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Was erwarten wir uns eigentlich von: Indiana Jones und der Große Kreis?

MachineGames‘ lang erwarteter neuer Eintrag im großen George Lucas- und Steven Spielberg-Franchise verspricht wohl das bisher authentischste Indy-Abenteuer, dabei möchte man sich auch an dem Klassiker schlechthin orientieren:  Indiana Jones and the Fate of Atlantis!

Bühne frei für Dr. Henry Walton Jones Jr.

Es ist das Frühjahr 1977, und George Lucas ist wie versteinert. Nachdem er gerade die Arbeit an seinem dritten Spielfilm Star Wars abgeschlossen hat, zieht er sich nach Hawaii zurück, unfähig, sich den ersten Kritiken zu stellen. Doch während er in einem Fünf-Sterne-Resort vor sich hinvegetiert, trifft Lucas auf einen anderen Hollywood-„Flüchtling“: Steven Spielberg. Beim gemeinsamen Bauen von Sandburgen unter der Sonne von Maui schlägt Lucas Spielberg eine Geschichte vor, die an die einfachere Ära der 1950er Jahre anknüpft, ein actiongeladenes Spektakel über einen Archäologen im Stile von James Bond. Der Name dieses grufträuberischen Casanovas? Indiana … Smith.

Du trägst den Namen eines Hundes!?

 
Der Name des Helden profitierte sicherlich von einer gewissen Raffinesse, und der actiongeladene Jäger des verlorenen Schatzes (1981) spielte 354 Millionen Dollar an den Kinokassen ein. Doch so groß der Einfluss von Indy auf das Kino auch war, auf Videospiele war er vielleicht noch größer. Er war die Inspiration für Pitfall Harry, Rick Dangerous, Lara Crofts Grabräubertum und für den schlauen Nathan Drake aus Uncharted. Und natürlich gab es ab 1982 auch Spiele, in denen Indy selbst die Hauptrolle spielte, vor allem die brillanten Grafikadventures von LucasArts aus den frühen 90er Jahren, aber das letzte große interaktive Indiana-Jones-Abenteuer, das nicht aus Lego bestand, erschien mit Indiana Jones und der Stab der Könige vor immerhin 15 Jahren. Mit Indiana Jones and the Great Circle von dem Studio, das auch für die aktuellen Wolfenstein Games verantwortlich zeichnet, wird er Anfang Dezember endlich wieder die Peitsche schwingen können – und das in einem Spiel, das tatsächlich wie die Filme aussieht.
Das Spiel spielt ein Jahr nach den Ereignissen von Jäger des verlorenen Schatzes und unser hutliebender Held leckt seine Wunden nach einer Trennung von seiner Verlobten Marion Ravenwood. Als ein Artefakt aus dem College, an dem Jones unterrichtet, gestohlen wird, entdeckt Indy bald, dass ein großer Kreis das fehlende Artefakt mit den spirituell bedeutendsten Stätten der Welt verbindet. Jones macht sich auf den Weg, um herauszufinden, was die Orte verbindet, bevor der rivalisierende Archäologe Emmerich Voss sie für das Dritte Reich plündern kann. Klingt irgendwie wie eine Standard-Trennungsgeschichte, … irgendwie.
Es ist eine typisch weltumspannende Geschichte, in der Indy 1937 in Connecticut beginnt, bevor er sich durch den Vatikan schleicht, Shanghai erkundet, den Himalaya erklimmt und durch die Sukhothai-Tempel in Thailand schleicht. „Das Wichtigste bei diesem Projekt war es, das Gefühl zu vermitteln, dass es sich um Indiana Jones handelt“, sagt Creative Director Axel Torvenius. „Jäger des verlorenen Schatzes ist für uns die ikonischste Darstellung von Indiana Jones, der erste Film, den die Welt lieben gelernt hat. Es lag also nahe, dies als Hauptbezugspunkt zu nehmen.“ Durch die enge Zusammenarbeit mit Lucasfilm Games hatten Axel und das Team von MachineGames Zugang zu einer Fülle von bisher ungesehenem Material. „Wir bekamen sogar Zugang zu ihrem Archiv … wirklich altes und seltenes Material, frühe Konzeptzeichnungen von „Jäger“, seltene Fotos von den Sets.“ Die Ergebnisse dieser sorgfältigen Recherche kann man dem Spiel schon jetzt ansehen, in dem Indy über Abgründe springt, bei Fackelschein durch uralte Krypten navigiert und tödlichen Fallen ausweicht.
„Wir wollten, dass der Spieler in erster Linie seinen Verstand und nicht seine Muskeln einsetzt, obwohl es auch viel Spaß macht, die Bösewichte zu verprügeln. In vielerlei Hinsicht haben wir uns dieses Spiel als einen geistigen Nachfolger von Indiana Jones and the Fate of Atlantis und anderen klassischen Abenteuerspielen vorgestellt.“
Lucasfilm Games Executive Producer Craig Derric
Indiana Jones und der Große Kreis fühlt sich so wohltuend nach Indy an, wie die Sprüche, die jeden Schlag auf den Kopf eines Nazis begleiten – mit dem Unterschied, dass man die Action mit den Augen des Helden sieht. „Wir wollen das Gefühl vermitteln, nicht nur Indiana Jones zu spielen, sondern Indiana Jones zu sein“, erklärt Andersson. Das Hauptabenteuer von Der Große Kreis wird natürlich eine lineare, filmische Geschichte sein, aber es gibt auch offene Bereiche, die der Spieler nach eigenem Ermessen erkunden kann. Als Indy durch einen belebten nahöstlichen Basar schlenderte, winkten ihm eine ganze Reihe von Menschen und Ablenkungen. Wenn man nach Nebenaufgaben sucht und sich die Zeit für Erkundungen nimmt, erhält man Abenteuerpunkte, mit denen man neue Fähigkeiten seiner Wahl freischalten kann. Einige dieser optionalen Momente erinnern an die alten LucasArts-Abenteuerspiele, da sie darauf ausgelegt sind, die Fähigkeiten des Spielers beim Lösen von Rätseln zu testen. Vielleicht stößt man um die Ecke auf ein Rätsel: Man wird ermutigt, es zu lösen, und erhält dafür Belohnungen.

Indiana Jones und der Große Kreis ist kein Wolfenstein Skin mit einer Peitsche!

Anders als in den überdrehten Wolfenstein-Spielen von MachineGames, in denen man Nazis mit Blei beglückt, muss sich Indy hier oft unauffällig verhalten, indem er sich etwa in Nazi-Uniformen verkleidet. Doch Vorsicht, wenn die Tarnung versagt, kommt der Nahkampf ins Spiel – oder man kann die Peitsche benutzen, um Leute zu entwaffnen. Wenn alles zum Teufel geht und die Waffen anfangen zu schießen, kann man seinen Revolver ziehen – aber das ist ein sehr, sehr hohes Risiko. Wenn uns der für viele enttäuschende Dial of Destiny aus dem Jahr 2023 etwas gelehrt hat, dann, dass eine digitale  „Uncanny Valley“ Version von Harrison Ford einen komplett aus dem Erlebnis herausreißen kann. Auch an dieser Stelle arbeitet MachineGames bis zuletzt an Verbesserungen, und so gab es im neuen Material einen deutlich verbesserten virtuellen Harrison Ford zu sehen. Im Gegensatz zu Dial of Destiny’s knarzigem Ford wird MachineGames‘ Indiana Jones im englischen Original von der Stimme des Joel aus The Last of Us, Troy Baker, zum Leben erweckt.  Im Deutschen wird Florian Clyde Indiana Jones seine Stimme geben. Keine schlechte Wahl, er hat auch schon Alden Ehrenreich als Han Solo synchronisiert.

„Es geht ums Denken, Entdecken, Aufspüren von Hinweisen und manchmal auch um ein bisschen Glück, um die verschiedenen Fallen, Gräber und Bedrohungen zu überwinden – und das alles, während man das überdrehte Samstagsmatinee-Gefühl einfängt, das ein Indiana-Jones-Abenteuer ausmacht.“

Lucas hatte die Idee für Indiana Smith ursprünglich 1973, und es dauerte sieben Jahre, bis seine Hommage an den Film zum Leben erweckt wurde. Für Indy-Megafan Todd Howard (der seinen ersten Hund nach den Filmen benannt hat) hat es sogar noch länger gedauert: Er hat sein Traum-Indy-Spiel bereits 2009 bei Lucasfilm eingereicht und es schließlich MachineGames anvertraut, nachdem er grünes Licht bekommen hatte. Wo Lucas und Spielberg in Hawai einst Sandburgen bauten, bauen Howard und MachineGames in Uppsala nun virtuelle Sandkästen.

Geht es nach den Entwicklern, ist Indiana Jones und der Große Kreis eine große Liebeserklärung, es wird die Leute überraschen, wie authentisch dieses Spiel sich anfühlt! Geboten wird eine ausgewogene Mischung aus linearen und offenen Levels, in denen Action-, Stealth- und Rätsel-Elemente zu einem abwechslungsreichen Spielerlebnis führen. Stealth soll grundsätzlich ein nützliches Element sein, doch ein Splinter Indy erwartet euch keineswegs. Das Schleichen sei vielmehr „ein Auftakt zu einer robusten und wilden Schlägerei“. Körperliche Auseinandersetzungen sind also unausweichlich. Schusswaffen spielen in Indiana Jones und der Große Kreis ebenfalls eine Rolle. Doch liegt auf Indys Revolver auf keinen Fall der Fokus und auch die Munition wird ein rares Gut sein. Im Fokus steht klar das Abenteuer! Immer wieder gibt es ruhige Passagen, die beispielsweise in einer Gruft oder einem staubigen antiken Raum stattfinden. Hier muss Indiana Jones Rätsel lösen, wobei subtile Hinweise in der Umgebung behilflich sind. Und auch der typische Humor kommt nicht zu kurz: Wie für die Indiana Jones-Reihe gewohnt, erwarten euch viele lustige und sarkastische Bemerkungen, amüsante Zwischensequenzen und unterhaltsame Dialoge.

Indiana Jones und der Große Kreis wird ab dem 9. Dezember für Xbox Series X|S-Konsolen, PC und Game Pass verfügbar sein und im Frühling 2025 für PlayStation 5 erscheinen.

Weiter lesen & hören:

Special: Indiana Jones – Die Videogame History (XL Update)

Podcast-Special: Indiana Jones Videogame History (1982-2024)

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