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Review: Deadpool Killer-Kollektion Band 1 & 2

Deadpool entwickelte sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem von Marvels Goldeseln im Comicbereich. Neben vielen Miniserien und Gastauftritten erfreut sich auch seine Hauptserie großer Beliebtheit. Selbst ein Kinofilm für das Jahr 2016 wurde schon angekündigt. Auch deutschsprachige Fans haben den Söldner mit der großen Klappe ins Herz geschlossen und dermaßen erfolgreich gemacht, dass nun sogar seine ersten Abenteuer aus den 90er Jahren hierzulande veröffentlicht werden. Die beiden bereits erschienenen Bände der Deadpool Killer-Kollektion sammeln die ersten zwei Deadpool-Miniserien sowie die anfänglichen Ausgaben der ersten Soloserie von Joe Kelly.

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Band eins mit dem Titel Mörder, Miezen und Moneten enthält die Miniserien Treibjagd (im Original: The Circle Chase) und Sins of the Past, die sich beide hervorragend als Paradebeispiele der Comic-„Kunst“ aus dieser Zeit eignen. Männer haben Muskeln auf den Muskeln, Frauen zeichnen sich durch noch unnatürlichere Wespentaillen aus als in so manchen heutigen Superheldencomics und verrenken sich in Posen, die Wirbelsäulen aus Gummi voraussetzen. Die Storys selbst sind schon kurz nach der Lektüre wieder vergessen. Da dreht sich alles um Rache und eindimensionale Schurken wie Slayback, Black Tom und den bekannteren Juggernaut. Auch optisch gibt es wenig Ãœberraschendes. Besonders die zweite Miniserie bietet 90er-Jahre-Zeichnungen wie aus dem Lehrbuch mit zwar vielen Details, aber noch wesentlich mehr Strichen und Schraffuren, die das Auge gelegentlich von der Action ablenken.

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Im zweiten Band der Reihe, Hey, Hier ist Deadpool, finden sich die Ausgaben eins bis fünf sowie das Special -1 der ersten Deadpool-Soloserie von Autor Joe Kelly und Zeichner Ed McGuinness. Im direkten Vergleich mit den zwei vorangegangenen Miniserien findet hier ein harter Bruch statt. Deadpool wird mit seiner Vergangenheit in Form von Dr. Killebrew konfrontiert, der einst bestialische Experimente an ihm vollführte. Der Wunsch nach Rache beißt sich allerdings mit seinem Bestreben die Mutantin Siryn zu beeindrucken, in die sich der Söldner verguckt hat. Die Dame im hautengen Kostüm strebt die Führung der X-Force an, kann also Mord nicht mit ihren Vorstellungen von Ethik vereinbaren. Doch keine Angst: Obwohl dieser Konflikt eine elementare Roll spielt, ist das Band trotzdem vollgestopft mit massig Söldner-Action. Zeichner McGuinness bedient sich hier eines sehr simplen Stils, der gleichermaßen an Cartoons und Manga erinnert. Ebenso wie die 90er-Trashorgie aus Band eins ist er gewöhnungsbedürftig und dürfte nicht jedem gefallen.

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Meinung:
Die Deadpool Killer-Kollektion ist purer Fanservice für alle, die sich in die Anfänge des durchgeknallten Söldners interessieren. Auffällig ist, dass von einigen damaligen Heften anscheinend keine hochwertigen Dateien mehr vorhanden waren, denn manchmal sehen die Seiten merkwürdig dunkel und verwaschen aus. Es handelt sich um keine besonders erinnerungswürdigen oder guten Geschichten, die in jedem Regal stehen müssen. Vielmehr ist sie für ‚Pool-Fans eine Möglichkeit, die Zeit bis zu den nächsten aktuellen Deadpool-Veröffentlichungen zu überbrücken.

InfoDeadpool Killer-Kollektion: Bd. 1: Mörder, Miezen und Moneten
Seiten: 196
Preis: ca. 20 Euro
Autoren: Fabian Nicieza, Mark Waid
Zeichner: Joe Madureira, Ian Churchill
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag: Marvel
InfoDeadpool Killer-Kollektion: Bd. 2: Hey, hier ist Deadpool!
Seiten: 156
Preis: ca. 17 Euro
Autor: Joe Kelly
Zeichner: Ed McGuinness, Aaron Lopresti
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag: Marvel

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