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Review: Alto’s Odyssey

Endless Runner unter der Lupe

Videospiele zu benennen gestaltet sich zuweilen schwierig. Das ist verständlich. Der Titel eines Spiels soll schließlich das Produkt im Kern beschreiben. Außerdem soll dieser möglichst innovativ klingen. Zugleich muss er auch kurz und bündig sein, sollen ihn sich mögliche Kunden doch in Erinnerung behalten.

Ein Wort, das diese Kriterien offenbar alle erfüllt, lautet „Odyssey“. Anders ist nicht zu erklären, dass zwischen Super Mario Odyssey und Assassin’s Creed Odyssey das Mobile-Game Alto’s Odyssey für Android- und iOS-Geräte erschienen ist.

Wunderschön

Alto’s Odyssey befördert Alto (und weitere Charaktere) in eine entfernte Wüstenlandschaft. Dabei gleiten Spieler, wie schon beim Vorgänger, auf einem Snowboard (von links nach rechts) durch eine schier endlose Spielwelt, die an Schönheit kaum zu überbieten ist. Orientalische Tempelanlagen, Wasserfälle, plötzlich auftauchende Heißluftballone sowie dynamische Wettereffekte und Tag-Nacht-Wechsel hinterlassen auch nach einigen Stunden Spielzeit den Eindruck, stets etwas Neues zu entdecken.

Easy to learn, hard to master

Das Gameplay hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Alto fährt automatisch von links nach rechts die Dünen entlang. Plötzlich auftauchende Steine oder Abgründe werden mithilfe von einmaligen Touchbefehlen überwunden. Bleibt der Finger am Screen gedrückt, vollführt Alto einen Salto. Dafür muss sich der Protagonist zuvor in ausreichender Höhe befunden haben. Andernfalls droht die unliebsame Bekanntschaft mit der Schwerkraft.

Diese bleibt einem jedoch nicht erspart. Alto’s Odyssey ist nämlich in einzelne Level strukturiert und fordert mithilfe dieses Kniffs beständig dazu auf, riskante Manöver durchzuführen. Vollführe drei Backflips hier, überquere zwei Abgründe da – Spielfortschritt muss verdient sein.

Die Auferstehung lässt auf sich warten

Ist Alto dann doch mal vom Brett gepurzelt oder voller Elan in eine Schlucht gesprungen, ist das Spiel nicht beendet. Es erscheint ein Ladebildschirm, der durch die Bezahlung von In-Game-Währung oder durch das Ansehen von Werbung beschleunigt werden kann. Kostenlose Spiele müssen sich schließlich auch irgendwie finanzieren. Trotzdem hinterlässt diese Mechanik einen schalen Beigeschmack.
Ãœbrigens: Bei der iOS-Version fehlt diese komplett. Das Spiel ist dort jedoch nicht gratis und kostet 5,49 Euro.

In-App-Käufe kommen jedoch weder in der Android- noch in der iOS-Version des Spiels vor. Optionale Charaktere können erspielt und Artefakte durch Münzen – die In-Game-Währung von Alto’s Odyssey – eingetauscht werden.

Abschließend kehrt diese Review zu dem Titel des Spiels zurück: Steckt hinter dem Wörtchen „Odyssey“ nun mehr als das übliche Marketing-Wording?
Aufgrund der großen, abwechslungsreichen und wunderschönen Spielwelt hat sich das Mobile-Game den (Bei-)Namen „Odyssey“ verdient. Erinnert Alto in seinem Versuch, diese zu durchqueren, doch an den sagenumwobenen König Odysseus, der in Homers Odyssee den Weg nachhause finden möchte.
Einen Innovationspreis wird der Titel dennoch nicht gewinnen. Das ist aber auch egal.

Fazit

Wertung - 9

9

Alto's Odyssey ist ein wunderschönes Spiel. Das britisch-kanadische Entwicklerstudio Team Alto konnte nach Alto's Adventure erneut seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Nicht umsonst wurde das Spiel mit dem Apple Design Award 2018 ausgezeichnet. Wer die Wahl hat, sollte aber zur iOS-Version greifen! Andernfalls könnten häufige Ladezeiten den Spielspaß trüben. 5,49 Euro ist das Spiel ohne jeden Zweifel wert.

Genre: Endless Runner
Entwicklerstudio: Team Alto
System: Android und iOS
Erscheint: Erhältlich
Preis: Kostenlos bzw. 5,49 Euro

Getestet auf einem Huawei P20, zur Verfügung gestellt vom Hersteller.

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