The Elder Scrolls–Doppelschlag: TES6-Hype beflügelt The Elder Scrolls Online

Die Wartezeit auf The Elder Scrolls 6 ist lang – so lang, dass viele Fans kurzerhand nach Tamriel ausweichen: zu The Elder Scrolls Online. In einem neuen Interview erklären ZeniMax Online Studios–Studioleiter Rich Lambert und ESO-Game-Director Nick Giacomini, warum die Vorfreude auf TES6 und der Frühjahrserfolg von The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered die Spielerzahlen von ESO nicht dämpften, sondern spürbar anschoben. Statt Abwanderung verzeichnete das inzwischen über elf Jahre laufende Online‑Rollenspiel zuletzt einen Zustrom an neuen und zurückgekehrten Spielern – und ein überraschendes Nutzungsverhalten.

„ESO als Solo‑RPG“: So vertreiben sich Fans die Wartezeit

Laut Lambert und Giacomini verwenden viele Neueinsteiger The Elder Scrolls Online wie ein klassisches Singleplayer‑Rollenspiel: Sie stürzen sich in Quests, folgen den Geschichten und ignorieren Gruppenzwang oder Raids – genau so, wie sie es von The Elder Scrolls V: Skyrim kennen. Das Team hört auf Messen wie der gamescom 2025 und Community‑Events immer wieder dieselbe Botschaft: ESO stillt den Elder Scrolls‑Appetit, bis TES6 endlich offiziell enthüllt wird.

Oblivion Remastered als Türöffner

Auch der Release von The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered im April 2025 wirkte – entgegen mancher Erwartungen – nicht als Konkurrenz, sondern als Schub für ESO. Wer nach dem Remaster wieder Blut geleckt hat, landet oft in Tamriel und bleibt dort: ZeniMax Online Studios spricht von „vielen neuen und reaktivierten Spielern“, die langfristig dabeibleiben. Damit reiht sich Oblivion Remastered in eine ganze Reihe von Elder Scrolls‑Impulsen ein, die dem langlebigen MMORPG immer wieder frisches Publikum zuführen.

Wichtiger Hinweis: Unterschiedliche Studios, gemeinsames Universum

Ein verbreiteter Irrtum: The Elder Scrolls Online und The Elder Scrolls 6 entstehen nicht im selben Haus. ESO wird bei ZeniMax Online Studios entwickelt, während The Elder Scrolls 6 bei Bethesda Game Studios entsteht. Beide Titel teilen sich die Welt von Tamriel, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte und Roadmaps.

Einschätzung der SHOCK2-Redaktion

Aus redaktioneller Sicht überrascht vor allem der „Singleplayer‑Effekt“: Ein MMORPG, das viele schlicht als Solo‑RPG benutzen, ist im Jahr 2025 ein Sonderfall – und für ZeniMax Online Studios ein Glücksfall. Wer vor allem Geschichten, Fraktionen und Regionen erkunden will, findet in ESO mittlerweile Content im Dutzendpack – ganz ohne klassischen MMO‑Druck. Zugleich zeigt der Effekt, wie groß die Marke The Elder Scrolls weiterhin ist: Selbst indirekte Signale zu TES6 reichen, um komplette Spielerschichten wieder in Tamriel zu ziehen.

Für ESO sprechen die Zeichen auf Wachstum durch „Wartezimmer‑Spieler“, die sich bis zur großen TES6‑Enthüllung in Tamriel austoben. Sollte Bethesda Game Studios in den kommenden Monaten konkrete Infos oder gar einen Trailer zu The Elder Scrolls 6 liefern, dürfte das Interesse an ESO kurzzeitig erneut anziehen – schlicht, weil die Marke The Elder Scrolls derzeit jedes Ventil nutzt, das sie bekommen kann.