt des Spiels, mit allen seinen Charakteren und Kombinationen aus Missionen im Szenario-Spiel nicht genug wären, haben Fantasy Flight Games nebenbei auch noch ein eigenes Skirmish-System mit in die Schachtel von Imperial Assault gepackt. Hier können zwei Spieler mit einem Punktelimit ihre eigenen Teams zusammenstellen und mit leicht veränderten Regeln auf eigenen Maps um Siegespunkte kämpfen. Die klar definierten Regeln und das bewehrte Kampfsystem machen den Skrimish-Modus von Imperial Assault zu einem eigenständigen Miniaturen-Spiel, das sich nicht vor anderen Tabletops verstecken muss.
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Wer Dungeon-Crawler, abwechslungsreiches Gameplay und spannende Kämpfe mag und nebenbei noch Star Wars-Fan ist, der sollte Star Wars: Imperial Assault auf jeden Fall einmal ausprobieren oder gleich in seine Brettspiel-Gruppe mitbringen. Angefangen von den sehr detaillierten Figuren, der intuitiven Kampf-Mechanik bis hin zu den clever durchdachten Szenarien, den ständig neuen Herausforderungen und der Langlebigkeit des Spiels dank immer neu erscheinender Add-Ons, haben Fantasy Flight Games einmal mehr bewiesen, dass das Franchise bei ihnen nicht besser aufgehoben sein könnte. Unfassbar, wie viel Star Wars in einen Karton von 30 mal 30 Zentimeter passt.

Genre: Brettspiel | Miniaturen-Spiel
Verlag: Fantasy Flight Games | Heidelberger Spiele Verlag
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 90 Euro

Review Overview

Wertung - 10

10

Battlefront für den Spieltisch

Imperial Assault macht, ähnlich wie das X-Wing Miniaturen-Spiel, trotz oder gerade wegen der Einfachheit der Regeln und der fantastischen Story, die beim Spielen entsteht, alles richtig. Intuitives Gameplay, abwechslungsreiche Szenarien und Erweiterungen ergeben unzählige Stunden Spielspaß mit Freunden und Star Wars-Begeisterten. Der riesengroße Umfang des Spiels rechtfertigt den etwas höheren Preis von Imperial Assault in jeder Hinsicht. Ein Muss für jeden Brettspieler und Star Wars-Fan.

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