Review: Batman – Legenden des Dunklen Ritters: Beute (+ PDF-Leseprobe)

„Legends of the Dark Knight“ war eine Comicserie, die im Fahrwasser von Frank Millers „Batman: Das erste Jahr“ entstand und von 1989 bis 2007 veröffentlicht wurde. Zwischen 1989 und 1995 fieberte ich jeder Ausgabe dieser Serie entgegen, hatten die abgeschlossenen Storys doch oft ein Niveau, wie man es sonst nur von anspruchsvollen Graphic Novels kannte. Dabei werden in den Abenteuern zumeist die Anfangsjahre des Mitternachtsdetektivs beleuchtet. Nun veröffentlicht Panini in der neuen Reihe „Legenden des dunklen Ritters“ Storylines aus dieser großartigen Reihe. Nach „Gothic“ erscheint mit „Beute“ aus der Feder von Doug Moench (Knightfall) und gezeichnet von Paul Gulacy nun der dritte Band  mit einer außergewöhnlichen Geschichte.

In einem Umfeld, in dem die Bevölkerung und vor allem die Polizei von Gotham City dem erst vor kurzem aufgetauchten maskierten Helden noch sehr skeptisch gegenübersteht, muss sich Batman gegen den Psychologen Hugo Strange behaupten, der versucht, ihn mit ausgeklügelten Psychotricks in Selbstzweifel zu stürzen. Das Aufeinandertreffen mit einem der ältesten Gegner (Strange wurde bereits im Februar 1940 in Detective Comics #36 eingeführt) wird hier als wahrer Psychothriller inszeniert. Diese Geschichte hat – genauso wie die gesamte Serie – klar ein älteres und anspruchsvolleres Publikum im Blick und wird diesem auch gerecht. So ist ein weiter Schwerpunkt der Handlung die gerade entstehende Beziehung zwischen dem jungen Captain James Gordon und Batman. Batman hat den kleinen Sohn des Polizisten gerettet, der nun einer der wenigen ist, die dem dunklen Ritter schon etwas Vertrauen entgegen bringen. Doch nicht nur Batmans Anfänge werden beleuchtet. Auch Catwoman und der brutale selbsternannte Verbrechensbekämpfer Night Scrourge mischen die Szenerie ordentlich auf. Doch lange bleiben die Motive von Hugo Strange im Dunklen und Bruce Wayne ist in vielerlei Hinsicht noch verletzlicher als er es sich eingestehen möchte.

Vielschichtig kommt diese ursprünglich zwischen September 1990 und Februar 1991 erschienene Geschichte beim Leser an, mit einem Spannungsbogen, der euch nur schwer den 140 Seiten starken Band zur Seite legen lässt bevor ihr die abgeschlossene Geschichte zu Ende gelesen habt. So eignet sich der Band auch für Batman-Leser, die nicht in laufende Serien einsteigen möchten, sondern einfach eine spannende Geschichte suchen. Diese Ausgabe ist ein Muss für jede ordentliche Batman-Sammlung. Ich selbst hatte viel Freude, die Geschichte nach über 20 Jahren noch einmal zu lesen. Auch heutzutage wissen die detaillierten Zeichnungen von Paul Gulacy auch dank der Tuschearbeit von Terry Austin noch zu begeistern, auch wenn man dem Stil natürlich klar sein Alter ansieht. Das tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch – ganz im Gegenteil!

PDF-Leseprobe (ca. 30 MB)

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