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Red Dead Redemption 2: Mitarbeiter arbeiteten bis zu 100 Stunden pro Woche

Dan Houser, Mitbegründer des Entwicklerstudios Rockstar Games, gewährte in einem Interview Einblicke in den Entwicklungsprozess von Red Dead Redemption 2.

Das Sequel zu Red Dead Redemption befand sich sieben Jahre lang in Entwicklung. Rohfassungen der Spielgeschichte und -Missionen gab es zwar bereits im Herbst 2012, die endgültige Entwicklung des Western-Spiels hat jedoch viel Zeit in Anspruch genommen.

Die lange Entwicklungszeit ist erstaunlich, müssen Rockstar-Mitarbeiter doch traditionell sehr viel Arbeitszeit in ihre Produkte investieren. Besonders hart dürfte es die Entwickler in diesem Jahr erwischt haben. Houser spricht davon, dass es 2018 mehrere „100 Stunden-Wochen“ für die Angestellten gegeben haben soll.

Sam Houser, Dans Bruder, sagte vor einiger Zeit: „Wir haben alles, was wir hatten, in [Red Dead Redemption 2] gesteckt. Wir haben uns wirklich so hart angetrieben, wie wir konnten.“

Das Ergebnis soll sich sehen lassen können: Die Spielgeschichte umfasst rund 65 Stunden und beinhaltet 300.000 Animationen, sowie 500.000 Dialogzeilen, die von 700 Synchronsprechern eingesprochen wurden.

Die entscheidende Frage ist jedoch, ob dies die Methoden und (schlechten) Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter rechtfertigt. Rockstar fiel bereits 2010 ob des hohen Workloads seiner Angestellten negativ auf. Damals schrieben die Ehefrauen der Rockstar San Diego-Mitarbeiter einen offenen Brief, in dem die Arbeitszeiten angeprangert wurden. Es war von 60 Stunden-Wochen – also 12 Stunden-Arbeitstagen – und von disziplinären Konsequenzen bei Nichteinhaltung dieser die Rede.

Rockstar äußerte sich zu dem damaligen Vorfall, wie folgt: „Manche Leute interpretieren die Meinungen einzelner anonymer Poster auf Message Boards als Fakten.“ Des Weiteren wurde gesagt:

Wir sind bestürzt, sollten einige ehemalige Mitarbeiter unserer Studios die Zeit, die sie hier verbracht haben, nicht angenehm oder kreativ erfüllend gefunden haben und wünschen ihnen alles Gute dabei, eine zu ihren Temperamenten und Bedürfnissen passendere Umgebung zu finden, aber die Mehrheit unserer Firma ist nur darauf fokussiert, hochklassige interaktive Unterhaltung zu schaffen.

Zusätzlich wurde gesagt: „Wir haben uns immer leidenschaftlich um die Leute, die hier arbeiten, gekümmert und haben immer versucht, eine unterstützende, kreative Umgebung aufrecht zu erhalten. Es gibt einfach keinen anderen Weg als diesen für Rockstar, um solche großen und hochklassigen Spiele zu produzieren.“

Im Februar diesen Jahres äußerte sich Strauss Zelnick, CEO von Take-Two Interactive, zu der Firmenkultur des Tochterunternehmens Rockstar Games:

Wir haben eine hart arbeitende Firma. Es ist ein Privileg, für unsere Firma  und Marken arbeiten zu dürfen. Und ich glaube, dass unsere Arbeitsmethoden gerechtfertigt und angemessen sind. […] Und ich stehe dahinter.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Entwickler-Szene bald verbessern. Die Nachrichten über hohe Arbeitspensa und toxischer Firmenkultur häufen sich leider zurzeit zunehmend.

Quelle: Gamesindustry

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