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Review: Huawei P40 Lite im Gadget-Check

Ende März wird Huawei mit dem P40 und dem P40 Pro seine neuen High-End-Smartphones vorstellen. Nach unten abgerundet wird die P-Serie traditionell mit einem Light-Modell zum Budget-Preis. Schon vor dem Verkaufsstart konnten wir das Huawei P40 Lite intensiv testen. Schließlich ist das P40 Light nicht nur die neueste Version der aktuellen P-Serie, sondern wohl auch das Telefon, das an vorderster Front zeigen muss, wie gut sich ein Huawei-Gerät ohne Google-Dienste im Alltag schlägt.

Der Einstieg in die P-Serie

Das Huawei P40 Lite ist ein Budget-Smartphone im mittleren Preissegment. Auch wenn es in der Natur der Sache liegt, dass man hier bei der Ausstattung einige Abstriche hinnehmen muss, gibt es bei genauer Betrachtung einige sehr positive Überraschungen, die das Gerät von der Masse des Mitbewerbs abheben. Nimmt man das P40 Light in die Hand, so ist das Telefon mit seinem 6,4 Zoll großen Display sehr gut ausbalanciert. Zwar setzt man bei der Gehäuserückseite statt auf Materialien wie Glas auf einen hochwertigen Kunststoff, dieses schimmert aber in einem modernen 3D-Look ähnlich wie die Spitzenmodell und sorgt auch dafür, dass das Gerät nur rund 180 Gramm leicht ist. Beim Bildschirm setzt man auf ein IPS-LCD Display. Die Full HD Auflösung von 2.310 x 1.080 Pixel geht genauso in Ordnung wie der gute Blickwinkel und die Leuchtstärke. Hier bewegen sich alle Werte in einem Bereich, der für das Preissegment absolut in Ordnung geht. Beim Design mischt man bei Huawei wieder einige aktuelle Trends, so ist die gute 16 Megapixel (MP) Selfie-Kamera an der Vorderseite in einem kleinen Punchhole in der linken oberen Ecke direkt im Display verbaut. Der Fingerabdrucksensor wurde in den Power-Buttons des Geräts integriert, dieser funktioniert extrem verlässlich und schnell. Bei der Rückseite des Smartphones hat man sich bei der Anordnung der Kameras klar vom aktuellen iPhone 11 Pro inspirieren lassen. Nettes Detail: Neben dem USB-C-Anschluss (Strom & Kopfhörer) befindet sich hier auch weiterhin ein Klinken-Eingang, mit dem ihr ebenfalls entsprechende Kopfhörer direkt anschließen könnt. Das Telefon ist zwar vor Spritzwasser geschützt, allerdings nicht wasserdicht.

Die das Kamera-Setting des Geräts ist auch gleich eines der Highlights. Gleich vier Sensoren sieht man im Budgetbereich nicht alle Tage und dank der Erfahrung von Huawei in diesem Bereich liefern diese im Zusammenspiel mit der ausgezeichneten Software auch tolle und sehenswerte Ergebnisse. Verbaut wurde eine Hauptkamera mit 48 MP, eine Ultraweitwinkelkamera mit 8 MP, eine Makrokamera für Nahaufnahmen mit 2 MP sowie ein Tiefensensor für Bokeh- und Unschärfeeffekte mit 2 MP. Bei schlechten Lichtverhältnissen müsst ihr zwar starke Abstriche hinnehmen, insgesamt liefert das Huawei P40 Lite jedoch Fotos, die der P-Serie würdig sind.

Dank 6 GB Arbeitsspeicher performt das P40 Light schnell und zuverlässig. Auch bei aufwändigeren Spielen kam es zu kaum Rucklern. Selbst das sehr aufwendige Asphalt 9: Legends lief mit vielen Details und hoher Auflösung flüssig. Auch für digitale Comics eignet sich das Display gut, weil es eine attraktive Größe hat und dank der bereits erwähnten Punchhole-Kamera nur eine sehr kleine Aussparung aufweist. Das gilt im Übrigen auch für Streaming-Anwendungen wie Netflix. Dank der 128 GB Festspeicher habt ihr genug Platz für Filme, Musik, Podcasts und Apps ohne euch ständig Platzsorgen machen zu müssen. Wer mehr Platz benötigt, kann das Gerät zudem noch mit einer NM SD-Karte mit bis zu 256 GB aufrüsten.

Asphalt 9: Legends am P40 Lite.

Der mit 4.200 mAh sehr große Akku ist schnell zu laden und reicht bei normaler Benutzung locker über zwei Tage, bei intensivem Gaming natürlich etwas kürzer. Vorbildlich ist das beigelegte SuperCharge Ladegerät mit bis zu 40 Watt, diesen Service ist man bei anderen Herstellern gar nicht oder zumindest in dieser Preisklasse nicht gewöhnt. Auch hier kommen Huawei-Technologien zum Einsatz, die man sonst nur von deutlich hochpreisigen Modellen kennt. Herz des P40 Light ist ein Kirin 810 System-on-a-Chip. Der Chip wird im 7-nm-Verfahren produziert, nutzt acht Cortex-A-Kerne, eine Mali-G52-Grafikeinheit und eine NPU, die vor allem der Kamera-Software und dem Energie-Management zugute kommt. Im Vergleich zum Chipsatz der vorherigen Generation erreicht man deutlich mehr Leistung bei ebenfalls deutlich niedrigerem Energieverbrauch. Diese können wir auch bei unseren Tests bestätigen.

Aber soll man ein Smartphone kaufen ohne Google-Services?

Neben den Hardware-Features kann sich auch die Software des Huawei P40 Lite sehen lassen. Als Betriebssystem kommt die aktuellste Version von Android zum Einsatz inklusive der EMUI 10 Benutzeroberfläche von Huawei. Allerdings ohne Google Services. Durch den Streit zwischen Huawei und den USA ist deren Einsatz im Moment komplett für Geräte des chinesischen Herstellers untersagt. Ihr müsst also auf Google Maps, die Youtube App und vor allem auch den Play Store verzichten. Das klingt auf den ersten Blick nach einem absoluten Ausschlusskriterium. In der Realität ist es dank der Huawei AppGallery aber bereits kaum noch ein Problem. Huawei investiert gerade eine Menge Zeit und Geld, um vor allem auch viele lokale Apps und Marken in die Huawei AppGallery zu bekommen. Schon jetzt finden sich zahlreiche österreichische und deutsche Marken, Medien, Banken und mehr mit ihren Apps im Store und in den nächsten Wochen sollen diese Anstrengungen nochmals verstärkt werden.

Und wohl für viele User extrem wichtig: Facebook und WhatsApp können bereits jetzt ohne die Google Services und ohne das Gerät zu hacken und vor allem über ganz offizielle Downloadlinks heruntergeladen werden und funktionieren perfekt. Weitere Abhilfe schafft zudem die integrierte Phone Clone App. Diese bringt viele eurer alten Android Apps überraschend einfach auf euer neues Telefon. Und wer wirklich nicht ohne kann, findet ohne Probleme auch einige vertrauenswürdige Quellen und kann innerhalb weniger Minuten die Google Services nachinstallieren. Doch bei unserem ausführlichen Test kamen wir schnell zum Schluss, dass gerade die Zielgruppe des P40 Light kaum etwas vermissen wird. Die schon erwähnten Bemühungen von Huawei führen eher dazu, dass ein Umstieg vom Play Store zur Huawei AppGallery schon bald weniger „Schmerzen“ verursachen wird als etwa der Umzug von einem Apple iOS Gerät zu Android.

Tipp: Das Huawei P40 Light kommt Ende März mit einer Preisempfehlung von 299 Euro in den Farben Crush Green, Midnight Dark und Sakura Pink Ende März in den Handel. Wer das Gerät zwischen 16.3.2020 und 13.04.2020 in Österreich vorbestellt bzw. kauft, erhält neben dem Smartphone auch ein praktisches Huawei Band 4 und 15 GB Huawei Cloud Speicher für ein Jahr kostenlos dazu. (In Deutschland und der Schweiz gibt es ähnliche Aktionen)

Technische Daten

 

Bildschirmgröße: 6,4 Zoll
Bildschirmtyp: LCD
Bildschirmfarben: 16,7 Millionen Farben
Bildschirmauflösung: 2.310 x 1.080 Pixel
Bildschirm PPI: 398
CPU: HUAWEI Kirin 810 – Octa-Core 2 x Cortex-A76 2,27 GHz + 6 x Cortex-A55 1,88 GHz
Betriebsystem: EMUI10.0.1 (Basierend auf Android10.0)
Speicher: 6 GB RAM + 128 GB ROM
Hauptkamera: 48 MP (Weitwinkelobjektiv, f/1.8 Blende) + 8 MP (Ultraweitwinkelobjektiv) + 2 MP (Makro-Lens) + 2 MP (Bokeh-Lens)
Frontkamera: 16 MP, F/2.0 Blende
Akku: 4.200 mAh (typischer Wert)
Ladegerät: SuperCharge (Max 40 W)

Meinung

Das Huawei P40 Light ist ein klassisches Smartphone im gehobenen unteren Preissegment, das dank des Kirin 810 und seiner Speicherausstattung nicht nur ausreichend Power hat, sondern auch für die Zukunft gerüstet ist. Wer ein gutes Smartphone für den täglichen Einsatz sucht, das lange durchhält, schnell geladen ist und überraschend gute Fotos machen kann, wird hier auch ohne Google und mit der immer besser werdenden Auswahl an Apps in der AppGallery glücklich werden.

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