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Review: Fat Princess Adventures

Wie oft haben wir die Geschichte schon gehört? Eine liebliche Prinzessin wird von einem Drachen/Zauberer/Schildkröte entführt und ein Ritter/Klempner muss sie retten. So auch in Fat Princess Adventures, nur dass die Maid durchaus süß ist, aber nicht gerade als klassische Schönheit bezeichnet werden kann. Doch egal, eigentlich geht es ja auch um das Königreich Great Bitten, das von einer bösen Prinzessin angegriffen wird. Das war es dann auch schon mit der Story. Diese wird aber dafür mit einigen witzigen Kommentaren, lustigen Nebenaufgaben und einem netten Charakter-System wieder aufgewertet.

Wie bereits vom Vorgänger bekannt, steuern wir also einen Charakter durch das Königreich von Great Bitten und müssen unzählige Gegner bekämpfen. Dafür dürfen wir zu Beginn des Abenteuers einen Charakter erstellen, der uns von nun an begleitet. In altbekannter Diablo-Manier hacken, schießen und zaubern wir uns durch die Horden um – nach einiger Zeit – einem Bossgegner entgegenzutreten. Dazwischen gibt es natürlich auch noch Nebenquests, bei denen wir Kinder retten sollen, Maultiere einzäunen und vieles, vieles mehr. Die Nebenaufgaben sind richtig vielfältig und machen um einiges mehr Laune als die Hauptgeschichte. Vor allem aber sind sie witziger gestaltet, was dem typischen – teils sehr tiefen – Humor entgegen kommt.

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Vier Klassen braucht die Prinzessin
Was allerdings noch ziemlich einzigartig ist, ist die (fast) jederzeit wechselbare Klasse. So können wir an jedem Speicherpunkt, welche ziemlich häufig vertreten sind, etwa als Krieger losziehen, oder als Zauberer, Bogenschütze oder als Lanzenträger Gegner bekämpfen. Wie in einem RPG üblich erhalten wir auch immer wieder neue Gegenstände sowie Waffen. Auch unser Charakter selbst erhält im Laufe der Zeit neue Perks und wird dadurch stärker und schneller. Generell also ein altbekanntes und bewährtes Muster aus Looten und Leveln, wie es inzwischen Standard bei Action-RPGs ist.

Technisch dürft ihr euch auf einen zuckerbunten Grafikmix freuen, dank dem die Charaktere aus dem Hintergrund herausstechen. So behalten wir auch mit anderen Spielern immer den Überblick. Auch die Wiesen und Bäume, die Flüsse und Brücken – generell alle Abschnitte von Fat Princess Adventures – sehen sehr harmonisch aus. Dazu passen auch die butterweichen Animationen, die auch wenn mal mehr auf dem Bildschirm los ist, nicht ins Ruckeln kommen. Soundtechnisch spielt Fat Princess Adventures zwar nicht in der Oberklasse mit, wird aber auch nicht langweilig.

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Der Kuchen ist keine Lüge
Die Bosse sind allesamt sehr witzig gestaltet. So müssen wir etwa gegen Ogurt kämpfen, der uns mit einem Horn aufspießen will. Um ihn zu besiegen sollten wir dann Hühner einfangen, die in eine Art Hamsterrad geworfen werden und damit die Schwachstelle des Gegners freilegen. Selbst auf andere Spiele nimmt Fat Princess Adventures Bezug. Wenn das Level etwa „The Cake is not a Lie“ heißt, wissen Portal-Spieler sofort Bescheid.

Review Overview

Wertung - 7

7

Klassisches Hack and Slay mit bonbonbunter Grafik

Fat Princess konnte auf Sonys PlayStation 3 noch mit viel Witz und einer frischen Aufmachung überzeugen. Der Sprung auf die PS4 ist hingegen nicht ganz gelungen. Zwar stimmt der Humor immer noch, doch mehr als ein kurzweiliges Spiel für zwischendurch haben die Entwickler nicht erschaffen. Vor allem der Multiplayerpart wurde leider vernachlässigt, so dass wir nur mehr miteinander und nicht gegeneinander antreten können. Alles in allem ist Fat Princess Adventures ein nettes, wenn auch nicht perfektes Abenteuer für zwischendurch. Wenn ihr mal genug davon habt, unzählige Söldner ins Jenseits zu befördern und beim Spielen auch herzhaft lachen wollt, dann können wir euch dieses 7-8 Stunden lange Hack and Slay durchaus empfehlen. Wenn ihr aber tiefgreifende Unterhaltung sucht, dann werdet ihr wohl nicht fündig. Dennoch – für knapp 20 Euro könnt ihr durchaus zuschlagen um (mal wieder) eine Prinzessin und das Königreich zu retten.

Genre: Action-RPG
System:
 PS4
Entwickler: Sony
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 20 Euro
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