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Preview: God of War

Papa Kratos wütet durch den Norden

Es gibt viele Gründe, warum die griechische Mythologie heutzutage eher für ihren Unterhaltungsgrad als den Glaubensaspekt geschätzt wird. Homers Geschichten voller Magie, Leidenschaft und Verrat sind mitreißend, aber kaum jemand würde Zeus heute noch einen Tempel bauen. Schenkt man Sonys Santa Monica Studio Glauben, liegt das aber wahrscheinlich daran, dass ein gewisser spartanischer Halbgott sich einfach dazu entschlossen hat, die gesamte Bevölkerung des Olymp umzubringen. Einem toten Gott baut man nun einmal keine Tempel. „Doch was ist mit den nordischen Göttern?“ wird so mancher vielleicht fragen. Nun, diesen nimmt sich Kratos nun endlich im neuesten Teil der God of War-Reihe an.

Des Stammes Apfel

Ganz so einfach ist es aber diesmal nicht, denn der ewig wütende Schwerenöter Kratos ist Papa geworden. Als die Mutter des kleinen Artreus dann zur Lichtung am Ende des Pfades wandert, verspricht dieser ihr, ihre Asche in ihre Heimat im kalten Norden zu bringen. Kratos, dessen unbändiger Hass sich im Grunde meist nur gegen Götter richtete, fasst sich daraufhin ein Herz und begleitet seinen Sohn auf dessen Reise in die nordische Mythologie.

Axtmörder

Wie das eben so mit dem Vater werden ist, verändert dies aber alles. So wirkt Kratos diesmal viel kontrollierter und besonnener. Seine angewachsenen Chaosklingen hat er sich aus den Armen gerissen und führt nun stattdessen eine magische Axt namens Leviathan und einen Schild. Statt also von Gegner zu Gegner springend um sich zu peitschen, bleibt Kratos diesmal die meiste Zeit auf dem Boden und nimmt sich seine Gegner einen nach dem anderen vor.

Es muss also taktisch vorgegangen und mit dem Schild pariert werden, statt nur Kombos aneinanderzureihen. Leviathan scheint außerdem ein Geschwisterchen von Thors Hammer Mjölnir zu sein und so kann Kratos seine Axt werfen und per Tastendruck wieder zurückholen, was ganz neue taktische Möglichkeiten eröffnet.

Der Spartaner fällt nicht weit vom Stamm

Beispielsweise lässt sich diesmal auch die Umgebung miteinbeziehen und per Axt-Wurf ein Baum fällen oder eine Lawine auslösen um so Gegnern mit Strategie statt roher Gewalt zuzusetzen. Glücklicherweise wird das neue God of War auch nicht einfach eine stundenlange Begleit-Mission und so ist Artreus durchaus selbst in der Lage, sich mit Bogen und Dolch zu verteidigen.

Mehr noch wird Kratos’ Sohn zu einem Teil seiner Attacken indem er, per direktem Tastendruck dirigiert, zu einer Aktion gebracht werden kann. Dadurch können dynamische Vater-Sohn Kombos ausgelöst werden, die eure Gegner gut ausgeführt gar nicht mehr zur Atem kommen lassen werden. Außerdem hilft Artreus beim Rätsellösen und Runenentziffern und versteht die Sprache der nordischen Götter.

Jetzt wird’s psychologisch, meine Herren

Passend zu dem neuen langsameren Stil wird die Kamera näher an das Geschehen gerückt und jeder erledigte Feind soll sich bedeutsam anfühlen. Die Geschichte selbst tritt außerdem deutlich intensiver in den Vordergrund. Vor allem die Beziehung zwischen dem ungewollten Vater und seinem Sohn, der faktisch nichts von ihm und seiner Vergangenheit weiß, verspricht hier einen emotionalen Tiefgang, von dem vorangegangene Teile wohl nur träumen konnten.

Alle an Bord zur Familientherapie

Dennoch soll die Action natürlich nicht zu kurz kommen und so darf ausreichend vermöbelten Feinden mit voll aufgebauter Spartaner-Wut durchaus der Schädel abgerissen oder die eigene Waffe in den Rachen geschobene werden. Auch die gut 30 Prozent des Spiels, die laut den Entwicklern in einem Boot verbracht werden, sollen neben stimmungsvollen Szenarien wie frostigen Eisseen und Gletscherhöhlen, auch jede Menge Adrenalinkicks bieten, die durch den stark eingeschränkten Bewegungsraum nur noch intensiviert werden.

Runen und Stein werden immer die wahren Freunde der Zwerge sein

Um bei den Kämpfen auch weiterhin die Überhand zu behalten, dürfen außerdem Waffen und Rüstungen bei den Zwergenbrüdern Brokk und Sindri geschmiedet und mit Runen aufgewertet werden. Diese gelten dann sowohl für Kratos als auch für Artheus und es soll durchaus relevant sein, auf welche sich der Spieler spezialisiert.

Ersteindruck

God of War trifft The Last of Us in einem Setting voller nordischer Mythologie? Da bin ich dabei! Klar vermisse ich den wütenden Haudrauf Kratos schon jetzt ein wenig. Der neu gewonnene Tiefgang, sowohl im Kampfsystem als auch in der Story, wird der Serie aber gut tun und nach der knapp achtjähriger Pause zu einem würdigen Comeback verhelfen. Weil ich mir außerdem sicher bin, dass Santa Monica Studio dem frischen Spartaner-Vater trotzdem genug Götter zum Zerreißen vorsetzen wird, freue ich mich schon jetzt, mit einem Axt schwingenden Kratos den Norden aufzumischen.

God of War erscheint am 20. April 2018 für PS4.

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