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Preview: Dragon Age: Inquisition

Während die letzten Wochen eher bittersüße Qual als informatives Weideland für BioWare-Fans waren, konnten sich unsere Augen wenigstens an aber Dutzenden Screenshots erfreuen, die die Welt von Dragon Age: Inquisition im rechten Licht erstrahlen ließen. Doch nun – in den Nachwehen der E3 – gibt es zu dem Titel schon den ein oder anderen Infohappen, der wieder einmal beweist, dass BioWare-Spiele vor allem eines im Sinn haben: Uns Spieler auf eine verdammt emotionale Reise zu schicken – voll mit Abenteuern, schweren Entscheidungen und (teilweise) liebenswerten Begleitern!

Gewissensbisse
„Entscheidungen werden nicht schwarz oder weiß sein, sondern grau. Wir gehen über die Wahl hinaus – hin zum Dilemma.“ Mit diesen Worten erklärt Project Director Mark Darrah, was uns in Inquisition erwarten wird. Die Qual der Wahl war schon immer ein Begleiter der BioWare-Spiele, besonders die der jüngeren Generationen und wer nicht komplett desinteressiert an die Sache herangegangen ist, musste sich an solchen „folgenschweren“ Stellen emotional mit der Situation auseinandersetzen. Doch mit fortschreitender Teile der Dragon Age– und Mass Effect-Saga sah man bei BioWare einen sich abzeichnenden Trend: Die gebotenen Entscheidungen ließen euch bald in einen Archetyp verfallen. Bestes Beispiel Commander Shepard, der entweder als strahlender Pfadfinder oder rücksichtloser Renegat durch die Galaxien zog. Mit Inquisition will man diese stereotypen Entscheidungen umschiffen und nimmt sich dabei ein Beispiel an Titeln wie The Witcher, in denen eure Entscheidungen nicht selten ein Abwägen zweier geringerer Ãœbel waren und die Wellen, die eure Wahl geschlagen haben, oftmals erst im weiteren Spielverlauf voll zum Tragen kamen. So führt ihr z.B. eine Armee gegen eine besetzte Festung und seid auf dem Weg gezwungen über das Schicksal von verletzten Truppen einer früheren Schlacht zu entscheiden. Schmälert ihr eure Kampfstärke, um den Verletzten Schutz vor möglichen Ãœberraschungsangriffen zu bieten oder überlasst ihr sie ihrem Glück/Pech, um mit voller Härte gegen den Feind ziehen zu können? Dabei muss es nicht einmal darum gehen, dass der folgende Kampf mit mehr Truppen für euch leichter ist, sondern in weiterer Folge könnte das Fehlen von Truppen bedeuten, dass euch eine gewisse Strategie nicht zur Verfügung steht oder ihr vielleicht ob geringerer Kampfkraft mit mehr Verlusten zu rechnen hab, was wiederum den weiteren Spielverlauf in andere Bahnen leiten könnte. Spannend wird es dann, wenn eure Entscheidungen überlappen und dabei tatsächlich das Gefühl entsteht, dass auf euch die Last eines Generals wirkt. Verbrennt ihr die Landungsboote der Festungsbesatzer, raubt ihr ihnen die Chance zum Rückzug, doch wer mit dem Rücken zur Wand steht und nichts mehr zu verlieren hat, kämpft oftmals verbissener – vielleicht sogar zu verbissen, wenn eure Truppen bereits geschwächt sind. Während viele frühere Titel mit dem Thema der Selbstaufopferung aufgezogen wurden, geht es in Inquisition um eure Rolle als Anführer, euren Glauben an die Sache, und wie ihr damit umgeht, vielleicht nicht der/die schicksalshafte Auserwählte zu sein, sondern nur ein Mensch, der mit der Aufgabe wächst.

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Die Welt, eine Bühne
Egal welche Entscheidungen ihr auch trefft, eure Begleiter, die ihr während eurem Kreuzzug auflest, werden euch wissen lassen, was sie von eurem Vorgehen halten. Der Stolz, den BioWare mit der Erschaffung und Formung dieser Charaktere zur Schau trägt, ist kaum zu übersehen, schließlich kann das Team auf über 20 Jahre Erfahrung in diesem Sektor zurückgreifen. Mit diesem Maß an Know-how will man versuchen, diese digitalen Persönlichkeiten so gut aus zu fleischen, dass sie alle vorangegangenen Gefährten in den Schatten stellen. „Wir legen unseren Fokus darauf, dass die Charaktere aufhören zu reden und anfangen darzustellen.“ Laut Darrah sei es durch die neuen technischen Möglichkeiten besonders kritisch, dass z.B. besseres Voice Acting und Facial Capture-Verfahren stärker in den Vordergrund treten. Selbst wenn NPCs nicht direkt mit dem Spieler sprechen, ist es nun wichtiger denn je, dass sie durch Mimik und Gestik und ihre Stimme ausdrücken können, was früher nur in Zwischensequenzen möglich war. Besonders jetzt, wo man dem Spieler immer weniger die Kontrolle über das Spiel entreißen möchte, müssen diese Dinge auf das nächste Level gehoben werden, um die Glaubwürdigkeit dieser virtuellen Welt zu verstärken. Besagte Gefährte bringen natürlich auch ihr eigenes Gepäck mit, das es im Laufe des Abenteuers zu durchwühlen gilt. Welchem Schicksal versucht der mysteriöse Qunari-Söldner zu entkommen, was führt den Grey Warden-Zwerg bzw. die wilde elfische Waldläuferin dazu, sich der Inquisition anzuschließen und welche zwielichtige Agenda verfolgt die mächtige Magierin Vivienne? In Zeiten des „Game of Thrones“-Hypes hat BioWare hier die Möglichkeit, mit interessanten Support-Charakteren das Storytelling der Dragon Age-Reihe auf ein ganz neues Niveau zu hieven.

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Alles besser
Aber nicht nur die Schreiber sollen dem dritten Teil der Serie zu neuem Glanz verhelfen. Bessere Technik und ein größeres Budget üben ordentlichen Druck auf die Designer aus, die fieberhaft damit beschäftigt sind, Spielern eine Welt von neuen Ausmaßen zu bieten – schließlich will man dem Vorbild Skyrim in Sachen Größe in nichts nachstehen. So soll die neue Welt fünfmal größer sein als die von Dragon Age:Origins (weshalb ihr sie auch per Pferd bereisen könnt) und nicht nur mit voluminösen Gebieten aufwarten, sondern auch mit lebendigeren Umgebungen. So könnt ihr z.B. Wild jagen und aus den gewonnenen Ressourcen Dinge herstellen, mit denen ihr in den üppig bevölkerten Städten handeln könnt. „Dabei geht es nicht nur um visuelle Immersion, sondern auch um eine zusätzliche Schicht an Gameplay.“ Natürlich schauen dank der technischen Möglichkeiten nicht nur die Umgebungen super aus. Sobald ihr die Waffen zückt, zeigt Inquisition was die NextGen drauf hat. Da wird es schon schwer, sich bei einem Kampf gegen einen Drachen auf etwas anderes zu konzentrieren, als die butterweichen Animationen der Bestie oder die tollen Partikeleffekte, wenn ihr einen Zauber vom Stapel lasst. Außerdem hat man die Konsequenzen aus der Kritik des Vorgängers gezogen und lässt euch nun die Wahl, aus welcher Perspektive ihr den Kampf verfolgen wollt. Wer gerne nah an der Action ist, kann seinen Recken über die Schulter schauen und sich an dem hohen Detailgrad erfreuen, oder aber ihr wählt die aus Origins bekannte taktische Ansicht, die euch, während ihr den Kampf pausiert, eine tolle Übersicht über das Schlachtfeld bietet, während ihr euren nächsten Zug plant.

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Ersteindruck
Größer, hübscher, abwechslungsreicher – diese Schlagwörter haben sich BioWare für Dragon Age: Inquisition vermutlich an die Studiowände genagelt. Das dürfte auch funktioniert haben, denn die Entwickler haben sich für den dritten Teil nicht nur deutlich mehr Zeit für die Entwicklung gelassen, sondern auch nach Möglichkeiten gesucht, der Serie im Gesamten mehr Leben einzuhauchen. Dafür hat man auch gute Vorbilder gesucht, sei es in Sachen Umfang, Gameplay oder Story. Was wir bis jetzt von Inquisition gesehen hat, stimmt uns hoffnungsvoll, dass im Oktober BioWares aktuelles Projekt nicht nur den schlechten Geschmack beseitigt, den Dragon Age 2 hinterlassen hat, sondern Spielern wieder eine interessante Welt präsentiert, in der sie sich verlieren, vergnügen und emotional investieren können.

Genre: Rollenspiel
Entwickler: BioWare
Erscheint: 9. Oktober 2014
System: PS3/PS4/Xbox 360/Xbox One/PC

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