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Nintendo Labo im Hands-on

Bastelst du noch oder experimentierst du schon?

Kein Monat mehr und die ersten beiden Nintendo Labo-Sets stehen im heimischen Handel. Um herauszufinden, was die interaktiven Kartonbasteilen wirklich taugen und welche Geheimnisse hinter Labo stecken, lud uns Nintendo zu einem spielerischen Workshop ins nördliche Hamburg ein.

Mit der Ankündigung von Nintendo Labo überraschte Nintendo im Jänner die Spieler in aller Welt. War schon zuvor vermutet worden, dass das Unternehmen die amiibo noch mehr zu richtigen Spielzeugen ausbauen könnte, rechnete aber niemand damit, dass einfacher Pappkarton eine wesentliche Rolle bei der Neuankündigung spielen würde.

Dank der Schritt-für-Schritt-Anleitung schafft sogar Bastelmuffel Michael die Labo-Bausätze.

Ein Käfer-Auto

Doch wie funktioniert Labo den nun wirklich? Das Prinzip ist bei allen sogenannten Toy-Con Bausätzen immer gleich. Ihr bastelt zuerst aus den vorgestanzten Kartonteilen und mit Hilfe der auf dem Switch-Bildschirm angezeigten Schritt-für-Schritt-Anleitung das Modell und erweckt es danach mit einem oder beiden Joy-Con sprichwörtlich zum Leben. Das einfachste Toy-Con wird konnten wir gleich zu Beginn bauen. Das ferngesteuerte Auto, das eigentlich eher wie ein Käfer aussieht, ist mit wenigen Handgriffen zusammengesteckt. Dabei fällt auf: Der Labo-Karton ist nicht sehr dick und lässt sich dadurch sehr gut bearbeiten, ist aber überraschend stabil.

Die beiden Joy-Con werden rechts und links angebracht und schon kann es losgehen. Der Switch-Bildschirm wird zu Fernbedienung und mit Hilfe der Controller-Vibration kann das „Gefährt“ in alle Richtungen navigiert werden – nur Rückwärtsgang gibt es keinen. An dieser Stelle zeigte sich auch, wie unterschiedlich Labo wohl aufgenommen werden würde, während wir sofort in den Wettkampf mit einigen Kollegen eintraten, welches Toy-Con-RC-Auto (übrigens zweimal im Multi-Set enthalten) im direkten Kampf am längsten auf den Beinen bleiben würde, nahmen sich andere Kollegen sehr viel Zeit für die Bemalung und die Verzierung.

Fortgeschrittene Konstruktionen

Andere Modelle benötigen deutlich mehr Zeit. Das Toy-Con-Haus ist etwa in rund einer Stunde zusammengebaut. Danach könnt ihr mit dem Bewohner des Hauses interagieren und kleine Mini-Games wie ein Loren-Rennen, Bowling sowie Seilspringen spielen. Nochmals herausfordernder ist das Toy-Con-Klavier mit seinen 13 Tasten. Neben dem Experimentieren mit Musik versteckt sich in diesem Modell unter anderen ein Scanner, mit dem ihr etwa eine selbstentworfene Fischform scannen könnt. Diese lässt sich dann auch in das Angelspiel integrieren, das ihr mit der Toy-Con-Angel steuert. Es ist verblüffend, wie gut auch hier das Zusammenspiel aus Bildschirm, Karton, etwas Schnur und einigen Gummibändern zusammenspielt. Die Illusion, einen Fisch an der Angel zu haben, ist fast perfekt.

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Alles fühlt sich sehr wertig an. Auch wenn der eine oder andere kleiner Kartonteil nach dem zweiten Workshop-Tag in Hamburg schon etwas ausgeleiert war. Bei hoher Beanspruchung werdet ihr also nach einiger Zeit Teile ersetzen oder kleben/verstärken müssen. So zum Beispiel der Knopf, mit dem ihr beim Toy-Con-Motorrad den Motor einschaltet. Die Idee ist sonst geradezu genial. Ihr rast mit der selbst zusammen gebaute Lenkstange über die unterschiedlichsten Strecken. Auch ein einfacher Editor und unterschiedliche Modi sind enthalten.

Unglaublich wie schnell man vergisst, dass man gerade „nur“ Karton in der Hand hat.

Pacific Rim lässt grüßen

Das spektakulärste Toy-Con ist der Roboter-Anzug, der im separaten Robo-Set ausgeliefert wird. Wir konnten den Anzug anprobieren, einen Spielmodus antesten und waren verblüfft, wie gut alles funktioniert. Ihr zertrümmert Gegenstände und Gebäude, verwandelt euch wie ein Transformer in einen Wagen oder erhebt euch in Iron Man-Manier in die Lüfte. Klappt ihr euer Kartonvisier hinunter, schaltet das Spiel in einen Ego-Modus. Das fertige Spiel soll auch einen Multiplayer-Modus enthalten.

Nein, diese Fotos sind nicht gestellt. Wir hatten wirklich richtig viel Spaß in Hamburg.

Im Laufe des Workshops war es uns möglich, alle Toy-Con der beiden Sets auszuprobieren und auf Wunsch, mit Ausnahme des Roboter-Sets, auch zu bauen. Es zeigte sich, dass manche Spieler am Bauen mehr Freude haben als am Spielen. Die dritte Komponente dürfte wahrscheinlich sogar die wichtigste sein: das Experimentieren. Die Toy-Con Werkstatt soll die Funktionsweise der Toy-Con und das Zusammenspiel mit der Software näherbringen. Immer wieder begeistert der durchdachte und genial einfache Aufbau der Modelle in Kombination mit der Infrarotkamera (die sogar als Nachtsichtgerät verwendbar ist) sowie den Sensoren und den Rumble-Features der Joy-Con.

Die Werkstatt gibt euch aber auch die Möglichkeit, verschiedene Ein- und Ausgabemöglichkeiten kombinieren, mit deren Hilfe komplett neue Spielvarianten entdeckt und entwickelt werden können. Hier kann die Infrarotkamera des Joy-Con als Lichtschranke genutzt werden, das AC-Auto mit dem Klavier oder dem Roboter-Kampfanzug gesteuert werden. Oder ihr integriert komplett andere Alltagsgegenstände oder Spielzeuge wie Lego in eure kleinen Programme. Dem Forscherdrang sind hier kaum Grenzen gesetzt. „Kaum“, weil Werkstattprogramme nur als Screenshot geteilt werden dürfen und nur acht Programme abgespeichert werden können. Hier besteht Nachbesserungsbedarf.

Ersteindruck

Ich bin mich sehr sicher: Mit Nintendo Labo ist Nintendo ein ganz großer Wurf gelungen, der für viele verkaufte Switch-Konsolen sorgen dürfte. Im Fokus der beiden Sets stehen klar Kinder, die Labo gemeinsam mit ihren Eltern entdecken werden und sogar erste Schritte im Programmieren unternehmen dürfen. Genauso wie ich Spaß dabei hatte, mit dem Roboter-Anzug zerstörerisch durch eine virtuelle Stadt zu laufen oder mit dem RC-Auto den Gegner außer Gefecht zu setzen, dürften auch ältere Switch-Spieler Spielspaß mitnehmen können, gerade wenn es um den Multiplayer-Gedanken geht. Und: Ich freue mich schon auf echt verrückte neue Labo-Ideen auf YouTube & Co!

Nintendo Labo erscheint am 27. April 2018 für Nintendo Switch.

Mehr Eindrücke zu Nintendo Labo gibt es in Episode 158 des SHOCK2 Podcast.


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