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Review: Achtung! Cthulhu Tactics

Ubisoft konnte mit dem Hit Mario & Rabbids beweisen, dass “X-COM-Strategiespiele” auf der Switch funktionieren können. Nun wollen liefern die Entwickler Auroch Digital ein weiteres Spiel dieses Genres. Statt niedlicher Hasen gibt es aber Nazis und das sagenumwobene Monster Cthulhu.

Bekannte Features

Achtung! Cthulhu Tactics ist die Videospiel-Adaption eines Brettspiels und macht keinen Hehl daraus, woher die eigenen Inspirationen stammen. Die Charaktere können auf einer isometrischen Karte Deckung hinter Objekten nehmen. Sofort taucht das bekannte Schild auf, welches entweder volle Deckung oder halbe Deckung aufzeigt. Wer X-COM oder Mario & Rabbids gespielt hat, weiß sofort, was man sich hier also erwarten kann. Jeder Charakter besitzt eine eigene Auswahl an Waffen und eine begrenzte Anzahl an Aktionspunkten. Diese zu managen, das Risiko richtig einzuschätzen und sich möglichst immer hinter Deckung zu positionieren, sind die Schlüssel zum Erfolg.

Eigene Änderungen

Wem das schon ausreicht, kann ein Auge auf Achtung! Cthulhu Tactics werfen. Auch hier leveln die einzelnen Charaktere auf und schalten so neue Fähigkeiten frei. Und auch hier könnte man sich vor Wut die Haare raufen, wenn ein Charakter trotz 80% Trefferchance daneben schießt.

Aber es gibt auch Unterschiede zu X-COM. So muss man sich hier nicht um den sogenannten Permadeath sorgen. Also den permanenten Tod eines Charakters, wenn dieser im Kampf fällt. Das hat handlungstechnische Gründe, denn diese spielt hier eine größere Rolle. Anfangs kämpft man zwar “nur” gegen generische Nazis, im Verlaufe des Spiels taucht aber auch die prominent im Titel posierende Kreatur auf.

Man sollte hier auch keine Meta-Elemente wie bei X-COM erwarten, wo man die Erde vor einer Alien-Invasion beschützen muss. Stattdessen versucht Achtung! Cthulhu Tactics den Fokus mehr auf Geschichte zu setzen. Das kann für ein intimeres Spielgefühl sorgen, manchen dürfte es aber vielleicht zu simpel erscheinen.

Für ein intimeres Kampfsystem sorgen auch der dichte Nebel und das Momentum-System. Mit Letzterem werden die Angriffe der Charaktere nach einigen Kills und guten Zügen stärker. Der Nebel hingegen verdeckt die Bewegungen der Gegner, was jede falsche Bewegung kostbar machen kann. Denn neben dem Lebensbalken spielt auch die psychische Verfassung der Charaktere eine Rolle. Diese könnten vor Angst durchdrehen und sich gegenseitig verletzen. Es geht hier ja immerhin um Cthulhu.

Der größte Unterschied zu X-COM oder Mario & Rabbids dürfte aber das Budget des Spiels sein. Man darf sich hier wirklich keine Augenweide erwarten und auch die Soundeffekte und Sprachfetzen wirken, charmant formuliert, wie aus einem Indie Game. Das muss nicht schlimm sein und ist in Anbetracht der Entwickler auch verständlich.

Fazit

Wertung - 6.5

6.5

Lust auf eine Art X-COM auf der Switch? Dank Handheld-Modus lassen sich gut ein paar Runden des ungefähr zehn Stunden langen Spiels zwischendurch spielen und die etwas maue Grafik fällt hier auch weniger auf. Der intimere Fokus auf den Kampf und Handlung ist interessant, am Ende wird das Spiel aber von ein paar Ungereimtheiten zurückgehalten. So dauert es etwas zu lange, bis die Gegner interessant werden, die Umgebung ist anfangs zu eintönig und auch technische Macken können nerven. Ein X-COM oder Mario & Rabbids ist Achtung! Cthulhu Tactics zwar nicht, aber trotzdem ein interessanter Titel für Fans des Genres.

Genre: Strategie
Entwickler: Auroch Digital
System: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  25 Euro
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