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DVD/Blu-ray-Review: Wolverine – Weg des Kriegers

Mit „Wolverine – Weg des Kriegers“ darf Hugh Jackman erneut in seine Paraderolle als Lieblings-X-Men schlüpfen. Doch Logan ist nach den Ereignissen von „Das letzte Gefecht“ (dem abschließenden Teil der ersten X-Men-Trilogie) ein gebrochener Mann.

Dass er gezwungen war seine große Liebe, Jean Grey, zu töten, lässt den krallenbewehrten Krieger nicht zur Ruhe kommen. Er hat sich in die Wildnis des Yukon zurückgezogen und fristet dort ein karges und tristes Leben. Dort wird er von der jungen Japanerin und Mutantin Yukio aufgespürt. Sie reist im Auftrag eines mächtigen alten Mannes namens Yashida, der in Tokyo im Sterben liegt. Yashida und Logan verbindet eine gemeinsame Vergangenheit: 1945 war Logan Kriegsgefangener der Japaner in einem Lager nahe Nagasaki. Am Tag des Atombombenabwurfs rettet Logan aber einem jungen japanischen Offizier das Leben – natürlich niemand geringerer als der jetzt in die Jahre gekommene Yashida. Er will Logan noch einmal sehen und darum lässt sich dieser widerwillig überreden, für einen Tag nach Tokyo zu reisen. Doch dort findet er um einiges mehr vor, als nur einen sterbenden alten Freund. Die Yakuza haben es scheinbar auf die ganze Familie abgesehen und der Sohn des Oligarchen ist nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse. Das verschlimmert sich noch, als er erfährt, dass er in der Erbfolge übersprungen werden soll, zugunsten seiner unschuldigen Tochter Mariko. Yashida selbst schlussendlich bietet unserem Helden ein seltsames Geschenk an:  Sterblichkeit. Jahrzehntelang hatte er nach einem Weg gesucht, um seine Schuld zu begleichen und schließlich erkannt, dass die Ewigkeit Logans größter Feind ist. Er bietet dem des Lebens müden Krieger an, seine Selbstheilungskräfte auf jemand anderen zu übertragen und Logan dadurch endlich ein normales Leben zu ermöglichen. Doch noch in derselben Nacht stirbt der alte Mann und auf einmal bricht die Hölle aus …

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Die sechste X-Men-Verfilmung basiert sehr lose auf dem ersten Band der gleichnamigen Comic-Reihe von Chris Claremont und Frank Miller.  Die Lektüre des entsprechenden Comics ist allerdings sehr optional, da außer dem Handlungsort Japan und einigen Namen kaum etwas aus der (viel traurigeren) Vorlage übernommen wurde – Charaktere wurden vermischt, neue eingeführt, aus Guten wurden Böse und umgekehrt. Ständig wechselnde und alternative Realitäten sind Leser von Superhelden-Comics aber längst gewöhnt, auf diese Weise erwartet sie vielleicht wenigstens die eine oder andere Überraschung. Apropos Überraschung: Wie inzwischen bei vielen Filmen mit Fortsetzung s-Potential gibt es auch bei „Wolverine“ einen kleinen Teaser in der Mitte des Abspanns. Wenig überraschend bezieht sich dieser auf den nächstes Jahr startenden „X-Men: Days of Future Past“, der die mit der ersten Trilogie, dem Prequel „Erste Entscheidung“ und eben „Wolverine“ angefangenen Story-Fäden aufgreifen und zusammenführen will.

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Bonus-Material ist auch einiges vorhanden, übelnehmen könnte man den Studiobossen nur ihren Umgang mit dem von Regisseur James Mangold schon im Vorfeld angekündigten „Extended Cut“-Material. Diese rund 12 Minuten zusätzlicher Film (die auch ganz nebenbei die Altersempfehlung von 12 auf 16 anheben) findet man nämlich ausschließlich in der 3-Disc-Collector’s Edition auf Blu-ray. Die normalen Blu-ray- und DVD-Fassungen enthalten  „nur“ die reguläre Kinofassung. Dass DVD-Nutzer um solche erweiterte Szenen umfallen, ist man inzwischen ja fast leider gewohnt, dass man erstmals auch auf den HD-Scheiben durch die Finger schaut, ist aber ein unschönes Novum.

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Fazit:
„Wolverine – Weg des Krieges“ unterhält. Die Bösewichte sind zwar etwas blass und die Story-Twists relativ vorhersehbar, aber insgesamt wird, vor allem durch die Japan-Kulisse, ein interessanter Action-Streifen geboten. Dass gerade mal drei Mutanten zum Einsatz kommen  kann man so oder so sehen, entsprechenden Mangel an Superkraft- (und damit auch Special-Effect-)Einsatz macht man aber mit massenweise Ninjas und ganz nett choreographierten Kämpfen wieder wett. Insgesamt bleibt der erste Wolverine-Film („Origins“) zwar mein Favorit, als Fortsetzung und Bindeglied zum nächsten „richtigen“ X-Men-Teil ist er aber durchaus gelungen.

Wertung:
7/10 Punkte

Wolverine – Weg des Kriegers (2013)

FSK: ab 12 Jahren
Länge: 122 Minuten
Genre: Action / Abenteuer / Superhelden
Preis: ab 10 Euro
Verkaufsstart: erhältlich

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