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Review: Rune Factory 4

Gartenarbeit macht glücklich. Das wissen nicht nur Wissenschaftler, sondern auch wir Spieler. So muss in Animal Crossing alles geschmackvoll bepflanzt und alle Früchte gesammelt werden, um wirklich glücklich zu sein. Gärtner mit dem Wunsch nach mehr Spieltiefe haben sicherlich vor einiger Zeit schon die Harvest Moon-Reihe kennen- und lieben gelernt. Wem das pure Bestellen der Felder dann aber doch zu trocken ist, der ist bei Rune Factory genau richtig.

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Im Rahmen einer abstrusen Story um Menschen mit magischen Fähigkeiten, Runen, sprechende Drachen, einer Verwechslung zu Beginn und NATÃœRLICH Amnesie findet ihr euch je nach eurem Wohlwollen als Bürgermeister/in in einer beschaulichen kleinen Stadt wieder. Mithilfe einiger Tutorials lernt ihr die Grundlagen der Felderbestellung kennen – eines der drei Hauptelemente des Spiels. Boden aufbuddeln, Samen pflanzen, Boden bewässern. Diesen Vorgang werdet ihr Tag für Tag (das Spiel läuft in Pseudo-Echtzeit ab) wiederholen, sodass ihr ihn schnell verinnerlicht. Das mag wie Arbeit klingen; das ist es auch. Und trotzdem werdet ihr es Tag für Tag machen, um euren Garten immer optimal auszunutzen und Geld im Portemonnaie zu haben. Der Verkauf eurer angepflanzten Güter ist eure Hauteinnahmequelle. Mit der Zeit sammelt ihr Erfahrung und levelt auf, was neue Samen, Dünger und besseres Werkzeug mit sich bringt.

Klingt wie Harvest Moon, ist auch wie Harvest Moon – aber etwas mehr als nur Harvest Moon. Wie Fans der Serie natürlich schon wissen (immerhin ist es schon der vierte Teil), entpuppt sich Rune Factory zusätzlich als grundsolider Dungeon Crawler. Abseits der Stadt warten Monster und Dungeons auf euch, die ihr teils je nach Belieben und teils aufgrund der Story erlegen und erkunden könnt und musst. Gekämpft wird in Echtzeit mit Waffen wie Äxten, Schwertern und Speeren oder Zaubersprüchen. Das System ist weder zu kompliziert oder zu simpel. Wem das Kämpfen nicht gefällt, der kann es zu einem großen Teil auch einfach sein lassen. Die einzige Ausnahme: Bosse müssen geschlagen werden, um die Story fortzuführen.

Die dritte große Hauptkomponente des Spieles sind die Beziehungen. Voller skurriler Charaktere bietet die Stadt viele Möglichkeiten zum Flirten und für Small Talk. Dabei hat jeder der möglichen Ehepartner individuelle Vorlieben bei Speisen und Pflanzen. Nur wer sich das merkt und das passende Geschenk übergibt, hat eine Chance auf das Ja-Wort. Eine Prise Dating-Sim ist also ebenfalls enthalten.

Die große Stärke von Rune Factory 4 ist die Fülle an möglichen Tätigkeiten. Zwar gibt es eine Handlung, ob ihr dieser nun folgt oder einfach mal für ein paar Wochen nur Gemüse anbaut, ist euch überlassen. Es gibt immer etwas zu tun, sei es nun für 30 Minuten oder drei Stunden am Stück. Keine Lust mit den Charakteren zu reden? Warum nicht den letzten Dungeon weiter erkunden und mehr Materialien für die neue Waffe sammeln? Keine Lust auf Kämpfen? Warum nicht einfach einige der ständig wechselnden Quests erledigen? Immer mal wieder findet in eurer Stadt ein Angler-Wettbewerb oder Ähnliches statt, was den Alltag ebenfalls auflockert.

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Review Overview

Wertung - 7

7

Samen pflanzen, begießen, ernten, verkaufen, kochen, neue Leute kennenlernen, Waffen herstellen, Medizin herstellen, baden gehen, Dungeons erforschen, Monster besiegen, Monster fangen, Monster zu Gartenarbeiter erziehen, Quests erledigen, flirten, heiraten, eine Stadt regieren. Das alles macht einfach mal zwischendurch und auch über mehrere Stunden überraschenderweise viel Spaß. Erwartet aber bloß keine interessante Handlung oder einen klaren roten Faden.

Genre: Simulation, Rollenspiel
Entwickler: Neverland Co.
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 30 Euro (im Nintendo eShop)
System: 3DS
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