Preview: Monster Hunter Generations im Hands-On

Seit Monster Hunter 2004 erstmals für die PlayStation 2 erschien, hat sich die Reihe rund 33 Millionen Mal verkauft. Die Serie ist heute eines der größten Standbeine von Capcom, das sich anschickt, die alten Größen wie Street Fighter oder Resident Evil zu überflügeln. War Monster Hunter zu Beginn vor allem auf Sony-Konsolen zuhause und sorgte für ausgezeichnete PSP-Verkaufszahlen, so erhielten die Drachenjäger in den letzten Jahren eine neue Heimat auf den Heim- und Handheldkonsolen von Nintendo. In der letzten Woche luden Nintendo und Capcom deshalb nach Frankfurt, um den neuesten Titel der sogenannten vierten Generation von Monster Hunter-Spielen zu präsentieren: Monster Hunter Generations.

Mit Monster Hunter 4 Ultimate ist erst im Februar 2015 der letzte Ableger des Action-Rollenspiels in Europa erschienen. Bereits am 15. Juli folgt das in Japan als Monster Hunter X erschiene Generations. Doch dabei handelt es sich nicht um einen Nachfolger im eigentlichen Sinne, denn das Spiel versteht sich vor allem als Dankeschön an die eingefleischten Fans und berücksichtigt viele Wünsche. So werden viele der beliebtesten Monster aus der Vergangenheit der Serie zurückgebracht. Capcom ist bewusst, wie wichtig die treue Community für Monster Hunter ist, denn auch im deutschsprachigen Raum existieren zahlreiche regelmäßig stattfinde Stammtische, von denen rund 120 Spieler ebenfalls zu Nintendo nach Frankfurt eingeladen wurden. Nimmt man die Reaktion der Spieler auf Monster Hunter Generations und die beiden anwesenden Producer der Serie Ryozo Tsujimoto und Shintaro Kojima als Indikator, dürfte schon bald ein neuer Verkaufsrekord ins Haus stehen.

„Das Feedback der Community ist uns extrem wichtig – und kann so einiges bewirken. Die Kunst besteht darin, die Balance zu halten zwischen unserer exakten Vision für die Serie und den Wünschen der Community. In Monster Hunter Generations ist uns dies sehr gut gelungen.“
Shintaro Kojima (Producer)

Monster Hunter Generations ist aber kein bloßer Remix, die Technik hat noch einmal gegenüber Monster Hunter 4 Ultimate zugelegt und einige spannende Neuerungen halten hier erstmals Einzug. Wir konnten bereits einige Quests des neuen Titels spielen und haben uns ausführlich mit zwei hochrangigen Mitgliedern aus dem Entwicklerteam unterhalten. Unsere Eindrücke lest ihr hier im Preview, zusätzlich gibt es einen Beitrag mit zahlreichen O-Tönen im nächsten SHOCK2 Podcast.

„Sehr viel Zeit fließt natürlich in das Design der Monster und da vor allem in die großen Monster wie die legendären Kreaturen. Wir lassen uns von unterschiedlichen Dingen inspirieren. Für Glavenus wollten wir ein cooles dinosaurierartiges Monster erschaffen. Um es noch epischer zu machen, verpassten wir ihm einen Schwanz in der Form eines gigantischen Schwertes. Ein mächtiges Symbol auf der ganzen Welt. Mindestens genauso wichtig ist sein Angriffsverhalten. Dieses sollte eine echte Herausforderung sein –  die von geübten Spielern aber zu bewältigen ist. So fügt sich jedes Monster wie ein Puzzleteil in das Spiel ein.“
Shintaro Kojima (Producer)

Am grundlegenden Spielprinzip hat sich nichts geändert. Ihr wählt aus einer Vielzahl von riesigen Waffen, zieht los und macht euch auf Monsterjagd. Die eher rudimentäre Story dreht sich diesmal und um die vier legendären Monster Astalos, Gammoth, Mizutsune und Glavenus, die die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Wie der Name schon sagt warten aber nicht nur neue Kreaturen, sondern viele Monster und auch Umgebungen, die aus allen Generationen des Franchise stammen. Ihr bereist aber nicht nur bekannte Orte wie Kokoto, Yukume oder Pokke, sondern müsst auch das komplett neue Gebiet rund um Bherna durchqueren. In Dörfern findet ihr neue Partymitglieder für die nächste Quest, kauft Ausrüstung und Waffen und heilt eure Wunden. Das Highlight sind aber einmal mehr die dynamischen Kämpfe gegen die Monster. Am besten mit Freunden im Koop; das ist Monster Hunter Generations in Bestform.

Doch zuvor müsst ihr euch auf einen Charakter und eine der vielen verschiedenen Waffen festlegen. Äxte, Schwerter, Schusswaffen… die Auswahl ist gewaltig. Doch hier kommt die wahrscheinlich größte Neuerung zum Tragen, die die Serie gerade im Bereich der Kampftaktik ein ganzes Stück weiterbringt. Ihr könnt einen von vier verschiedenen, spielverändernden Kampfstilen wählen. Der Gilde-Stil ist am ehesten mit dem Gameplay der Vorgänger vergleichbar, die Angriffe werden besonders Monster Hunter-Veteranen in die Hände spielen. Der Schläger-Stil setzt auf Kraft und Geschwindigkeit. Im Luftkampf-Stil könnt ihr eure Attacken gezielt aus der Luft auf eure Gegner hinabschleudern. Und im Konter-Stil punkten Profis mit gewaltigen Gegenangriffen. Beim Hands-On in Frankfurt hat es uns vor allem der Luftkampf-Stil angetan, der eine variantenreiche Vorgangsweise ermöglicht. Je nach Stil könnt ihr am Touchscreen zusätzliche Spezialtechniken auslösen. Erstmals ist auch das Katzenwesen Felyne spielbar und kann die anderen Charaktere mit mächtigen Buffs unterstützen. Außerdem könnt ihr leichter Ressourcen beschaffen, was vor allem Einsteigern die Möglichkeit bietet, schneller ins Spiel zu finden.

„Im Spiel gibt es 14 verschiedene Waffentypen, viele Auswahlmöglichkeiten für eure Rüstung und nun auch vier komplett unterschiedliche Kampfstile. Mehr Zeit als in das eigentliche Design des Spiels fließt daher in den Prozess, ein ausgewogenes Balacing zwischen den Charakteren sicherzustellen. Das ist sehr aufwendig, aber gerade für ein Spiel wie Monster Hunter, das am besten in der Gruppe gespielt wird, sehr wichtig.“
Ryozo Tsujimoto (Producer)

Doch wer jetzt denkt, dass man wie in manchen Action-RPGs mit blindem Losstürmen weiterkommt, irrt gewaltig. Immer gilt es, das Angriffsverhalten der Monster zu beobachten und dementsprechend vorzugehen. Außerdem ist es genauso wichtig, im richtigen Moment den richtigen Heiltrank oder Buff zur Hand zu haben, das man sonst ganz schnell alt aussieht.

Grafisch sieht Monster Hunter Generations einen Tick besser als sein Vorgänger aus, gewinnt aber sicher keinen Technikpreis. Noch immer wirken einige Gebiete, als wäre das Nintendo 64 noch aktuell und selbst auf dem New 3DS gibt es zwischen den oftmals recht kleinen Levelabschnitten Ladepausen. Was auf den ersten Blick recht altbacken wirkt, wird von eingefleischten Fans nicht nur verteidigt, sondern auch als taktischer Vorteil genutzt. Indem man zum richtigen Zeitpunkt diese „Räume“ wechselt, um sich etwa gerade noch rechtzeitig zu heilen, kann man dem sicheren Tod entrinnen. Die gesparte Grafikleistung wird komplett in das flüssige Gameplay und vor allem die spektakulären Monster gesteckt. Diese sind detailliert, toll animiert und teilweise wirklich groß.

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