Comic-Review: Deadpool: Killustrierte Klassiker

Nachdem der Söldner mit der großen Klappe in „Deadpool killt das Marvel-Universum“ alle Superwesen der Erde getötet hat, zieht er jetzt gegen klassische Literaturgestalten in den Krieg. In der Hoffnung mit der Beseitigung der Literaturklassiker die Existenz selbst auszulöschen, macht er sich ans Werk, um Moby Dick, Tom Sawyer und Konsorten zu ermorden.

Wie schon im Vorgängerband klingt die Prämisse zunächst unterhaltsamer als sie im eigentlichen Comic dann ist. Grob gesagt beschränkt sich der Band zu einem großen Teil darauf, eine Szene aus der Literatur zu zeigen, woraufhin Deadpool auftaucht und die jeweilige Figur tötet. Anschließend wird das Schema wiederholt. Ironie lassen die Tötungen komplett vermissen. Sie zielen einzig darauf ab, so blutig und gewaltsam wie möglich zu sein, was aber die Quintessenz der Geschichte aber gut zusammenfassen dürfte. Um es Deadpool nicht ganz so einfach zu machen stellt sich ihm Sherlock Holmes entgegen, der sich Unterstützung in Form weiterer prominenter Persönlichkeiten der Literaturgeschichte gesucht hat. Das Schicksal dieser Widerstandstruppe kann dem Leser aber getrost egal sein, denn sie stellen nur eine Truppe austauschbarer Abziehbilder dar.

Die Zeichnungen sind ebenfalls nicht spektakulär. Sie erfüllen ihren Zweck indem sie die Handlung erzählen, doch fügen ihr keine neuen Ebenen hinzu. Beeindruckend ist jedoch eine Sequenz, in der es Deadpool mit dem weißen Wal Moby Dick aufnimmt.

Meinung:
Genau wie auch beim ersten Band  Deadpool killt das Marvel-Universum muss man hier das Hirn ausschalten und sich an der Gewaltorgie erfreuen. Vorausgesetzt man mag viel Gewalt. Wenigstens sind die Zeichnungen ein bisschen besser geworden. Und wer vom amoklaufenden Deadpool noch immer nicht genug hat, kann sich auf den nächsten Band der „Deadpool killt“-Trilogie freuen: Deadpool killt Deadpool.

INFO
SEITEN: 116
PREIS: 13 Euro
AUTOR: Cullen Bunn
ZEICHNER: Matteo Lolli
VERLAG: Panini Comics
ORIG. VERLAG:  Marvel