2022 sorgte Warner Bros. Discovery mit seinem gnadenlosen Blutbad im TV- und Streamingprogramm für Aufsehen: Nahezu fertige Filme („Batgirl“) wurden eingestampft, schon verlängerte Serien wieder eingestellt, sogar Eigenproduktionen verschwanden vom hauseigenen Streamingservice. Der Grund dafür lag in den Schulden, die der Konzern durch die Fusion von Warner Bros. und Discovery angehäuft hat, und der Tatsache, dass solche Schritte steuerlich absetzbar waren (auch wenn CEO David Zaslav natürlich über qualitative Gründe sprach). Jetzt soll dieses Gemetzel allerdings zuende sein, erklärte CFO Gunnar Wiedenfels: „Wir haben Zeit gebraucht um sicherzustellen, dass wir es richtig machen. Für einige Titel haben wir eine neue Heimat gefunden, deshalb brauchte es auch sechs oder sieben Monate. Aber ich glaube, wir haben gute Lösungen erziehlt und vor allem haben wir nun mit diesem Kapitel abgeschlossen“, sagte er auf der Citi 2023 Media & Entertainment Conference.
Diese Einschnitte seien, so Wiedenfels weiter, aber auch zumindest teilweise ein Zeichen für eine Industrie, die zu viel mit Streaming erreichen wollte. „Wir kamen aus einer irrationalen Zeit, in der man zu viel ausgab, aber der Fokus nicht stark genug darauf lag, wie man das Geld zurückbekommt“, erklärte er. Dies sei aber jetzt abgeschlossen. Wie Beobachter bemerkten, gibt es aber auch einen viel trivialeren Grund für diesen Schritt: Mit dem Ende von 2022 sei auch die Möglichkeiten, nach dem Deal gecancelte Projekte steuerlich abzuschreiben, beendet.
